KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels: Aufbruch in

klimafreundliches, digitales und resilientes Deutschland hat begonnen

Frankfurt am Main (ots) -

- KfW unterstützt wirtschaftliche Stabilisierung und Transformation in

Deutschland

- Ausnahmejahr 2022: KfW-Geschäftsvolumen mit 166,9 Mrd. EUR auf historischem

Höchstwert (2021: 107 Mrd. EUR)

- Im Inland Ausnahmefördervolumen von 136,1 Mrd. EUR (2021: 82,9 Mrd. EUR)

- Energiesicherheit und Ukrainekrieg: Insgesamt 58,3 Mrd. EUR

Zuweisungsgeschäfte des Bundes

- Geschäftsvolumen der KfW IPEX-Bank mit 18,1 Mrd. EUR deutlich erholt (2021:

13,6 Mrd. EUR)

- Anstieg bei der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer auf 12,6 Mrd.

EUR - 8,2 Mrd. EUR für Klima- und Umweltschutz

- KfW Capital: Zusagen wachsen um 151 % auf 1,3 Mrd. EUR

2022 war ein Jahr der großen Herausforderungen. Multiple Krisen haben Politik,

Wirtschaft und Gesellschaft vieles abgefordert. Trotzdem ist der Aufbruch zu

einer strukturellen Transformation Deutschlands zu erkennen. Die KfW hat mit

ihren Mitteln intensiv dazu beigetragen, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Zugleich hat sie mit ihrer Transformationsagenda KfWplus wichtige Schritte auf

dem Weg hin zur digitalen Transformations- und Förderbank bereits initiiert.

"Im Zahlenwerk der KfW zeigen sich die großen Herausforderungen, die Deutschland

und Europa aktuell zu bewältigen haben. Die KfW hat 2022 ein neues

Geschäftsvolumen in Höhe von 166,9 Mrd. EUR auf historischem Höchstwert

vorzuweisen. Wir befinden uns in einer besonders herausfordernden Situation, in

der die KfW mit allen ihren Mitteln unterstützen kann. Der Aufbruch in ein

klimafreundliches, digitales und resilientes Deutschland hat begonnen. Es gibt

bereits viele kleine und größere Projekte, die zeigen, dass Deutschland die

Energie und die Kraft für diesen Aufbruch hat. Ich blicke deshalb vorsichtig

optimistisch in die Zukunft und habe große Zuversicht, dass Deutschland stark

genug ist, um sich teilweise neu zu erfinden. Nach dem Ausnahmejahr wird unser

Augenmerk darauf liegen, gezielte Unterstützung dort zu leisten, wo der

Strukturwandel noch deutlich mehr Schub braucht und wo wir unternehmerisches

Handeln sowie die Pläne von Privathaushalten und Kommunen effektiv

unterstützen", sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Im Ausnahmejahr 2022 ist das Fördervolumen der KfW um 56 % auf 166,9 Mrd. EUR

gestiegen (2021: 107 Mrd. EUR).Grund dafür sind die großvolumigen

Zuweisungsgeschäfte in Höhe von 58,3 Mrd. EUR im Zusammenhang mit der

Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland inklusiveder kurzfristig

umgesetzten Soforthilfe Gas und Wärme für Dezember-Abschlagszahlungen.

Die inländische Förderung weist mit einem Fördervolumen in Höhe von 136,1 Mrd.

EUR (2021: 82,9 Mrd. EUR) ein starkes Geschäftsjahr aus, in dem die KfW die

Bundesregierung erneut in ganz besonderem Maße unterstützt hat. Über die

Maßnahmen der Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland hinaus machte

die hohe Nachfrage nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 37,4 Mrd.

EUR im ersten Halbjahr einen großen Anteil des inländischen Fördervolumens aus.

Zudem hat auch der Förderschwerpunkt Klimawandel und Umwelt mit 19,5 Mrd. EUR

(2021: 12,3 Mrd. EUR; 2020: 7,4 Mrd. EUR) deutlich zugelegt. Die KfW leistet

damit einen deutlichen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft hin zu

erneuerbaren Energien und Energieunabhängigkeit sowie zur wirtschaftlichen

Stabilisierung in Deutschland.

