Nach Milliardenverlusten im Zuge von Manipulationsvorwürfen, sorgt das Flaggschiff der Adani Unternehmensgruppe für einen Lichtblick.

Lehman Brothers? Wirecard? Adani Group? Wer die Finanzmärkte aufmerksam verfolgt, wird bei den Namen entsprechende Assoziationen haben: Weltweite Finanzkrise, Milliarden-Betrug und im dritten Fall zumindest auch ein Milliarden-Verlust. Ob sich die Betrugsvorwürfe Aktienmanipulation und Buchhaltungsbetrug, die der US-Leerverkäufer Hindenburg Research einigen Unternehmen der Adani Group unterstellt, belegen lassen, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass die besagten Aktien im Anschluss massiv abgestürzt sind und in der Spitze fast 130 Milliarden US-Dollar an Wert verloren.

Aus Sicht des indischen Multi-Milliardärs Gautam Adani – Kopf hinter dem Firmenimperium – sind die Anschuldigungen haltlos und als kalkulierter Angriff auf Indien zu sehen. Entsprechend seien die Einbrüche bei den Aktien ihm zufolge auch nur vorübergehender Natur, wie CNBC berichtet.

Einen willkommenen Lichtblick liefert ihm jetzt das Flaggschiff seines Firmen-Konglomerats: Die Holdinggesellschaft Adani Enterprises, die gestern ihre Zahlen für das letzte Quartal 2022 präsentiert hat. Unterm Strich steht ein Gewinn nach Steuern von fast 100 Millionen US-Dollar – nachdem im entsprechenden Vorjahresquartal 2021 noch ein Verlust von 1,5 Millionen US-Dollar ausgewiesen wurde. Auch der Umsatz schnellte deutlich in die Höhe: um 42 Prozent auf 3,3 Milliarden US-Dollar. Für Rückenwind sorgte dabei vor allem der Kohlehandel, sowie die Bereiche Flughäfen und neue Energien.

Das sind gute Nachrichten, die helfen können, das Vertrauen in die gesamte Adani Group wieder zu stärken. Gleiches gilt für zurückgeschraubte Wachstumspläne. Hier schaltet Adani jetzt insgesamt einen deutlichen Gang zurück und deutet einen Strategiewechsel an. Statt ambitionierter Expansionspläne, die ein Umsatzplus von 40 Prozent für die Unternehmensgruppe anpeilen, liegt die neue Vorgabe bei 15 bis 20 Prozent wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet. Ebenfalls auf der Agenda steht zudem eine Rückzahlung von Krediten: Im März sollen hier beispielsweise 500 Millionen US-Dollar fließen, wie das Handelsblatt schreibt.

Adani weiß nur zu gut, dass die Krise seiner Unternehmensgruppe noch nicht ausgestanden ist und noch einiges nachkommen kann. Am Montag vermeldete die indische Börsenaufsicht, dass sie im Zuge der Manipulationsvorwürfe eine Untersuchung eingeleitet hat. Zudem stehen der Adani Group mögliche Mittelabflüsse aus Index-Fonds ins Haus, nachdem der Indexanbieter MSCI eine Reduktion von Adani Aktien beschlossen hat.

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(ir) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online