Deutschlands größte Fondsgesellschaft, die DWS, wurde von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wegen vermeintlichem Greenwashings bei einem ESG-Fonds verklagt. Die DWS weist die Vorwürfe zurück.

Die Verbraucherschützer werfen der Fondstochter der Deutschen Bank "irreführende Werbung für angeblich nachhaltige Geldanlagen" vor. Und weiter: "Ziel der jüngsten Klage ist es, bestimmte, aber durchaus typische, kaum nachvollziehbare Werbeslogans zur Absatzförderung wegen Irreführung gerichtlich untersagen zu lassen."

Konkret geht es um eine Werbung für den DWS Invest ESG Climate Tech Fonds von Mai 2022. Darin werbe die DWS, dass Anleger "mit ihrem Fondsvermögen zu null Prozent in Unternehmen aus bestimmten kontroversen Sektoren wie 'Kohle' oder 'Rüstungsgüter' investieren". Tatsächlich dürfen "die im Fonds gehaltenen Unternehmen bis zu 14,99 Prozent Umsatz in der Kohleindustrie erwirtschaften", kritisiert Verbraucherschützer Niels Nauhauser.

Die DWS weist die Vorwürfe zurück. Ein Firmensprecher erklärte am Montag gegenüber der FAZ: "Wir haben die im Fokus stehenden Unterlagen eingehend geprüft und sind weiterhin überzeugt, dass die von der Verbraucherzentrale kritisierten Werbemitteilungen der DWS den gesetzlichen Anforderungen entsprechen."

Die Klage wurde bereits am 26. September am Landgericht Frankfurt eingereicht. Nach Informationen des Handelsblatts wurde eine erste Verhandlung für den 10. März 2023 anberaumt.

Der DWS wurde erstmals im vergangen Jahr grüner Etikettenschwindel vorgeworfen. Die damalige Leiterin der ESG-Abteilung Desiree Fixler hatte ihrem Arbeitgeber Greenwashing vorgeworfen. Fixler stellte sich anschließend der US-Börsenaufsicht SEC und dem FBI als "Whistleblower" zu Verfügung. Seitdem ermitteln Behörden in den USA und Deutschland gegen die DWS wegen des Verdachts des Kapitalmarktbetrugs.

Unterdessen protestieren seit Dienstagmorgen Greenpeace-Aktivisten vor der Firmenzentrale von Deutschlands größter Fondsgesellschaft. "DWS finanziert den Klimacrash!" heißt es auf Bannern, berichtet die FAZ.

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online