Die Zusagen von KfW Capital für Start-ups und junge, innovative

Technologieunternehmen in Deutschland sind im Jahr 2022 deutlich um 151 % auf

rund 1,3 Mrd. EUR gestiegen (2021: 502 Mio. EUR).

Das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verzeichnet mit Neuzusagen in

Höhe von 18,1 Mrd. EUR (2021: 13,6 Mrd. EUR) eine deutliche Erholung des

Geschäftsvolumens. Damit hat sie in einem durch Herausforderungen geprägten

Marktumfeld einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der deutschen und

europäischen Wirtschaft geleistet. Insbesondere hat sie durch die Finanzierung

von Glasfaserprojekten sowie Windparks und Photovoltaikanlagen zur

Transformation der Wirtschaft beigetragen.

Die Zusagen in der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer erreichten

ein Rekordniveau von knapp 12,6 Mrd. EUR. Auf die KfW Entwicklungsbank entfielen

rund 11 Mrd. EUR. Auch international leistet die KfW damit einen Beitrag zur

Stabilität und zur Zusammenarbeit in globalen Zukunftsfragen. Hervorzuheben sind

im Kontext von globalem Umweltschutz und beschleunigter Energiewende die neue

PtX-Plattform zur Marktentwicklung von grünem Wasserstoff sowie neu etablierte

Energiepartnerschaften mit wichtigen Schwellenländern. Die DEG verzeichnet unter

global sehr herausfordernden Bedingungen mit 1,6 Mrd. EUR einen Anstieg ihrer

Zusagen (2021: 1,5 Mrd. EUR) in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Das KfW-Jahr im Einzelnen

1. Mittelstandsbank und Private Kunden

Das Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden erreichte per Jahresende

mit einem Fördervolumen von 64,8 Mrd. EUR ein gutes Ergebnis (2021: 73,0 Mrd.

EUR).

Segment Mittelstandsbank

Auf die Mittelstandsbank entfielen 33,1 Mrd. EUR (2021: 29,6 Mrd. EUR) des

Fördervolumens. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die

hohen Zusagen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückzuführen. Die

Nachfrage nach den von der Bundesregierung initiierten Corona-Hilfsprogrammen,

welche noch bis Mitte des Jahres zugesagt wurden, zeigte sich im Jahr 2022

weiterhin rückläufig. Zur Unterstützung für vom Ukraine-Krieg betroffene

deutsche Unternehmen führte die KfW Anfang Mai 2022 das Sonderprogramm UBR ein,

welches seitdem mit einem Volumen von 148,3 Mio. EUR jedoch nur sehr verhalten

nachgefragt wurde.

Gründung und Unternehmensinvestitionen

Im Förderschwerpunkt Gründung und Unternehmensinvestitionen wurden im Jahr 2022

Kredite mit einem Fördervolumen in Höhe von 11,6 Mrd. EUR (2021: 16,2 Mrd. EUR)

zugesagt. Die rückläufigen Volumina sind mit der nachlassenden Nachfrage nach

den Corona-Hilfsprogrammen in Höhe von 3,5 Mrd. EUR (2021: 9,0 Mrd. EUR)

begründet. Die restlichen Programme der allgemeinen Unternehmens- und

Gründungsfinanzierung stellten eine aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage

benötigte Unterstützung für die Unternehmen bereit. Besonders gut nachgefragt

wurde der zum Jahresbeginn neu eingeführte ERP-Förderkredit KMU mit rund 5,4

Mrd. EUR. Weiterhin wird das Angebot der Gründerplattform mit nahezu 3 Mio.

Besuchern und fast 90.000 registrierten Nutzern sehr gut angenommen. Im Jahr

2022 wurden für die Unterstützung von "grünen Gründungen" und "Gründung durch

Frauen" neue spezielle Zielgruppenangebote auf der Gründerplattform geschaffen.

15.000 Gründungen mit ca. 36.000 Arbeitsplätzen wurden 2022 über die

Gründerplattform begleitet. Mindestens 7 % der Gründungen hätten das erste Jahr

ohne Vorbereitung durch die Gründerplattform nicht überlebt.

