WIESBADEN (dpa-AFX) - Höhere Kraftstoffkosten und der Fahrermangel haben die Beförderung von Gütern per Lastwagen im vergangenen Jahr in Deutschland so stark verteuert wie nie seit 2006. Die Preise für die Güterbeförderung im Straßenverkehr erhöhten sich zum Vorjahr um 13,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Das ist der mit Abstand höchste Preissprung in diesem Dienstleistungsbereich seit Beginn der Erhebung der Daten im Jahr 2006, wie die Wiesbadener Statistiker erläuterten: Die bisher höchste Steigerungsrate hatte es von 2007 auf 2008 mit 3,9 Prozent gegeben. Die Ursachen für die jüngste Entwicklung: Steigende Dieselpreise sowie höhere Lohnkosten und knappere Ladekapazitäten wegen des Fahrermangels.

Im Schlussquartal 2022 war der Preissprung im Wirtschaftszweig Güterbeförderung im Straßenverkehr den Angaben vom Dienstag zufolge mit 15,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum so hoch wie nie.

Auch in der Luftfahrt schlugen sich gestiegene Treibstoffkosten in höheren Preisen nieder - zusätzlich befördert durch längere Flugrouten wegen der Sperrung des russischen Luftraums infolge des Ukraine-Krieges. In diesem Bereich stiegen die Preise 2022 im Jahresvergleich um 11,1 Prozent.

Insgesamt lagen die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 5,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit fiel der Preisanstieg nach Berechnungen des Bundesamtes geringer aus als ein Jahr zuvor: Von 2020 auf 2021 hatten die Preise demnach um 8,0 Prozent angezogen./ben/DP/mis

Quelle: dpa-AFX