Finanzchefs sehen baldigen Konjunkturaufschwung
München (ots) -
- Mitten in der dritten Covid-19-Welle bleiben die Finanzvorstände deutscher
Großunternehmen optimistisch
- Zwei Drittel der befragten Unternehmen erwarten dieses Jahr eine Rückkehr zum
Umsatzniveau von vor der Krise, die Investitions- und Einstellungsbereitschaft
steigt
- Die Geschäftsaussichten bleiben auf hohem Niveau, vor allem in den
exportorientierten Sektoren getrieben von positiven Konjunkturerwartungen für
China, USA und Deutschland
Schon der CFO Survey von Deloitte im Herbst 2020 zeigte eine damals überraschend
positive Stimmung unter den deutschen Unternehmen. Und in der Tat: Retrospektiv
betrachtet nahmen die Ergebnisse der halbjährlichen Befragung unter den
deutschen CFOs den steilen konjunkturellen Aufschwung im dritten Quartal vorweg.
Heute, sechs Monate später, bleiben die Finanzvorstände deutscher
Großunternehmen trotz der der inzwischen dritten Covid-19-Welle optimistisch.
Das zeigt der neue CFO Survey von Deloitte, dessen Einschätzungen auf der
Befragung von 140 deutschen CFOs in der zweiten Märzhälfte beruhen.
"Die von den CFOs wahrgenommene Unsicherheit im ökonomischen und finanziellen
Umfeld sinkt auf ein Normalmaß", sagt Dr. Alexander Börsch, Chefökonom von
Deloitte: "Das ist ein deutliches Zeichen, dass die deutschen Finanzvorstände
ein baldiges Ende der Krise erwarten. Eine große Mehrheit der Unternehmen hat
den akuten Krisenmodus und zum Teil sogar den Erholungsmodus verlassen und
beschäftigt sich mit der Zukunftsgestaltung nach der Pandemie. Ebenso erwarten
sehr viele Unternehmen, noch in 2021 ihr Vorkrisen-Umsatzniveau wieder zu
erreichen. Und: Eine beträchtliche Anzahl von Unternehmen hat dies bereits
geschafft", so Börsch.
Glänzende globale Geschäftsaussichten
Vor allem auf China sehen die Finanzvorstände auf einem steilen Wachstumspfad:
89 Prozent bewerten die wirtschaftliche Lage des Landes als gut, und 81 Prozent
erwarten eine weitere Verbesserung auf Sicht von einem Jahr. Ein starkes
Comeback erleben die USA: Überwog im Herbst der Pessimismus für die
amerikanische Konjunktur, so wird die Lage aktuell von über der Hälfte der CFOs
als mindestens positiv bewertet, fast 90 Prozent erwarten eine Verbesserung von
Sicht auf einem Jahr.
Damit überholen die USA im CFO Survey die Einschätzung für Deutschland, wo nur
knapp die Hälfte eine positive wirtschaftliche Situation erwartet. Den hiesigen
Jahresausblick nimmt allerdings auch eine große Mehrheit (80%) positiv wahr. Am
pessimistischsten im Vergleich hinsichtlich Status und Ausblick bewerten die
Finanzvorstände die Eurozone.
Auch Investitions- und Einstellungsbereitschaft lassen hoffen
Die eigenen Geschäftsaussichten sind ähnlich gut. Nur zehn Prozent sehen eine
Verschlechterung im Vergleich zu vor drei Monaten, fast genau die Hälfte eine
Verbesserung - dies ist der zweithöchste Wert seit Beginn des Surveys 2012. Aus
Sektor-Perspektive ist die Konsumgüterindustrie am optimistischsten (75%),
gefolgt vom Maschinenbau (65%). Generell sind die exportorientierten Sektoren
deutlich positiver gestimmt als die Binnenmarkt-orientieren, getrieben vom
starken Wachstum in China und dem erwarteten Aufschwung in den USA.
Die gute Stimmung macht sich auch bei der Einstellungs- und
Investitionsbereitschaft bemerkbar: Über die Hälfte der Unternehmen wollen mehr
investieren, nur 15 Prozent weniger. Der Indexwert für die
Investitionsbereitschaft zeigt damit eine sehr starke Erholung im Vergleich zum
Herbst 2020 - ein Zeichen, dass die wirtschaftliche Unsicherheit bei den
Unternehmen dem Vertrauen in die weitere wirtschaftliche Entwicklung weicht. Die
Einstellungsbereitschaft liegt ebenfalls im positiven Bereich, wenngleich mit
starken Sektor-Unterschieden: Der Handel ist hier am positivsten, während der
Maschinenbau eher Beschäftigung abbauen will.
Zurück zum Vorkrisen-Niveau und zur Zukunftsplanung
Die Erholung der deutschen Unternehmen von den Krisenfolgen hält an: Bereits 43
Prozent der befragten Unternehmen haben schon wieder das Vorkrisen-Umsatzniveau
erreicht, 23 Prozent erwarten dies für das laufende Jahr. Damit wären zwei
Drittel der Unternehmen bis Ende 2021 wieder auf dem Ausgangsniveau. Die
Mehrzahl der Unternehmen, die sich jetzt schon wieder erholt haben, kommt aus
den Bereichen Immobilien, Konsumgüter und Handel. Auto- und Maschinenbau rechnen
mit einer vollständigen Erholung im zweiten Halbjahr 2021 beziehungsweise im
ersten Halbjahr 2022.
"Die Einschätzungen und Erwartungen der CFOs zeigen nicht nur konjunkturellen
Optimismus, sondern auch positive Geschäftsaussichten, eine weitgehende Erholung
von den Krisenfolgen und - vielleicht am wichtigsten - eine höhere
Investitionsbereitschaft der Unternehmen", erläutert Dr. Börsch. "Insofern lässt
dies hoffen, dass der seit dem vierten Quartal von neuen Infektionswellen und
Lockdowns unterbrochene Konjunkturaufschwung schnell wieder Fahrt aufnehmen
kann, sobald die Pandemie unter Kontrolle ist. Wir sehen aber auch starke
Unterschiede zwischen den Sektoren, wo vor allem die Konsumgüterindustrie in
positiver Hinsicht heraussticht, während andere Sektoren wie Automobilindustrie
und Maschinenbau noch stärker an dem tiefen Einbruch im ersten Halbjahr 2020
knabbern. Die positive Entwicklung in Schlüsselmärkten wie den USA und China
trägt sicher zur positiven Grundstimmung der deutschen Großunternehmen bei und
hilft dabei, die Auswirkungen der dritten Corona-Welle und der Beschränkungen
wirtschaftlich zu bewältigen."
Ende
Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Alexander Börsch, Chefökonom & Director
Research bei Deloitte.
Den CFO Survey mit seinen Konjunkturprognosen und Zahlen finden Sie hier: https:
//www2.deloitte.com/de/de/blog/economic-trend-briefings/2021/cfo-survey-2021.htm
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