Klimawandel und Umwelt

Der Förderschwerpunkt Klimawandel und Umwelt rückte im Jahr 2022 besonders in

den Fokus. Mit einem Zusagevolumen in Höhe von 19,5 Mrd. EUR (2021: 12,3 Mrd.

EUR) leistete die KfW einen deutlichen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft

hin zu erneuerbaren Energien und Energieunabhängigkeit. Haupttreiber waren das

Programm Erneuerbare Energien, welches mit knapp 7,1 Mrd. EUR Zusagevolumen

(2021: 3,9 Mrd. EUR) ein Rekordjahr verzeichnet hat, sowie die Bundesförderung

für effiziente Gebäude mit 10,6 Mrd. EUR (07/2021-12/2021: 5,5 Mrd. EUR).

Innovation

Der FörderschwerpunktInnovation konnte das Fördervolumen im Jahr 2022 auf 1,9

Mrd. EUR steigern (2021: 1,1 Mrd. EUR). Das gestiegene Zusagevolumen ist

maßgeblich auf höhere Zusagen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit

zurückzuführen.

Segment Privatkunden

Mit einem Fördervolumen in Höhe von 31,7 Mrd. EUR lag das Segment Private Kunden

weiterhin auf einem hohen Niveau (2021: 43,4 Mrd. EUR). Das Zusagevolumen war im

Vorjahr aufgrund der von Vorzieheffekten geprägten Zusagen in der Produktfamilie

Energieeffizient Bauen und Sanieren und Bundesförderung für effiziente Gebäude

hoch. Trotz der auch im Jahr 2022 starken Nachfrage nach der Bundesförderung für

effiziente Gebäude mit Zusagen in Höhe von 25,8 Mrd. EUR konnte der

Vorjahreswert nicht erreicht werden.

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien

Der Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien konnte somit

insgesamt ein Zusagevolumen von 25,8 Mrd. EUR (2021: 35,2 Mrd. EUR) erzielen.

Wohnen und Leben

Per 31.12.2022 wurden im Förderschwerpunkt Wohnen und Leben Zusagen in Höhe von

4,1 Mrd. EUR getätigt. Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 6,1 Mrd. EUR) ist ein

Rückgang zu verzeichnen, welcher auf die im Jahr 2022 stark gestiegenen Zinsen

und dem allgemeinen Rückgang des Immobilienmarktes zurückzuführen ist.

Bildung

Die Zusagen im Förderschwerpunkt Bildung lagen per 31.12.2022 mit 1,9 Mrd. EUR

in etwa auf Vorjahresniveau (2021: 2,0 Mrd. EUR). Die Produktanpassungen, welche

im Rahmen der Corona-Maßnahmen im KfW-Studienkredit umgesetzt wurden, liefen

Ende September 2022 aus. Darüber hinaus erweist sich das 2020 in den Betrieb

gegangene, von der KfW initiierte Leuchtturmprojekt "TUMO Berlin" mit zuletzt im

Jahr 2022 1.000 aktiven Kindern bzw. Jugendlichen pro Woche immer mehr als

voller Erfolg. Das TUMO-Zentrum ermöglicht Kindern und Jugendlichen Zugang zur

praktischen und kreativen MINT-Bildung. Das Ziel, mit TUMO Berlin ein Beispiel

zu setzen und damit viele weitere TUMO-Zentren zu initiieren, trägt nun erste

Früchte. So werden zum Ende des Jahres 2023 voraussichtlich mehr als drei neue

Zentren eröffnet werden. Unter anderem in Mannheim, Lüdenscheid und

Bamberg/Hirschaid.

2. Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden

Im Geschäftsfeld Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden erreichte das

Fördervolumen im Jahr 2022 einen Wert von 70 Mrd. EUR. Das sehr stark durch

Sondergeschäfte zur Sicherung der deutschen Energieversorgung geprägte

Neugeschäftsvolumen liegt damit um ein Vielfaches über dem vergleichbaren

Vorjahreswert von 9,5 Mrd. EUR.

