Medical Properties (WKN: A0ETK5) ist ein Real Estate Investment Trust, bei dem die Investoren zunehmend skeptisch geworden sind. Wir wissen in Teilen, woran das liegt. Die Nettoverschuldung des REITs ist mit 9,5 Mrd. US-Dollar relativ hoch. Steigende Zinsen führen zur Verunsicherung.

Aber sehen wir uns die Bilanz von Medical Properties einmal etwas näher an. Ist sie wirklich so schlecht, wie ihr Ruf besagt? Oder können wir womöglich ein klares Value-Schnäppchen hier identifizieren? Die Bilanz wird mit Sicherheit die eine oder andere Antwort liefern können.

Medical Properties: Das steckt in der Bilanz

Wir haben in der Vergangenheit die Verbindlichkeiten des Öfteren betrachtet. Fangen wir für heute vielleicht besser damit an. Weiterhin gilt, dass es 9,54 Mrd. US-Dollar an Nettoverschuldung gibt. Zudem haben wir 570 Mio. US-Dollar an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Weitere kleine Positionen sind Deferred Revenue und Verbindlichkeiten gegenüber Mietern, jedoch mit lediglich 200 Mio. US-Dollar, was die kleinste Position ist.

Im Gegensatz dazu erkennen wir 8,83 Mrd. US-Dollar Eigenkapital. Das sieht eigentlich gar nicht so verkehrt aus, es steckt jedenfalls noch eine Menge Substanz hinter dem Real Estate Investment Trust. Jedoch primär in den Immobilien. Dadurch, dass es sich dabei um Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen handelt, sehe ich die Gefahr, dass die nicht so liquide und gut veräußerbar sind, wie wir es gerne hätten. Das heißt: Es besteht das Risiko für mich, dass sich an der Equity-Position noch etwas verändern könnte, wenn es zum Verkaufsfall zwecks Liquidität käme.

Medical Properties hält auf der Aktivseite bis auf die Immobilien-Positionen (15,3 Mrd. US-Dollar insgesamt in Immobilien) kaum kurzfristige Liquidität. Das Cash-Polster ist mit 299 Mio. US-Dollar eher gering. Hinzu kommen andere kurzfristige Forderungen und Investitionen, die sich auf rund 840 Mio. US-Dollar belaufen. Andere kurzfristige Aktiva sind hingegen bereits investiert und noch gebunden, sie stünden für mich per Definition nicht direkt zur Verfügung.

Wenn wir es also zusammenfassen wollen: Medical Properties hat ca. 1,14 Mrd. US-Dollar Liquidität zur Verfügung. Demgegenüber steht die besagte Nettoverschuldung in Höhe von 9,54 Mrd. US-Dollar. Das ist nicht ganz unproblematisch.

Keine Katastrophe, aber steigende Zinsen …

Die Bilanz von Medical Properties ist keine Vollkatastrophe. Jedoch ist die Nettoverschuldung hoch. In Zeiten steigender Zinsen steigt damit auch das Risiko, das aus diesen Positionen hervorgeht. Im Zweifel müsste man an die Substanz, um auf einen besseren Pfad zu kommen. Die Substanz sind die Immobilien, die wiederum schwieriger zu veräußern sind.

Alles in allem: Ich sehe das Problem und die Abhängigkeit von der Inflation und den steigenden Zinsen. Trotzdem können wir positiv mitnehmen, dass es eben noch Substanz gibt und eine gute Eigenkapitalposition. Investoren sollten überprüfen, wie werthaltig diese Position in einem Verkaufsfall letztlich sein dürfte.

Der Artikel Medical Properties: Wie schlecht steht es wirklich um die Bilanz? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien von Medical Properties. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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Quelle: Aktienwelt360