Immer mehr Hersteller stellen Elektro-Lkw vor. Nun kündigt auch MAN – Teil der VW-Nutzfahrzeug-Gruppe Traton – eine große Elektro-Offensive an. Auf Wasserstoff-Lkw will man aber vorerst nicht setzen.

Dem Handelsblatt sagte MAN-Chef Alexander Vlaskamp heute: "Ab 2024 sind wir bereit, in größere Stückzahlen zu gehen. Wir gehen davon aus, dass 2030 die Hälfte unserer verkauften Lkw mit Strom fahren wird".

Auf der am Montag startenden Branchenmesse IAA Transportation stellte MAN seinen ersten langstreckentauglichen batterieelektrischen Lkw vor. Der MAN E-Truck wird eine Reichweite von 600 bis 800 Kilometern haben und innerhalb von 45 Minuten an einer entsprechenden Schnellladestation auf 80 Prozent geladen sein.  

Während andere Lkw-Hersteller bei der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs auch auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle setzen wollen, plant MAN sich zunächst nur auf Batterie-Lkw zu konzentrieren.

Der Grund: Die Energiebilanz von grünem Wasserstoff sei einfach zu schlecht, argumentiert MAN-Chef Vlaskam. "Für einen elektrisch betriebenen Lkw braucht man – bildlich gesprochen – die Leistung eines Windrades. Für einen Lkw mit Brennstoffzelle braucht man drei Windräder."

Tatsächlich ist der Wirkungsgrad von Brennstoffzellen-Fahrzeugen sehr gering: Nur rund 27 Prozent der zugeführten Energie wird zur Fortbewegung genutzt. Der größte Teil geht bei der Wasserstoff-Herstellung, dem Transport des Wasserstoffes und der Rückumwandlung des Wasserstoffs zu Strom in der Brennstoffzelle verloren. Zum Vergleich: Bei batterieelektrischen Fahrzeugen werden 64 Prozent der zugeführten Primärenergie zur Fortbewegung genutzt, so das Bundesumweltministerium (BMUV).

Am Montagnachmittag steht die Traton-Aktie im Xetra-Handel fast ein Prozent im Plus. Ein Anteilsschein kostet derzeit 13,55 Euro (Stand:19.09.2022, 14:26 Uhr).

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online