Individualfinanzierung Unternehmen

In der Individualfinanzierung Unternehmen wurde mit 54,6 Mrd. EUR (2021: 0,3

Mrd. EUR) ein außerordentliches Zusagevolumen verzeichnet. Im Zusammenhang mit

dem Angriffs-Krieg gegen die Ukraine wurden Zuweisungsgeschäfte im Auftrag der

Bundesregierung zur Unterstützung von Energieversorgungsunternehmen mit einem

Gesamtvolumen von über 54,2 Mrd. EUR zugesagt. Die Finanzierungen wurden

insbesondere für Gasersatzbeschaffungen, kurzfristige Liquiditätsanforderungen

im Rahmen des sog. Margining (Sicherheitsleistungen, die beim Handel mit Energie

verpflichtend zu leisten sind) sowie zur Finanzierung der Gasbeschaffung für die

gesetzlich vorgeschriebene Erreichung bestimmter Füllstände in

Gasspeicheranlagen in Deutschland vergeben.

Kommunale und Soziale Infrastruktur

Mit einem Neugeschäftsvolumen von 11,2 Mrd. EUR wurden auch die Programme im

Förderschwerpunkt Kommunale und Soziale Infrastruktur außergewöhnlich stark

(2021: 4,6 Mrd. EUR) nachgefragt. Die starke Steigerung ist insbesondere auf

Auszahlungen der kurzfristig umgesetzten Soforthilfe Gas und Wärme für

Dezember-Abschlagszahlungen im Auftrag der Bundesregierung (4,1 Mrd. EUR) sowie

auf die Sonderförderung Flüchtlingseinrichtungen für Kommunen zurückzuführen.

Zudem war eine bemerkenswert hohe Nachfrage im Bundesprogramm zur Förderung

effizienter Gebäude für Kommunen, im Investitionskredit Digitale Infrastruktur

sowie im neu eingeführten Investitionskredit Nachhaltige Mobilität zu

verzeichnen.

Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute

Die Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute blieb mit einem

Geschäftsvolumen von 4,1 Mrd. EUR leicht unter dem Vorjahreswert (2021: 4,5 Mrd.

EUR). Einer gestiegenen Nachfrage nach Allgemeiner Refinanzierung an

Landesförderinstitute in Höhe von 2,8 Mrd. EUR (2021: 2,0 Mrd. EUR) standen

reduzierte Zusagen in Höhe von 1,0 Mrd. EUR (2021: 1,4 Mrd. EUR) bei

Globaldarlehen für Leasinginvestitionen und der Refinanzierung von

Exportkrediten in Höhe von 0,3 Mrd. EUR (2021: 0,8 Mrd. EUR) gegenüber.

3. KfW Capital

Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich im Jahr 2022 auf rund

1,3 Mrd. EUR (2021: 502 Mio. EUR). Der deutliche Anstieg um 151 % ist auf

verschiedene Faktoren zurückzuführen: Zum einen konnte KfW Capital das

Zusagevolumen in den Programmen "ERP-VC-Fondsinvestment" und

"ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität" weiter wie geplant ausbauen (auf 432 Mio.

EUR, davon: ERP-VC-Fondsinvestment: 187 Mio. EUR,

ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität: 245 Mio. EUR). Im Vorjahr betrug das

entsprechende Zusagevolumen dieser beiden Programme 298 Mio. EUR. Zum anderen

sind auch die Zusagen der vom Europäischen Investitionsfonds mit

treuhänderischen Mitteln der KfW aus dem Zukunftsfonds durchgeführte

GFF/EIF-Wachstumsfazilität deutlich angestiegen: Während im Jahr 2021 hierfür

rd. 183 Mio. EUR bereitgestellt wurden, konnten im Jahr 2022 rund 474 Mio. EUR

zugesagt werden. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Zukunftsfonds weitere 312

Mio. EUR zugesagt. Außerdem investierte KfW Capital 40 Mio. EUR in den High-Tech

Gründerfonds IV. KfW Capital als 100 % Beteiligungstochter der KfW investiert

mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens und des Zukunftsfonds in europäische

VC-Fonds, die ihrerseits mit mindestens dem von KfW Capital bereitgestellten

Kapital innovative Technologieunternehmen in Deutschland finanzieren.

4. KfW IPEX-Bank

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung

verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer

Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, zeigte sich das

Geschäftsvolumen deutlich erholt. Die Neuzusagen von insgesamt rund 18,1 Mrd.

