Wenn Insider wie Vorstände oder Aufsichtsräte Aktien ihres Unternehmens kaufen, ist das generell ein gutes Zeichen. Schließlich können sie die Unternehmensentwicklung so gut einschätzen wie sonst kaum jemand. Schauen wir einmal, bei welchen drei interessanten Aktien Insider die gesunkenen Kurse in den letzten Wochen für Käufe genutzt haben.

Encavis

Encavis (WKN: 609500) betreibt 218 Solar- und 98 Onshore-Windparks in Westeuropa. Darüber hinaus bietet das Hamburger Unternehmen institutionellen Investoren die Möglichkeit, in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu investieren, die dann durch Encavis betrieben werden.

Getrieben durch eine steigende Nachfrage nach grünem Strom läuft das Geschäft seit Jahren wie geschnitten Brot. Von 2016 bis 2021 stiegen Umsatz und operatives EBIT jeweils mit durchschnittlich 19 % pro Jahr. In den ersten neun Monaten 2022 stieg der Umsatz um satte 37 %, das bereinigte Ergebnis je Aktie um 38 %. Dieses starke Wachstum ist jedoch zum Teil auf positive Wettereinflüsse und außergewöhnlich hohe Strommarktpreise zurückzuführen.

Auch wenn mir die Aufstellung von Encavis sehr gefällt, empfinde ich das erwartete KGV von 33 als etwas zu hoch (Stand aller Angaben: 08.01.23). CIO und COO Mario Schirru sowie CFO Dr. Christoph Husmann sehen dies anscheinend anders. Sie kauften im Dezember Aktien von Encavis im Wert von rund 44.000 Euro und 90.000 Euro.

Hugo Boss

Bei dem deutschen Modekonzern Hugo Boss (WKN: A1PHFF) schlugen ebenfalls zwei Insider im Dezember und Januar zu. Der CEO Daniel Heinrich Grieder kaufte im Wert von 1 Mio. Euro Aktien, der CFO und COO Yves Müller schlug für rund 50.000 Euro zu.

Beide setzen offensichtlich darauf, dass sich der Turnaround des Unternehmens aus Metzingen fortsetzen wird. Seitdem Herr Grieder im Jahr 2021 von Tommy Hilfiger zu Hugo Boss wechselte, geht es aufwärts mit dem lange Zeit strauchelnden Unternehmen. Seit seinem Amtsantritt wurde unter anderem das Onlinegeschäft gestärkt, der Markenauftritt modernisiert sowie eine neue Wachstumsstrategie definiert.

Nachdem der Umsatz in den Jahren 2015 bis 2019 stagnierte, stieg dieser zuletzt deutlich. Im letzten Quartal wuchs der Umsatz um 18 % und lag damit 27 % höher als im Vorcorona-Jahr 2019. Das EBIT stieg um 9 %. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde trotz der global herausfordernden wirtschaftlichen Situation erhöht. Sollte Hugo Boss es schaffen, diese starke Entwicklung fortzusetzen, wäre das erwartete KGV von 22 eher günstig.

Einhell Germany

Bei dem Hersteller von Elektrowerkzeugen und Gartengeräten Einhell Germany (WKN: 565493) stockte der Vorstandsvorsitzende im Dezember seine Anteile auf. Andreas Kroiss schlug für rund 87.000 Euro zu.

Getrieben durch eine hohe Nachfrage im Zuge der Coronakrise liefen die Geschäfte in den letzten Jahren außerordentlich gut. Der Umsatz stieg in den letzten beiden Jahren um durchschnittlich 24 % pro Jahr, das EBIT um jährlich 53 %. Die Marktanteile in Deutschland konnten deutlich gesteigert werden. Bei kabellosen Gartenwerkzeugen ist Einhell mittlerweile Marktführer. Auch wenn sich das Wachstum besonders im letzten Quartal deutlich abkühlte, wächst Einhell weiterhin. In den ersten neun Monaten 2022 stieg der Umsatz um 17 %, das EBIT um 19 %.

Die sich verschlechternde Konsumentenstimmung in Verbindung mit stark erhöhten Vorräten (+ 59 % im Vergleich zum Vorjahr) könnten jedoch mittelfristig auf das Geschäft durchschlagen. Langfristig sehe ich Einhell dennoch gut positioniert, um von dem Heimwerkertrend zu profitieren. Das erwartete KGV von 9 scheint mir nicht zu hoch.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Einhell.

Motley Fool Deutschland 2023

Autor: Hendrik Vanheiden, Investmentanalyst


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Quelle: Aktienwelt360