Aussicht bis Ende 2022: Der Immobilienboom endet, Preiskorrekturen in
vielen Städten
Nürnberg (ots) - Eine Schätzung von immowelt zur Entwicklung der Kaufpreise von
Bestandswohnungen bis Ende des Jahres zeigt:
- Ende des Immobilienbooms naht: In 10 von 14 Großstädten stagnieren oder sinken
die Kaufpreise voraussichtlich bis Ende des Jahres
- Gestiegene Bauzinsen, Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und die
hohe Inflation führen besonders bei älteren sanierungsbedürftigen Immobilien
zu einem Nachfragerückgang
- In Frankfurt (-5 Prozent) gehen die Preise am stärksten zurück - auch erste
Preiskorrekturen für Leipzig (-4 Prozent) und Berlin (-3 Prozent) erwartet
- Abflachen der Preiskurve in München (+1 Prozent) und Hamburg (+2 Prozent) -
größtes Plus in Hannover (+3 Prozent)
Der Immobilienboom neigt sich dem Ende zu. Die Zeit der großen Preissteigerungen
ist voraussichtlich vorbei. Eine aktuelle Preisschätzung von immowelt rechnet
für 10 der 14 Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern mit stagnierenden bis
leicht rückläufigen Kaufpreisen bis Dezember dieses Jahres. Untersucht wurden
die Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock,
Baujahr 1990er-Jahre). Die Kombination aus zuletzt stark gestiegenen Zinsen für
Baudarlehen, Unsicherheiten durch den anhaltenden Ukraine-Krieg und der derzeit
hohen Inflation könnten verantwortlich für die Trendumkehr am Immobilienmarkt
sein.
Für die Kaufpreis-Schätzung wurde neben der langjährigen Entwicklung der
Immobilienpreise auch die Entwicklung des Verbraucherpreisindexes sowie der
Zinsen für Baudarlehen berücksichtigt. Für die Werte im Dezember wurde ein
Zinssatz für 10-jährige Baudarlehen von 3,5 Prozent und eine Erhöhung des
Verbraucherpreisindexes auf 121 Punkte angenommen.
"Die aktuellen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation
und die steigenden Bauzinsen führen dazu, dass der Immobilienboom
voraussichtlich noch in diesem Jahr endet", sagt Felix Kusch, Country Managing
Director immowelt. "Nach der jahrelangen Preisrallye bewegen sich die Kaufpreise
in den meisten Städten künftig seitwärts. Mancherorts kommt es auch schon jetzt
zu leichten Preiskorrekturen nach unten. Sollten die Bauzinsen noch stärker
steigen, sind auch spürbare Rückgänge denkbar."
Stärkster Rückgang in Frankfurt
Während in den meisten Städten die Preise stagnieren, beziehungsweise leicht in
die eine oder andere Richtung schwanken, kommt es laut immowelt Schätzung in
Frankfurt zu einem spürbaren Rückgang. Bis Ende des Jahres sinken die Kaufpreise
voraussichtlich um 5 Prozent - das ist die stärkste Veränderung aller
untersuchten Städte. Im Dezember kostet der Quadratmeter in Frankfurt
voraussichtlich 6.260 Euro, aktuell sind es mit 6.600 Euro noch 340 Euro mehr.
Nachdem im vergangenen Jahrzehnt die Preise explodiert sind, sind sie bereits im
vorherigen und diesem Jahr weitestgehend stabil geblieben. Die Grenze des
Bezahlbaren schien bereits erreicht. Die gestiegenen Bauzinsen sorgen nun für
erste Preiskorrekturen nach unten.
In Berlin und Leipzig gehen die Preise zurück
Neben Frankfurt zählt auch Berlin zu den Städten, in denen der Preisboom in
diesem Jahr zunächst endet. Für die Hauptstadt wird ein Minus von 3 Prozent bis
Dezember erwartet. Der Quadratmeterpreis von Bestandswohnungen rutscht dadurch
wieder unter die 5.000-Euro-Marke - Käufer müssen am Jahresende 4.890 Euro
zahlen. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Unsicherheiten durch den
Mietendeckel in der Vergangenheit auch auf den Kaufmarkt übertragen haben und
die Preise eher moderat gestiegen sind. Durch die veränderten Rahmenbedingungen
sieht das immowelt Modell daher einen leichten Rückgang bis Jahresende.
In Leipzig ist der prozentuale Rückgang mit 4 Prozent sogar noch etwas stärker.
Das Preisniveau ist allerdings deutlich niedriger, der Quadratmeterpreis geht
auf 2.610 Euro zurück. Der sowieso große Objektbestand wird durch die
gestiegenen Bauzinsen vermutlich weiter vergrößert, was zu einer Preiskorrektur
nach unten führt. Auch für die Märkte in Nürnberg (-2 Prozent), Stuttgart und
Dortmund (je -1 Prozent) wird mit leichten Rückgängen gerechnet.
Die Preiskorrekturen werden vermutlich nicht bei allen Wohnungssegmenten
gleichermaßen stark sein. Besonders bei älteren, oftmals unsanierten Wohnungen
dürfte die Nachfrage aber deutlich zurückgehen. Denn neben den gestiegenen
Zinsen erschweren die hohen Sanierungskosten sowie der Handwerkermangel den Kauf
zusätzlich.
Weiterhin leichte Anstiege in München und Hamburg
Besonders in den Städten, in denen die Preise zuletzt nochmal stark angezogen
sind, führen die gestiegenen Bauzinsen noch zu keiner kompletten Trendumkehr.
Der erwartete Rückgang bei der Nachfrage sorgt aber dafür, dass die Preiskurven
bis Jahresende stark abflachen. So wird für München ein geringer Anstieg von 1
Prozent geschätzt. Die Preisspitze dürfte dann erreicht sein. In Deutschlands
teuerster Großstadt kostet der Quadratmeter im Dezember voraussichtlich 9.670
Euro. In Hamburg ist hingegen noch etwas Luft nach oben. Nach einem erwarteten
Plus von 2 Prozent liegt der Quadratmeterpreis Ende des Jahres bei 6.790 Euro.
Der stärkste Anstieg wird für Hannover erwartet, wo nach einem Plus von 3
Prozent der Quadratmeter bei 4.250 Euro liegt.
Ausführliche Ergebnistabellen stehen hier zum Download zur Verfügung. (https://c
ontent.cdn.immowelt.com/iw_group/Redaktion/Pressemitteilungen/2022/2022_05_24_Ta
bellen_Preisschaetzung_Dez22.pdf?v=1653294087)
Berechnungsgrundlage und Methodik:
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte
Angebote in den 14 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, die im
April 2022 angeboten wurden. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte
geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer,
1. Stock, Baujahr 90er Jahre) wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine
Abschlusspreise.
Für die aktuelle immowelt Kaufpreis-Schätzung in den 14 größten deutschen
Städten wurde die monatliche Entwicklung folgender Parameter auf Grundlage des
Basisjahres 2017 mittels regressionsanalytischer Verfahren berücksichtigt:
- handelsüblicher Zinssatz zum jeweiligen Monatsende
- Verbraucherpreisindex
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Österreich gehören und schon heute Eigentümer, Immobilienprofis und Suchende
erfolgreich zusammenbringen. immowelt unterstützt mit datengestützten Services
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