Antimon-Alarm:
NevGold, Perpetua und UAMY entfesseln den US-Kampf um kritische Rohstoffe
Anzeige
Industrie

Regierungsziele bei Kraftwerken kaum erreichbar 26.07.2024, 03:02 Uhr von dpa Jetzt kommentieren: 0

Siegfried Russwurm
© Bernd von Jutrczenka/dpa / Nach den Worten von Industriepräsident Siegfried Russwurm wird das Thema Kraftwerkstrategie fast schon zum Running Gag. (Archivbild)

Industriepräsident Siegfried Russwurm hat große Zweifel an der Strategie der Bundesregierung zum Bau neuer Gaskraftwerke. Russwurm sagte der Deutschen Presse-Agentur, er halte das Ziel der Bundesregierung von 12,5 Gigawatt bis 2030 für so gut wie nicht erreichbar. «Damit ist auch der vorgezogene Kohleausstieg 2030 in Gefahr.»

Die Bundesnetzagentur habe die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass immer genug Kapazität am Netz und damit die Stromversorgung jederzeit gesichert sei, sagte Russwurm. «Sie wird deshalb nicht umhinkommen, die Stilllegung von Kohlekraftwerken schlichtweg zu verbieten. Zu welchen Konditionen die Betreiber dann die Betriebsbereitschaft aufrechterhalten, steht auf einem anderen Blatt.»

Pläne der Regierung

Neue Gaskraftwerke, die später mit Wasserstoff betrieben werden, sollen künftig zur Absicherung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne als «Backups» bereitstehen - in Zeiten von «Dunkelflauten», wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Die neuen Kraftwerke sollen laut Bundeswirtschaftsministerium außerdem einen Beitrag zur schnellen Dekarbonisierung des Kraftwerksparks leisten. Ausgeschrieben werden sollen insgesamt 12,5 Gigawatt an Kraftwerkskapazität. Geplant ist eine staatliche Förderung. Eine finale beihilferechtliche Genehmigung der EU steht noch aus.

Durch den Bau der neuen Kraftwerke soll auch ein früherer Kohleausstieg abgesichert werden. Für das Rheinische Revier ist dieser bereits um acht Jahre auf 2030 vorgezogen worden. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) rechnet mit einem vorgezogenen, marktgetriebenen Kohleausstieg auch in Ostdeutschland.

Russwurm sieht höheren Bedarf 

«Das Thema Kraftwerkstrategie wird schon fast zum Running Gag», sagte Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industries (BDI). «Ich höre jetzt seit fast einem Jahr: "Wir werden demnächst eine Kraftwerkstrategie haben." Der für diesen Sommer angekündigte Kabinettsbeschluss für den zugrunde liegenden und erforderlichen Kapazitätsmarkt liegt noch immer nicht vor.» 

Der Bedarf an neuen, regelbaren Gaskraftwerkskapazitäten sei weit größer als das, was aktuell von der Regierung geplant werde, sagte Russwurm. Wenn alle politischen Rahmenbedingungen und vielleicht sogar die Finanzierung geklärt seien, komme die Frage hinzu: «Können wir die Gaskraftwerke überhaupt bauen? Ein richtig großes, wasserstofffähiges Kraftwerk gibt es bisher nirgendwo», sagte Russwurm. 

«In Diskussionen mit Herstellern, mit den Ingenieurinnen und Ingenieuren, die daran arbeiten, höre ich: Wir würden liebend gern eines bauen, allerdings dort, wo eine Wasserstoffpipeline ist, die auch die notwendigen Mengen an Wasserstoff liefert», sagte der BDI-Präsident. Es müsse erst einmal ein Kraftwerk gebaut werden, um den Schritt vom «Komponentenprüfstand» in die Praxis zu tun: «Das ist bis heute noch nicht passiert.»

 

 

© dpa-infocom, dpa:240726-930-184786/1

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. (k.A.) k.A. k.A.
k.A. (k.A.) k.A. k.A.
k.A. (k.A.) k.A. k.A.
BörsenNEWS.de
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer