Die Erleichterung war groß, als Fed-Chef Jerome Powell in seinem Statement im Anschluss an das jüngste Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbanken am gestrigen Mittwoch erklärte, dass eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf dem nächsten Treffen der Notenbanker im Juni nicht zur Debatte stehe. Zuvor hatte die US-Zentralbank den Leitzins um 50 Basispunkte angehoben. Gold, Aktien und Bitcoin legten darauf hin deutlich zu.

„Eine Erhöhung um 75 Basispunkte ist nichts, was der Ausschuss aktiv in Erwägung zieht“, sagte Powell gegenüber Journalisten. „Wir bewegen den Leitzins zügig auf ein normaleres Niveau. Weitere Erhöhungen um 50 Basispunkte sollten bei den nächsten Sitzungen auf dem Tisch liegen. Wir werden unsere Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen, je nachdem, was wir aus den eingehenden Daten lernen. Der übergeordnete Fokus ist, ... die Inflation auf unser 2 %-Ziel zu bringen.“

Powell erklärte weiter, dass die Fed gute Chancen habe, eine einigermaßen weiche Landung der US-Wirtschaft zu erreichen, obwohl diese im ersten Quartal um 1,4% schrumpfte und die Notenbanker die geldpolitischen Zügel dieses Jahr weiter aggressiv anziehen wollen.

Die Privathaushalte und die Unternehmen seien in guter finanzieller Verfassung und der Arbeitsmarkt sehr stark, genau wie die U-Wirtschaft stark sei und in einer guten Ausgangslage, um eine weniger lockere Geldpolitik zu verkraften. Dennoch bestünden sehr große Herausforderungen und [die weitere Entwicklung] hänge von Faktoren ab, die man nicht kontrollieren könne. Nach der aktuellen Zinsanhebung um 50 Basispunkte sei innerhalb des Komitees die Ansicht vorherrschend, dass bei den kommenden Treffen weitere Zinsschritte von jeweils 50 Basispunkten anstehen dürften, so Powell weiter.

Eine Rückkehr zu Zinsschritten von 25 Basispunkten komme für ihn erst in Betracht, wenn tatsächliche Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation zu verzeichnen seien. Dafür würden die Daten eines Monats aber nicht ausreichen, so Powell weiter.

Einige Faktoren liegen außerhalb der Kontrolle der Fed wie die steigende Inflation auf Grund der russischen Invasion der Ukraine und die COVID-Lockdowns in China. Es gebe aber keine Anzeichen, so der Fed-Chef weiter, dass die US-Wirtschaft für eine Rezession anfällig sei oder höhere Zinsen nicht aushalten könne. Allerdings sei eine Verlangsamung des Wachstums möglich, gab Powell zu.

Vor dem aktuellen Treffen der US-Notenbanker hatten viele Teilnehmer eine fast 100%ige Chance auf einen Zinsschritt von 75 Basispunkten im Juni gesehen. Diese Erwartung ist nun deutlich gesunken, wie im CME Fed Watch Tool zu sehen ist.

Nach Powells Aussagen, setze sowohl an den US-Aktienmärkten als auch bei Bitcoin und Gold eine starke „Erleichterungsrallye“ ein. Das gelbe Metall kletterte wieder bis an die Marke von 1.900 USD pro Unze heran.

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