Original-Research: HELMA Eigenheimbau AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu HELMA Eigenheimbau AG

Unternehmen: HELMA Eigenheimbau AG

ISIN: DE000A0EQ578

Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 29,40 EUR

Kursziel auf Sicht von: 31.12.2023

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann

- Sondereffekte belasten Ergebnisentwicklung in 2022

- Geschäftsjahr 2023 soll ein "Brückenjahr" werden

- Mittelfristige Aussichten aufgrund umfangreicher Projektpipeline positiv

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 war für die HELMA Eigenheimbau AG (kurz:

HELMA) von unterschiedlichen Herausforderungen geprägt. Auf der einen Seite

lag eine deutliche Abschwächung der Baukonjunktur vor, die von steigenden

Zinsen, gestiegenen Errichtungskosten und einer eingeschränkten

Materialverfügbarkeit geprägt war. Zudem hatte die Insolvenz der

Natura-Holzbau GmbH, einem wesentlichen Subunternehmen der HELMA

Ferienimmobilien GmbH, zusätzliche Belastungen nach sich gezogen. Diese

stehen mit einer verspäteten Übergabe der Objekte, notwendigen

Nachbesserungsarbeiten sowie der Suche nach Ersatz-Dienstleistern im

Zusammenhang.

In Summe hatten diese Effekte zu einer sichtbar rückläufigen

Umsatzentwicklung auf 302,45 Mio. EUR (VJ: 331,49 Mio. EUR) geführt. Besonders

war hierfür das Segment "Individuell" verantwortlich, welches mit Umsätzen

in Höhe von -15,1 % auf 151,70 Mio. EUR (VJ: 178,66 Mio. EUR) deutlich unter

Vorjahresniveau lag. Bei den individuell geplanten Objekten handelt es sich

in der Regel um ein kleinteiligeres Geschäft mit kürzeren

Planungszeiträumen und daher liegt hier eine höhere Sensitivität auf

aktuelle Marktentwicklungen vor. Im Segment "Vorgeplant", in dem größere

Projekte abgearbeitet werden, wurde nur ein leichter Umsatzrückgang in Höhe

von -1,4 % auf 150,75 Mio. EUR (VJ: 152,83 Mio. EUR) ausgewiesen.

Der Umsatzrückgang war gemäß vorläufigen Zahlen von einer deutlichen

Reduktion des EBT auf 3,53 Mio. EUR (VJ: 27,29 Mio. EUR) begleitet. Zusätzlich

zur rückläufigen Umsatzentwicklung hatte die HELMA Rückstellungen für die

absehbaren Belastungen im Zusammenhang mit der Insolvenz des

Subunternehmens vorgenommen. Zudem wurde ein an die Natura-Holzbau GmbH

gewährtes Darlehen vollständig abgeschrieben. Beide Vorgänge hatten

Sonderaufwendungen in Höhe von 17,56 Mio. EUR nach sich gezogen, was den

deutlichen EBT-Rückgang erklärt.

Auch wenn für das laufende Geschäftsjahr 2023 keine weiteren

Sonderaufwendungen erwartet werden, rechnet das HELMA-Management sowohl auf

Umsatz- als auch auf EBT-Ebene mit einer weitestgehend konstanten

Entwicklung. Weiterhin geht der Vorstand damit von einem unverändert

herausfordernden Marktumfeld aus. Darüber hinaus wird weiterhin von

steigenden Errichtungskosten ausgegangen sowie steigende Zinsaufwendungen

unterstellt. Kurzfristig steht für das laufende Geschäftsjahr die

Refinanzierung von 58,34 Mio. EUR an, was mit einem deutlichen Anstieg der

Zinsaufwendungen einhergehen sollte. In Summe sollte die

Ergebnisentwicklung der Geschäftsjahre 2023 und 2024 von erhöhten

Aufwendungen belastet sein. Ab 2025 sollte mit einer erwarteten Entspannung

bei den Baupreisen, der möglichen Weitergabe der Kostensteigerungen sowie

der vollständigen Auswirkung der Restrukturierungsmaßnahmen wieder eine

spürbare Rentabilitätsverbesserung erreicht werden.

Die weiterhin bestehende umfangreiche Projektpipeline von insgesamt 1,84

Mrd. EUR dient als eine gute Grundlage für die mittelfristige

Geschäftsentwicklung. Nach unseren Berechnungen sollte hieraus ein

jährliches Umsatzvolumen von mindestens 230 Mio. EUR erreicht werden,

zuzüglich dem Geschäft der Baudienstleistungen. Abseits der aktuellen

baukonjunkturellen Schwierigkeiten genießt die Immobilie nach wie vor einen

hohen Stellenwert als Altersvorsorge und Kapitalanlage und es herrscht

unverändert ein nicht nachfragegerechtes Angebot an Wohneigentum.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 orientieren wir uns an der

Unternehmens-Guidance und unterstellen einen leichten Umsatzanstieg auf

305,48 Mio. EUR. Wie dargestellt, der vertraglich gesicherte Auftragsbestand

in Höhe von 303,32 Mio. EUR liefert hierfür eine aussagekräftige Grundlage.

Für die kommenden beiden Geschäftsjahre 2024 und 2025 rechnen wir mit einem

leichten Anstieg der Wachstumsdynamik. Hier gehen wir von einer Beruhigung

der Inflationsentwicklung und damit einem Abflachen des Zinsanstiegs aus,

was sich positiv auf die Nachfrage auswirken könnte. Die

Ergebnisentwicklung des laufenden und kommenden Geschäftsjahres sollte noch

von den erhöhten Bau- und Finanzierungskosten geprägt sein. Erst ab dem

Geschäftsjahr 2025 rechnen wir mit einer deutlichen Verbesserung der

Ergebnismargen.

Das im Rahmen des aktualisierten Bewertungsmodells ermittelte Kursziel

beläuft sich auf 29,40 EUR (bisher: 29,00 EUR). Die kurszielmindernden Effekte

aus der Reduktion der Prognosen und der leichten Erhöhung des

Kapitalisierungszinssatzes werden von der erstmaligen Hereinnahme der

2025er Schätzungen in die konkrete Schätzperiode leicht überkompensiert.

Die 2025er Schätzungen liefern dabei eine höhere Grundlage für die

Stetigkeitsphase des Bewertungsmodells, als dies bisher bei den 2024er

Schätzungen (letzte konkrete Schätzperiode im bisherigen Bewertungsmodell)

der Fall war. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau vergeben wir weiterhin das

Rating KAUFEN.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/26553.pdf

Kontakt für Rückfragen

GBC AG

Halderstrasse 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung

Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 14.03.2023 (16:50 Uhr)

Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 15.03.2023 (10:00 Uhr)

-übermittelt durch die EQS Group AG.-

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

Quelle: dpa-AFX