MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Gas/Habeck/Bundesnetzagentur:

"Politik kann Handlungskraft auch simulieren. Etwa, indem man täglich vor neuem Horror warnt. So hat es der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, wieder mit seiner Warnung vor der Verdreifachung der Gasrechnung getan. Verbraucher in Panik zu versetzen ist leicht, und natürlich kann und sollte jeder Einzelne durch sein eigenes Verhalten seinen Beitrag leisten, die schwierige Lage zu meistern. Aber Angstmache darf politisches Gestalten nicht ersetzen. Hieran lässt es die Ampelkoalition leider fehlen. Sie streitet über Biogas und Atom, statt Nägel mit Köpfen zu machen. Klug wäre es, die Menschen auf den Ernst der Lage hinzuweisen, aber durch entschiedenes Handeln gleichzeitig das beruhigende Signal zu senden, dass man an Lösungen arbeitet. Stattdessen erschöpft sich die Ampel-Politik gegenwärtig in Katastrophenrhetorik a la Müller und Habeck. Sie ist die Aufforderung an Putin, mit seiner Politik der Einschüchterung fortzufahren. Er hat die Deutschen jetzt da, wo er sie haben wollte: kopf- und planlos."/ra/DP/he