KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: / Stimmungsaufhellung zum

Jahresabschluss

Frankfurt am Main (ots) -

- Mittelständisches Geschäftsklima steigt in der Vorweihnachtszeit deutlich

- Dritte Erwartungsaufhellung in Folge, Lageurteile zum ersten Mal seit Juni

wieder besser

- Versöhnlicher Jahresausklang birgt Hoffnung auf mildere Rezession im kommenden

Jahr

In der Vorweihnachtszeit steigt das mittelständische Geschäftsklima zum dritten

Mal in Folge, und zwar um deutliche 4,9 Zähler auf -14,5 Saldenpunkte Dabei

setzt sich die schon im Oktober begonnene Aufhellung der Geschäftserwartungen

fort (+7,3 Zähler auf -27,1 Saldenpunkte), wie das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

für den Dezember zeigt. Von Optimismus sind die Unternehmen jedoch weiterhin

weit entfernt - liegt das aktuelle Niveau der Erwartungen doch noch immer so

niedrig wie bisher nur in der Corona- und Finanzkrise. Zum ersten Mal seit Juni

verbessert sich jetzt aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage: Sie

steigt im Dezember um 2,0 Zähler auf -0,5 Saldenpunkte. Aufgrund des erheblichen

Rückgangs zu Herbstbeginn ist sie im Quartalsdurchschnitt aber dennoch um 6,8

Zähler gesunken, was auf einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im vierten

Quartal hindeutet.

Aus fast allen Branchen melden die kleinen und mittleren Unternehmen im Dezember

eine Besserung. Besonders markant ist der Anstieg des Geschäftsklimas (+6,7

Zähler auf -21,0 Saldenpunkte) im Einzelhandel, wo sich die Erwartungen für die

kommenden sechs Monate etwas aufhellen und die Lageurteile mit einem Anstieg von

+16,3 auf -7,3 Zähler auf ein nicht ganz so schlechtes Weihnachtsgeschäft

hinweisen. Aber auch das Verarbeitende Gewerbe meldet eine markante

Stimmungsaufhellung um 6,4 Zähler. Lediglich im Bauhauptgewerbe bleibt die

Stimmung im Abwärtstrend.

Nicht nur im Mittelstand, sondern auch unter den Großunternehmen verbessert sich

die Stimmung in der Vorweihnachtszeit. Ihr Geschäftsklima steigt um 5,6 Zähler

auf -18,2 Saldenpunkte, wobei die Stimmungsaufhellung mit einer kleinen

Besserung auch im Bauhauptgewerbe noch breiter ist als im Mittelstand.

"Die Unternehmen verabschieden sich zusehends von der zwischenzeitlichen

Untergangsstimmung", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Gut

gefüllte Gasspeicher und die Entlastung der Unternehmen und Haushalte durch die

Energiepreisbremse dürften daran einen bedeutenden Anteil haben." Entsprechend

gibt es durchaus Aufwärtsrisiken für die Konjunkturprognose von KfW Research,

die im kommenden Jahr eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung um 1%

vorsieht. Trotz der deutlichen Besserung der Unternehmensstimmung seit Oktober

erwarte aber eine klare Mehrheit der Mittelständler und Großunternehmen für die

nächsten sechs Monate noch immer eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage und

auch die ebenfalls vom ifo Institut abgefragte Prognoseunsicherheit bleibt

außergewöhnlich hoch. Beides könnte zu einer Investitionszurückhaltung führen

und den Abschwung verstärken. Außerdem wird das Auffüllen der Gasspeicher im

kommenden Jahr bei ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland und einer womöglich

höheren LNG-Nachfrage Chinas wohl schwieriger als 2022, was das

Erholungspotential in den energieintensiven Industriezweigen begrenzt.

"Letztendlich bleibt aber die frohe Weihnachtsbotschaft, dass eine tiefe

Rezession, so wie sie die Stimmungsindikatoren lange suggerierten, sehr

wahrscheinlich ausbleibt", so Köhler-Geib.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter

http://www.kfw.de/mittelstandsbarometer

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