BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat bestätigt, dass zehn der 38 Abgeordnete aus der Partei ausgetreten sind und zugleich Mitglied der Fraktion bleiben wollen. "Unsere Fraktion wird souverän und in großer Ruhe darüber entscheiden", erklärte Bartsch in Berlin. Nach Angaben eines Sprechers wird die Fraktion am 7. November über ihre Zukunft beraten.

Es geht um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und ihre Unterstützer, die die Gründung einer eigenen Partei vorbereiten. Zunächst haben sie sich als Verein organisiert. Vorsitzende ist nach eigenen Angaben Amira Mohamed Ali, bisher Fraktionschefin der Linken im Bundestag. Sie hatte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wagenknecht erklärt, dass sie selbst, Wagenknecht, der Abgeordnete Christian Leye und sieben weitere Linken-Abgeordnete am Morgen aus der Partei ausgetreten seien.

Nach Angaben des Fraktionssprechers sind die übrigen sieben aus der Partei ausgetretenen Abgeordneten: Sevim Dagdelen, Jessica Tatti, Zaklin Nastic, Klaus Ernst, Alexander Ulrich, Andrej Hunko und Ali Al-Dailami.

Bei der Pressekonferenz sagte Wagenknecht auf eine Frage zum Nahost-Konflikt, der Gazastreifen sei ein "Freiluftgefängnis". Dazu erklärte Bartsch: "Es geht gerade in diesen Zeiten um Haltung. Ich distanziere mich auf das Schärfste von dem auf der Wagenknecht-Pressekonferenz geäußerten Begriff "Freiluftgefängnis" für den Gazastreifen."/vsr/DP/ngu