Viele Branchen haben in der ersten Jahreshälfte große Kursverluste hinnehmen müssen – so auch Industrieaktien. Das eröffnet laut Wall-Street-Bankern Chancen für das zweite Halbjahr – darunter Boeing.

Der S&P 500 verlor im ersten Halbjahr 2022 rund 20 Prozent an Wert. Der Dow Jones Industrial Average fiel im selben Zeitraum etwa 15 Prozent. Inflation, Zinserhöhungen der Fed und die Angst vor einer Rezession überschatteten gar die weiter steigende industrielle Nachfrage. Der ISM-PMI-Index, der als ein wichtiger Indikator für das verarbeitende Gewerbe dient, lag im zweiten Quartal im Durchschnitt bei 55. Ein Wert über 50 steht für ein Wachsen der industriellen Produktion.

Dieser anhaltende Trend spreche für den Sektor, schreibt ein Barron’s Autor. Ihm zufolge machen Analysten bei einigen Aktien Chancen aus. Bei folgenden Titeln gehen sie in den kommenden zwölf Monaten von durchschnittlich rund 75 Prozent steigenden Kursen aus: die Logistikdienstleister GXO Logistics und XPO Logistics, Boeing Zulieferer Spirit AeroSystems, der Händler Builders FirstSource, der Taser-Hersteller Axon Enterprise, der Bootshersteller Brunswick und der Elektrohändler WESCO International.

Wurden diese sieben Aktien am Ende des ersten Quartals mit dem 21-fachen der für 2023 geschätzten Gewinne gehandelt, stehe der Durchschnittswert nun bei circa 14,4. Die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2022 sind laut Barron‘s jüngst um fünf Prozent gestiegen.

Neben diesen sieben Börsenunternehmen bietet auch die Aktie von Boeing Potential. Ein Kursziel von 216 US-Dollar rufen die Analysten im Durchschnitt für die Flugzeugbauer-Aktie aus. Das sind fast 80 US-Dollar mehr als der aktuelle Kurs. Boeing wird mit dem 23-fachen der geschätzten Gewinne für 2023 gehandelt. Allerdings liegen die Gewinnschätzungen vom US-amerikanischen Unternehmen 86 Prozent tiefer als noch vor drei Monaten, so der Barron's Autor. Obwohl Boeing knapp ein Drittel seines Börsenwerts in den ersten sechs Monaten des Jahres einbüßte, hält die Wall Street das Wertpapier weiterhin für attraktiv.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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