EUR lagen klar über dem Wert des Vorjahres (2021: 13,6 Mrd. EUR) und erreichten

wieder Vor-Corona-Niveau. Damit hat sie - häufig in konsortialer Zusammenarbeit

mit Partnerbanken - wieder einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der

deutschen und europäischen Wirtschaft geleistet. In einem weiterhin durch

Herausforderungen geprägten Marktumfeld (unvollständige Erholung von der

Coronakrise in Kombination mit geopolitischen Verwerfungen) ist hierfür vor

allem eine sehr gute Leistung aller Sektorabteilungen verantwortlich. Den

höchsten Anteil hatte mit 2,9 Mrd. EUR die Geschäftssparte Industrie und

Services (2021: 1,6 Mrd. EUR). Eine immer größere Rolle spielen hier vor allem

Finanzierungen für Glasfaserprojekte in Höhe von insgesamt 1,9 Mrd. EUR, die

einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der digitalen Infrastruktur leisten. An

zweiter Stelle steht die Geschäftssparte Energie und Umwelt mit 2,8 Mrd. EUR

Neuzusagen (2021: 2,7 Mrd. EUR). Hierzu zählen vor allem Projekte aus dem

Bereich Erneuerbarer Energien wie Windparks und Photovoltaikanlagen, was das

Engagement der KfW IPEX-Bank für die Transformation der Wirtschaft sowie den

Umwelt- und Klimaschutz unterstreicht.

5. Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer

Im Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank stiegen die Zusagen im Vergleich zum

Vorjahr (2021: 8,6 Mrd. EUR) signifikant auf rund 11 Mrd. EUR. Knapp die Hälfte

waren Bundesmittel (5,4 Mrd. EUR), die andere Hälfte KfW-Mittel (5,6 Mrd. EUR).

Trotz anhaltender globaler Krisen bleibt die Förderung der nachhaltigen

Transformation der Schwerpunkt der Finanziellen Zusammenarbeit. Projekte im

Bereich Klima- und Umweltschutz förderte die KfW Entwicklungsbank mit 7,6 Mrd.

EUR. Mit diesen Neuzusagen werden 11 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr an

Treibhausgasemissionen eingespart. Hervorzuheben ist die im Auftrag des

Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des

Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

aufgesetzte PtX-Plattform

(https://www.kfw-entwicklungsbank.de/Unsere-Themen/PtX/) . Sie bündelt als

weltweit erste ihrer Art Förder- und Finanzierungsinstrumente für Investoren, um

Anlagen für die Herstellung von grünem Wasserstoff im außereuropäischen Ausland

zu fördern. Insgesamt sollen mit diesem Instrument Investitionen in

Milliardenhöhe mobilisiert werden. Weitere Initiativen im Bereich der globalen

Energiewende/-sicherung umfassten Energiepartnerschaften beispielsweise mit

Indien, Indonesien und Südafrika. Für die Ukraine wurden 2022 Neuzusagen in Höhe

von 811 Mio. EUR gemacht. In der Kriegssituation wird das Land bei der

Aufrechterhaltung seiner staatlichen Aufgaben (zum Beispiel Energie- und

Wasserversorgung) und der Versorgung von Binnenflüchtlingen unterstützt.

Die DEG konnte im Geschäftsjahr 2022 unter global sehr herausfordernden

Rahmenbedingungen - insbesondere infolge des Kriegs gegen die Ukraine - rund 1,6

Mrd. EUR Darlehens- und Beteiligungsfinanzierungen für Investitionen privater

Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen (2021: 1,5 Mrd. EUR).

Zusätzlich wurden 487 Mio. EUR bei weiteren Kapitalgebern mobilisiert (2021: 507

Mio. EUR). So arrangierte die DEG für ein Finanzinstitut in Kenia ein Darlehen

in Höhe von 95 Mio. EUR, der DEG-Anteil der Finanzierung belief sich dabei auf

25 Mio. EUR. Die Mittel sind zum Ausbau des KMU-Geschäfts bestimmt und dienen

der besseren Versorgung lokaler Unternehmen mit Krediten. 609 Mio. EUR sagte die

DEG im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu.

