An den Aktienmärkten regieren die Bären. Viele Aktien haben seit Jahresbeginn schon mehr als 20 % verloren. In vielen Fällen wurden sogar die gesamten Kursgewinne mehrerer Jahre ausgelöscht.

Das klingt erst mal ganz danach, als könnte man jetzt problemlos die Schnäppchen an der Börse aufsammeln. Aber ganz so einfach ist es leider nicht.

Ein Kurssturz allein macht eine Aktie nicht zum Schnäppchen

Nicht jede Aktie ist automatisch ein Schnäppchen, nur weil der Kurs abgesackt ist. In vielen Fällen wurde nur eine Überbewertung durch den Markt korrigiert. Im Laufe der Pandemie sind einige Branchen ganz besonders in den Fokus der Anleger gerückt. Dort kannte der Optimismus keine Grenzen und die Aktienkurse wurden von den Käufern steil in die Höhe getrieben, was wiederum weitere Käufer angelockt hat.

Hier ist eine Aktie, die zu den großen Gewinnern gehörte und für mich auch heute noch nicht günstig genug ist, um sie zu kaufen.

Die Rede ist von der Nvidia-Aktie (WKN: 918422). Tatsächlich gibt es einige Punkte, die für die Nvidia-Aktie sprechen. Wir haben es hier zweifellos mit einem hochkarätigen Unternehmen zu tun, das über eine starke Wettbewerbsposition verfügt und hochprofitabel ist.

Noch dazu sind in den letzten Jahren Umsatz und Gewinn stark gestiegen. Der Umsatz hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt und der Gewinn sogar verdreifacht. Trotzdem hat sich der Aktienkurs seit Beginn des Jahres knapp halbiert. Aktuell kostet eine Aktie noch 157,62 US-Dollar (Stand: 17.07.2022).

Trotz des enormen Kursrutsches ist der Kurs aber eigentlich nur auf das Niveau vom letzten Sommer zurückgefallen. Damals wurde der Aktienkurs von der Euphorie um steigende Umsätze und Gewinne aus der immer weiter steigenden Nachfrage nach Grafikkarten getrieben.

Sinkende Nachfrage droht die Gewinne zu belasten

Inzwischen ist die Nachfrage deutlich abgekühlt und bedroht nun das Wachstum des Konzerns. Für das gerade abgelaufene Quartal hat Nvidia ein Umsatzwachstum von nur etwa 25 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Aussicht gestellt. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres wäre das sogar ein Umsatzrückgang!

Angesichts dessen könnten in den kommenden Quartalen auch die Gewinne unter Druck geraten. Denn die sinkende Nachfrage wird sich zweifellos auf die Preise auswirken. In den letzten Jahren konnten Nvidia und die Konkurrenz ihre Produkte zu extrem hohen Preisen verkaufen, weil die Nachfrage sehr viel größer war als das Angebot. Jetzt dürfte sich die Profitabilität wieder auf niedrigerem Niveau einpendeln.

Und genau hier liegt für mich das Problem.

Die Aktie ist trotz dieser Aussichten immer noch sehr hoch bewertet. In den Aktienkurs ist also auch weiterhin ein starkes Wachstum eingepreist. Nehmen wir das Kurs-Gewinn-Verhältnis als Beispiel. Im letzten Geschäftsjahr lag der Gewinn je Aktie bei 3,85 US-Dollar. Beim aktuellen Aktienkurs zahlt man also trotz der Kurshalbierung noch das 40-Fache des Gewinns!

Viele andere hochkarätige Aktien schnell wachsender Unternehmen bekommt man inzwischen schon für das 20-Fache des letzten Gewinns. Für mich ist die Aktie deshalb im Verhältnis zu anderen Aktien uninteressant.

Natürlich kann es durchaus sein, dass sich die aktuellen Kurse in zehn Jahren im Rückspiegel betrachtet als lächerlich günstig herausstellen. Aber für mich ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Gewinn durch die Chipknappheit und gleichzeitig hohe Nachfrage künstlich aufgebläht wurde, einfach zu groß.

Der Artikel Eine beliebte Aktie, die ich auch nach dem Kurssturz (noch?) nicht kaufe ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Dennis Zeipert, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFdzeipert)


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