Die Aktienkurse von BMW (WKN: 519003) und Mercedes-Benz (WKN: 710000) konnten den Markt in den letzten drei Jahren deutlich hinter sich lassen. In beiden Fällen hätte sich eine Investition mehr als verdoppelt (Stand: 22.02.2023).

Diese phänomenalen Kursanstiege hatten auch gute Gründe. Denn die beiden Konzerne glänzen regelmäßig mit starken Zahlen. Inzwischen gibt es aber erste Anzeichen dafür, dass die Zeiten traumhafter Renditen erst mal vorbei sein könnten.

Steht der Abschwung vor der Tür?

Bei Mercedes wurden vor wenigen Tagen die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres veröffentlicht. Und diese Zahlen konnten sich sehen lassen. Der Nettogewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft ist um 35 % auf 13,55 Euro gestiegen.

Nicht ganz so rosig sieht es dagegen bei BMW aus. Hier ist der Gewinn ohne Berücksichtigung des Finanzergebnisses in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gefallen. In der Erfolgsserie von BMW sind also schon jetzt erste Risse zu erkennen. Zwar kann man sich über die Zahlen keineswegs beklagen. Auch so ist ein milliardenschwerer Gewinn übrig geblieben.

An der Börse blickt man aber deutlich kritischer auf die beiden Riesen. Denn beide werden im Verhältnis zum Gewinn sehr niedrig bewertet. Für eine Mercedes-Aktie zahlt man aktuell 74 Euro. Das ist nur das 5,5-Fache des Nettogewinns. Ganz ähnlich sieht es bei BMW aus. Gehen wir dafür davon aus, dass der Gewinn im Gesamtjahr auf Vorjahresniveau, also bei 18,79 Euro je Aktie, gelegen hat. Aktuell kostet eine BMW-Vorzugsaktie 90 Euro, also sogar weniger als das 5-Fache des Gewinns.

Der schon jetzt sinkende Gewinn bei BMW könnte ein erster Vorgeschmack auf die nächsten Jahre sein. Zwar wird erst in den kommenden Wochen die Prognose für das laufende Jahr veröffentlicht, aber die Prognose von Mercedes dürfte ein klarer Indikator sein, wohin die Reise gehen wird.

Mercedes rechnet mit schwächeren Zahlen

Denn Mercedes rechnet in diesem Jahr mit stagnierenden Verkaufszahlen und sinkenden Renditen! Im besten Fall wird der Gewinn also leicht sinken. Das wirkt erst mal nicht besonders bedrohlich. Nun ist es aber nicht schwer, sich noch schlimmere Szenarien auszumalen. Denn die Automobilbranche ist extrem wettbewerbsintensiv und noch dazu sehr zyklisch. Hohe Renditen sind hier meist nicht lange zu halten.

In den Jahren vor der Pandemie beispielsweise waren schwache Zahlen bei beiden Konzernen an der Tagesordnung. BMW musste sogar zwischen den Geschäftsjahren 2018 und 2020 die Dividende in jedem Jahr weiter kürzen. Und auch bei Mercedes musste die Ausschüttung drastisch gesenkt werden.

Zwar ist es unmöglich vorherzusehen, wie sich die Geschäfte in den nächsten Jahren entwickeln werden. Aber die Vergangenheit hat doch schon mehrfach gezeigt, dass auf Zeiten starker Gewinne schon bald die Ernüchterung folgt. Natürlich kann es sein, dass die Strategiewechsel der letzten Jahre dazu geführt haben, dass diesmal alles anders wird. Aber als Anleger sollte man besser darauf vorbereitet sein, dass der Zenit bereits überschritten ist.

Der Artikel Mercedes und BMW: Ist die Party der Autoaktien vorbei? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Dennis Zeipert, Investmentanalyst


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Quelle: Aktienwelt360