Regional betrachtet gingen mit 575 Mio. EUR die meisten der neu zugesagten

Mittel nach Asien (2021: 499 Mio. EUR). Finanziert werden damit etwa

Erneuerbare-Energien-Vorhaben in Usbekistan und Vietnam. An Unternehmen in

Afrika und Lateinamerika gingen jeweils rund ein Viertel der neu zugesagten

Finanzierungen, gefolgt von Europa und überregionalen Vorhaben. Ihre

ukrainischen Kunden beriet und unterstützte die DEG 2022 fortlaufend. So

förderte sie über ihre Business Support Services (BSS) etwa humanitäre

Hilfsprogramme von Agrar- und Tech-Unternehmen, die vor Ort durchgeführt werden.

6. Finanzmärkte

DasGeschäftsfeld Finanzmärkte der KfW unterstützte mit Investitionen in Green

Bonds in Höhe von 415 Mio. EUR den Klima- und Umweltschutz. Förderschwerpunkte

waren dabei insbesondere die Themen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in

Europa. Für das Jahr 2023 plant die KfW im Rahmen ihres Green-Bond-Portfolios

abermals eine Neuanlage von 480 Mio. EUR.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW 2022 ein Rekordvolumen

von umgerechnet rund 90 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf. Ein

Schwerpunkt lag dabei auf der Emission von Euro-Anleihen, die einen Anteil von

65% an der gesamten KfW-Kapitalmarktrefinanzierung ausmachten (2021: 55%).

Gleichwohl bleibt die KfW mit einem Volumen von umgerechnet rund 17 Mrd. EUR und

einem Refinanzierungsanteil von 19 % der weltweit zweitgrößte US-Dollar-Emittent

in ihrem Marktsegment. Insgesamt wurden 206 Transaktionen in 13 verschiedenen

Währungen durchgeführt. 20 "Green Bonds - Made by KfW"-Transaktionen trugen mit

10,6 Mrd. EUR rund 12 % zur Refinanzierung bei. Insgesamt hat die KfW über 55

Mrd. EUR Greenbonds emittiert und ist der zweitgrößte Emittent der Welt.

Außerhalb ihres regulären Fördergeschäfts hat die KfW im Rahmen der

Zuweisungsgeschäfte des Bundes zur Sicherstellung der Energieversorgung in

Deutschland und Europa Brückenfinanzierungen für Energieversorgungsunternehmen

zur Verfügung gestellt. Seit Anfang November kann die KfW zur Refinanzierung

dieser Zuweisungsgeschäfte auf Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds

(WSF) zugreifen. Aus den Mitteln des WSF wurden bis Jahresende bereits rund 20

Mrd. EUR in Anspruch genommen. Teile der von der KfW bereitgestellten

Brückenfinanzierungen an Energieunternehmen wurden bereits zurückgezahlt oder

durch den Bund abgelöst. Zum 31. Dezember 2022 beliefen sich die ausstehenden

Nettozusagen an Energieversorgungsunternehmen auf 42,4 Mrd. EUR.

Für das Jahr 2023 wird eine langfristige Mittelaufnahme über die Kapitalmärkte

in Höhe von 80 bis 85 Mrd. EUR geplant. Hiervon sollen mindestens 10 Mrd. EUR

über die Emission von großvolumigen Green Bonds in unterschiedlichen Währungen

aufgenommen werden. Die Diversifizierung nach Produkten und Währungen

gewährleistet hierbei Kontinuität und Flexibilität, um bestmögliche

Refinanzierungsergebnisse für das Fördergeschäft zu erzielen. Zum 26.01.2023

liegt das Refinanzierungsvolumen bereits bei über 14 Mrd. EUR.

Weiterführende Informationen zu den Förderzahlen der KfW finden sie unter

folgenden Links:

https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Pressetermine/Jahresauftakt-Presse

konferenz/index-2.html

http://www.kfw.de/berichtsportal

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Kommunikation (KOM), Dr. Charis Pöthig

Tel. +49 (0)69 7431 4683, Fax: +49 (0)69 7431 3266,

E-Mail: mailto:Charis.Poethig@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5429560

OTS: KfW

Quelle: dpa-AFX