Mehr als zehn Millionen Euro hatten deutsche Anleger auf der Kryptobörse FTX gehalten. Ex-CEO Sam Bankman-Fried (Foto) soll ihr Geld zumindest nicht in seinem Hedgefonds verzockt haben, berichten Insider.

Nach der Pleite der Krypto-Börse FTX bangen Investoren weltweit um ihre eingefrorenen Gelder. Gründer und Geschäftsführer Sam Bankman-Fried soll FTX-Kundengelder unter anderem dafür verwendet haben, Verluste in seinem Hedgefonds Alameda auszugleichen. Das war zumindest nicht das Geld der europäischen FTX-Anleger, wie jetzt Insider dem Handelsblatt berichten.

Die Kundengelder der europäischen Tochter FTX Europe seien nicht mit denen im Mutterkonzern vermischt worden. FTX Europe habe zudem eine Lizenz, die den Handel mit Kundengeldern verbietet. Auch Insolvenzverwalter John Ray versicherte, dass es innerhalb und außerhalb der USA eine Reihe von regulierten Töchtern gebe, die zahlungsfähig sind, ein verantwortungsvolles Management haben und für Käufer interessant sein könnten.

Allein in Deutschland hatten zum 15. November 21.000 Personen ein FTX-Konto, berichtet das Handelsblatt. Insgesamt sollen sie auf der Plattform zwei Millionen Euro Bargeld plus 8,4 Millionen Euro in Kryptoderivaten geparkt haben.

Anfang des Monats platzte die Übernahme der Kryptobörse durch die Konkurrenzplattform Binance und Investoren weltweit zogen ihr Kapital ab. Berichten zufolge soll es bei FTX keine Listen über Barbestände, Bankkonten und Bevollmächtigte gegeben haben – zusätzlich zu dem Vorwurf, dass Bankman-Fried Kundengelder veruntreut haben soll.

"In meinem ganzen Berufsleben habe ich noch kein solches Versagen der internen Kontrollsysteme und ein so vollständiges Fehlen vertrauenswürdiger Finanzinformationen erlebt wie hier", kommentierte Insolvenzverwalter Ray den Zustand des Unternehmens.

Anleger haben einiges zu verlieren: Schätzungen zufolge belaufen sich die Verbindlichkeiten des Unternehmens auf zehn Milliarden US-Dollar. Laut Insolvenzantrag wären darauf Barmittel im Wert von 1,24 Milliarden US-Dollar gekommen. Nun hat aber eine neue Aufstellung vom 20. November ergeben, dass das Unternehmen doch noch über wesentlich höhere Barguthaben verfüge. Experten gehen davon aus, dass es noch mehrere Jahre dauert, bis die Insolvenz abgewickelt ist.

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online