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Ukraine braucht einen Friedensplan 18.10.2025, 09:50 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

BERLIN (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat europäische Partner noch am Abend über seinen Besuch bei US-Präsident Trump im Weißen Haus informiert. Es habe sich um ein "konstruktives Treffen" gehandelt, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius nach einem Telefonat Selenskyjs mit europäischen Staats- und Regierungschefs mit, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz.

Der CDU-Politiker und die europäischen Partner begrüßten demnach die "enge transatlantische Zusammenarbeit und unterstrichen, wie dringlich die Bemühungen um einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine seien." Kanzler Merz sagte nach dem Telefonat: "Jetzt braucht die Ukraine einen Friedensplan."

An dem Telefonat hatten den Angaben zufolge auch der Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie die Spitzen der EU-Institutionen teilgenommen.

Kein Durchbruch bei Tomahawks

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Selenskyj war unter anderem mit dem Plan nach Washington gereist, die USA erneut um die Freigabe weitreichender Marschflugkörper des Typs Tomahawks zu bitten, um offensiver gegen den Angreifer Russland vorgehen zu können. Einen Durchbruch scheint es bei den Gesprächen indes nicht gegeben zu haben. Trump äußerte vielmehr die Hoffnung, den Ukraine-Krieg ohne Tomahawks beenden zu können. Der US-Präsident sieht sich als Vermittler in dem Konflikt. In den kommenden Wochen will er sich mit Kremlchef Wladimir Putin in Budapest treffen.

In der Mitteilung der Bundesregierung hieß es weiter, die europäischen Partner hätten Selenskyj zugesagt, ihre Unterstützung auszubauen, "um Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen". So wolle man etwa den Druck durch Sanktionen erhöhen und eingefrorenes russisches Staatsvermögen nutzen.

Viel Unterstützung in Europa

Selenskyj schrieb nach dem Telefonat auf der Plattform X: "Die oberste Priorität besteht nun darin, so viele Menschenleben wie möglich zu schützen, die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten und uns alle in Europa zu stärken. Genau dafür setzen wir uns ein." Es sei dankbar für das Gespräch, für die Unterstützung und für die Bereitschaft, der Ukraine zur Seite zu stehen.

EU-Ratspräsident António Costa schrieb bei X, das gemeinsame Ziel bleibe ein gerechter und dauerhafter Frieden für die Ukraine. "Militärische, finanzielle und diplomatische Unterstützung sowie Sicherheitsgarantien sind dafür unerlässlich", so Costa. Auf dem EU-Gipfel in der kommenden Woche werde man konkrete Schritte besprechen, um den Druck auf Russland zu erhöhen, damit Frieden erreicht werde.

Auch der britische Premier Keir Starmer nahm an dem Telefonat mit Selenskyj teil. Er habe das "unerschütterliche Engagement" seines Landes für die Ukraine bekräftigt, schrieb er bei X. Das Vereinigte Königreich werde weiterhin humanitäre Hilfe und militärische Unterstützung leisten.

Merz erklärte: "Wolodymyr Selenskyj hat die volle Unterstützung Deutschlands und der europäischen Freunde auf dem Weg zu einem Frieden." Man habe sich nach dessen Treffen mit Trump abgestimmt und wolle die nächsten Schritte eng begleiten./gma/DP/zb

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