BONN (dpa-AFX) - Eine Woche nach Beginn der Zwischenverhandlungen für die nächste UN-Klimakonferenz will die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg an diesem Dienstag in Bonn für mehr Ehrgeiz und Tempo im Kampf gegen die Erderhitzung werben. Zu der Pressekonferenz (13.00 Uhr) werden auch der Klimaaktivist Eric Njuguna aus Kenia sowie Klima-Unterhändler aus Kolumbien und den Marshallinseln erwartet.

Die 20-jährige Thunberg hatte vor fünf Jahren mit ihrem zunächst einsamen "Schulstreik fürs Klima" die inzwischen weltweit aktive Bewegung Fridays for Future ins Rollen gebracht. Seit vergangener Woche ist mit dem Schulstreik aber offiziell Schluss, denn Thunberg hat die Schule abgeschlossen und damit auch ihre Zeit als berühmteste Schwänzerin der Welt.

Umweltschützer hoffen darauf, dass die UN-Klimakonferenz Anfang Dezember in Dubai ein zügiges Ausdimmen der Energieträger Öl und Gas beschließt, doch geht der Trend inmitten der Klimakrise eher in die Gegenrichtung. Trotz bedrückender Alarmsignale wie Dürren, Waldbrände und Stürme steigen die weltweiten Investitionen in Öl, Gas und Kohle seit Jahren an - auf inzwischen mehr als eine Billion US-Dollar in diesem Jahr, wie die Internationale Energie-Agentur schätzt.

Und neue Daten zur Klima-Krise zeichnen ein düsteres Bild: Die vom Menschen verursachte Erderwärmung erreichte nach einer am Donnerstag bei der Klimakonferenz in Bonn vorgestellten Studie im Jahrzehnt von 2013 bis 2022 bereits ein Plus von 1,14 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau. Für den Zeitraum von 2010 bis 2019 lag der Wert demnach noch bei 1,07 Grad. Mittlerweile nehme die Erwärmung mit einer Geschwindigkeit von über 0,2 Grad pro Jahrzehnt zu, warnen die Wissenschaftler. In der Folge sei eine Verschärfung vieler Wetter- und Klimaextreme zu beobachten, insbesondere häufigere und intensivere Hitzewellen, Dürren sowie Starkregen in den meisten Regionen der Welt./toz/DP/men