FRANKFURT (dpa-AFX) - Kleine und mittlere Unternehmen aus Deutschland sind einer Studie zufolge deutlich seltener Ziele von Fusionen und Übernahmen als noch vor wenigen Jahren. Die Anzahl der Transaktionen bei Zielunternehmen mit einem Jahresumsatz unterhalb von 500 Millionen Euro lag zwischen 2020 und 2023 rund 35 Prozent unterhalb des Niveaus der Vor-Corona-Zeit, wie die Research-Abteilung der staatlichen KfW-Bank berichtet. Auch im laufenden Jahr deute nichts auf eine Belebung hin, heißt es in der Studie. Trübe wirtschaftliche Aussichten und das hohe Zinsniveau böten nicht die besten Voraussetzungen.

Vom Höchststand aus dem Jahr 2017 mit rund 1300 einschlägigen Transaktionen war der Übernahmemarkt im Corona-Jahr 2021 mit nur 760 Deals weit entfernt. In den beiden folgenden Jahren verharrten die Zahlen auf niedrigem Niveau. Vor allem deutsche Unternehmen traten anteilig seltener als Käufer auf. Ihr Anteil sank um gut 10 Prozentpunkte auf 51 Prozent der Deals im Zeitraum zwischen 2020 und 2023.

Das Interesse ausländischer Investoren an deutschen Unternehmensperlen hat sich hingegen nach einem Einbruch im Jahr 2020 schnell wieder auf das vorherige Maß erholt. Die meisten Käuferunternehmen stammen aus dem europäischen Ausland (30 Prozent) vor den USA (9 Prozent). Deutlich häufiger als früher, nämlich in drei von vier Fällen, werden die Zielunternehmen vollständig übernommen. Chinesische Investoren haben sich überdurchschnittlich häufig Industrieunternehmen aus den Branchen Metallerzeugnisse, Maschinen- und Fahrzeugbau gesichert./ceb/DP/zb