US-Firmen, die den Großteil ihrer Geschäfte in den USA tätigen, werden besser abschneiden als jene, die in Europa engagiert sind, so Strategen von Goldman Sachs. Denn eine Rezession in Europa sei so gut wie garantiert.

Ein Goldman-Team unter der Leitung von David Kostin ist der Ansicht, dass das wirtschaftliche Wachstum der USA zwar "ungewiss" sein mag, die wirtschaftliche Lage in Europa jedoch katastrophal ist: "Trotz der Bedenken der Anleger gegenüber dem US-Aktienmarkt sind wir der Meinung, dass er ein größeres absolutes und risikobereinigtes Renditepotenzial bietet als die von der Rezession geplagten europäischen Märkte", zitiert Bloomberg die Analysten.

Die europäische Wirtschaft erweise sich in diesem Jahr angesichts der Gaskrise, der steigenden Inflation und der restriktiven Zentralbankpolitik als besonders schwierig. Auf Dollarbasis ist der Stoxx Europe 600 in diesem Jahr hinter dem S&P 500 zurückgeblieben. Ein Goldman-Korb von US-Unternehmen mit 100 Prozent Inlandsumsatz habe sich zudem besser entwickelt als ein Korb von Firmen mit hohem Umsatz in Europa, so die Goldmänner.

Die Strategie ist eine von jenen Strategien, die Kostins Team als Treiber der Aktienperformance bis zum Jahresende identifiziert hat. Die anderen sind Aktien mit qualitativ hochwertigen Fundamentaldaten, so genannte Value-Aktien und große Dividendenzahler.

"Anleger, die sich Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung machen, sollten Dividenden besitzen - entweder über Futures oder über einzelne Aktien", so die Strategen. "Dividenden bieten Anlegern ein Engagement in das fundamentale Wachstum des S&P 500 und minimieren gleichzeitig das Risiko der Aktienbewertung."

Kostin und sein Team legen Wert auf Qualitätsaktien, die sich durch eine starke Bilanz sowie ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum auszeichnen. Sie gehen davon aus, dass der S&P 500 das Jahr 2022 bei 4.300 Punkten oder 5,7 Prozent über dem Schlussstand vom Freitag beenden werde. Voraussetzung dafür sei eine weitere Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums durch die Geldstraffung der US-Notenbank.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online