Studie Biodiversität: Ohne Bienen drohen jedes Jahr Verluste von 3

Mrd. USD für die deutsche Wirtschaft

Hamburg (ots) -

- Grüne Investitionen bieten große Chancen: Bis 2030 liegt die weltweite

Finanzierungslücke zum Stopp der Biodiversitätsverluste bei schätzungsweise

711 Milliarden US-Dollar (Mrd. USD) pro Jahr

- Bienen in Gefahr: Unterlassene Investitionen in den Artenschutz führen zu

sinkender Bestäubungstätigkeit und Verlusten in der Landwirtschaft und

nachgelagerten Branchen

- Ohne Bestäubung wird es teuer: Ein Ausfall allein nur im eigenen Land führt zu

jährlichen Verlusten von 28 Mrd. USD in den USA und 3 Mrd. USD in Deutschland

- Nahrungsversorgung in Gefahr: Es drohen nicht abschätzbare Risiken in der

Nahrungsversorgung für den Fall eines weitreichenden und länderübergreifenden

Ausfalls der Bestäubung

Biodiversität spielt nicht nur für die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle,

sondern auch für den Finanzsektor. Finanzinstitute sind zahlreichen Risiken

ausgesetzt, von Finanz-, über Markt-, Reputations- bis hin zu Rechtsrisiken,

insbesondere dann, wenn sie in Wirtschaftsaktivitäten investieren, die sich

negativ auf die biologische Vielfalt auswirken oder stark von Naturkapital

abhängig sind. Im Gegensatz dazu bieten die Investitionen zum Schutz der

biologischen Vielfalt große Chancen: Die aktuelle Studie des weltweit führenden

Kreditversicherers Allianz Trade schätzt die Finanzierungslücke zur

Wiederherstellung der biologischen Vielfalt bis 2030 auf 711 Mrd. USD pro Jahr.

Funktionierende Biodiversität ist Grundlage für mehr als die Hälfte der globalen

Wirtschaft

"Grüne Investitionen sind definitiv ein Gewinn für Finanzinvestoren. Das liegt

auf der Hand, denn mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft ist auf ein gut

funktionierendes Ökosystem angewiesen", sagt Markus Zimmer, Senior Volkswirt und

ESG-Experte bei Allianz Trade. "Was passiert aber, wenn diese Investitionen in

die Biodiversität nicht getätigt werden und Ökosysteme immer mehr Schaden

nehmen? Die quantitative Analyse der daraus resultierenden Risiken steckt noch

in den Kinderschuhen. In unserer Pilotstudie haben wir nun einen Aspekt, das

Bienensterben und den Rückgang der Bestäubung, näher betrachtet. Allein dabei

geht es um Milliardensummen - pro Jahr. Ein Preisschild für die Gesamtauswirkung

der Biodiversitätsverluste ist dies jedoch noch lange nicht."

Ökosysteme sind fragil. Ihre Funktion kann durch verschiedene Faktoren

beeinträchtigt werden, wobei Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt

die wichtigsten, interdependenten Faktoren sind. Während es für den Klimawandel

mit dem globalen Temperaturanstieg einen einfachen Indikator gibt, gilt dies für

die biologische Vielfalt nicht: Hier konkurrieren unterschiedliche Methoden und

Indikatoren. Hinzu kommt: Biologische Vielfalt ist von Natur aus ein lokales

Phänomen. Im Gegensatz zum Klimawandel, bei dem lokale Emissionen globale Folgen

haben, bleiben die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt hauptsächlich

lokal. Biodiversitätsverluste sowie die daraus resultierenden Risiken sind daher

regional äußerst heterogen, was deren Messung zusätzlich erschwert.

Die Folge: Die Bewertungen des Verlusts der biologischen Vielfalt im

Finanzbereich beschränken sich bisher auf qualitative und expositionsbasierte

Metriken. Die Allianz Trade Studie nähert sich diesem Thema nun mit einem

quantitativen Ansatz, der die tatsächlichen Auswirkungen für das Risiko einer

verringerten Bestäubung misst.

Ohne Bienen und Bestäubung wird es teuer: Landwirtschaft vor erheblichen

Einbußen

"Insekten, insbesondere Bienen, spielen für die Biodiversität eine der

Hauptrolle", sagt Zimmer. "Ein Verlust von nur -20 % bei der

Bestäubungstätigkeit würde die jährliche landwirtschaftliche Produktion um -1,3

% reduzieren. Ein vollständiger Wegfall der Bestäubung würde die

landwirtschaftliche Produktion noch viel härter treffen - und sich entsprechend

negativ auf die Wirtschaft auswirken."

Bei einem vollständigen Wegfall der Bestäubung reicht die Spannbreite des

Rückgangs der jährlichen landwirtschaftlichen Produktion von 2 % im Vereinigten

Königreich bis 7,9 % in Belgien; Deutschland (3 %) und Frankreich (3,4 %) liegen

eher am unteren, Spanien (6 %), die USA (6,1 %) und Italien (6,3 %) eher am

oberen Rand.

Verluste in den USA am größten - in Deutschland über 3 Mrd. USD Verluste beim

BIP pro Jahr

Nachgelagerte Bereiche wie verarbeitete Lebensmittel,

Lebensmitteldienstleistungen sowie die Getränke- und Tabakindustrie, die stark

von landwirtschaftlichen Produkten abhängen, wären ebenfalls betroffen. Verluste

bei den verarbeiteten Lebensmitteln würden sich beispielsweise in Deutschland

auf schätzungsweise 2 Mrd. USD pro Jahr belaufen und damit auf ähnlich hohem

Niveau wie in der Landwirtschaft.

Die Studie schätzt, dass in der Folge das jährliche Bruttoinlandsprodukt um 0,1

% (Deutschland und die USA), 0,2 % (Frankreich und Belgien) oder 0,3 % (Italien

und Frankreich) zurückgehen dürfte; am geringsten wäre Großbritannien mit einem

Rückgang von 0,04 % betroffen.

"Die absoluten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ohne Bienen und

Bestäubung würden in Deutschland jedes Jahr Verluste von 3 Mrd. USD entstehen;

in den USA stehen 28 Mrd. USD im Feuer", sagt Zimmer.

Tabelle: So hoch sind die jährlichen Verluste ohne Bienen pro Land beim

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Land / Verlust BIP in Mrd. USD pro Jahr

USA -27,9

Italien -5,8

Frankreich -4,5

Spanien -4,4

Deutschland -3,2

Niederlande -2.1

Großbritannien -1,3

Portugal -1

Belgien -1

Die deutsche Zusammenfassung der Studie finden Sie hier:

https://bit.ly/3IK9NWk

Die vollständige Studie (PDF, ENG) finden Sie beigefügt und hier:

https://bit.ly/3ESA3wO

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das

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Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der

versicherten Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus

Naturkatastrophen ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv)

Stornoraten, (v) Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)

Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii)

Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche

Änderungen einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der

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bzw. ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen,

einschließlich der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii)

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