Pressemitteilung zum vbw Index Herbst 2022

München (ots) -

- vbw "Weißbier-Index" fällt um 23 auf 103 Punkte

- Unsicherheit so hoch wie nie

- Noch ordentliche Lage, aber sehr pessimistische Erwartungen

- Bayerische Wirtschaft auf dem Weg in die Rezession

"Die bayerische Wirtschaft ist auf dem Weg in die Rezession . Noch befinden wir

uns in einer ordentlichen Lage, aber die Perspektiven der Unternehmen sind

pessimistisch . Die Unsicherheit ist so hoch wie nie. Der aktuelle

Krisen-Cocktail gefährdet alle Wirtschaftssektoren und wir laufen Gefahr, dass

sich das zu einer Standortkrise ausweitet", sagte Wolfram Hatz, Präsident der

vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., bei der heutigen Vorstellung

des vbw "Weißbier-Index" in München.

Der Index ist gegenüber dem Frühjahr 2022 von 126 auf 103 Punkte gefallen.

"Unser Weißbier-Glas ist noch zur Hälfte gefüllt, aber es wird sich in den

kommenden Wochen und Monaten weiter leeren. Alle vier Teil-Indizes bewegen sich

nach unten. Der Lage-Index Wachstum verschlechterte sich von 124 auf 109 Punkte

, der Prognose-Index Wachstum von 97 auf 70 Punkte . Der Lage-Index

Beschäftigung hat von 142 auf 122 Punkte abgenommen und der Prognose-Index

Beschäftigung von 142 auf 110 Punkte ", erklärte Hatz.

Hohe Konsumausgaben im Freizeit- und Tourismusbereich nach dem Ende der

Corona-Maßnahmen sowie eine gute Auftragslage haben in den ersten drei Quartalen

des Jahres für Wachstumsimpulse gesorgt. "Unser Bruttoinlandsprodukt wird im

Jahresdurchschnitt 2022 noch um gut eineinhalb Prozent höher ausfallen als 2021.

Aber bereits im laufenden vierten Quartal gehen wir von einem Rückgang des BIP

aus. Der aktuelle Krisen-Cocktail zeigt seine Wirkung", so Hatz.

Die Inflation drückt auf den privaten Konsum, die hohen Energiepreise belasten

Verbraucher und die Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. Die Industrie leidet nach

wie vor unter einem Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten . Parallel schmilzt

die Auftragslage , auch weil durch eine global schwächere Konjunktur die Exporte

zurückgehen. Zum Angebotsproblem kommt so eine Nachfrageproblem. Eine weitere

Belastung ist der demografisch bedingte Mangel an Fach- und Arbeitskräften , der

sich selbst bei einer sich abschwächenden Konjunktur nicht entspannen wird. "Es

kann dazu kommen, dass wir eine erhöhte Arbeitslosigkeit und gleichzeitig

fehlende Fachkräfte sehen, weil bestimmte Qualifikationen nicht genügend

vorhanden sind", erläutert Hatz.

Aus Sicht der vbw führen die derzeitigen konjunkturellen Belastungen zu einer

strukturellen Gefährdung des Wirtschaftsstandorts Bayern . "Die Energiekosten

haben sich in Europa stärker verteuert als anderswo und Versorgungssicherheit

ist nicht mehr gegeben. Das schwächt unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die

finanzielle Entlastung von Verbrauchern und Unternehmen sowie die Sicherstellung

der Versorgungssicherheit muss schnell kommen. Unternehmen und Haushalte sind

dazu angehalten, Energie zu sparen, wo immer es geht. Zudem müssen unsere

verbliebenen Kernkraftwerke weiterlaufen, und zwar im Dauerbetrieb und über den

15. April nächsten Jahres hinaus. Wir brauchen jetzt einen Masterplan Energie

2030 mit einem klaren Konzept für eine Wasserstoffwirtschaft ", stellt Hatz

klar.

Übersicht Entwicklung vbw Index:

02/2022 01/2022 02/2021 01/2021

vbw Index gesamt: 103 126 130 99

Lage-Index Wachstum: 109 124 132 86

Prognose-Index Wachstum: 70 97 118 112

Lage-Index Beschäftigung: 122 142 127 75

Prognose-Index Beschäftigung: 110 142 144 124

Eine grafische Darstellung des vbw Index finden Sie unter:

http://www.vbw-bayern.de/vbw-index

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Quelle: dpa-AFX