Es ist eine seltsame Mischung, die sich derzeit um das erste Halbjahr von Rational (WKN: 701080) abspielt. Der Hersteller von Geräten für Großküchen hat für das erste Halbjahr 2022 einen neuen Rekordumsatz gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Umsatzwachstum 21 %. Beide Produktgruppen konnten ein starkes Wachstum verzeichnen. Dabei beeindruckt das iVario-Kochsystem mit einem Umsatzwachstum von 50 % im Vergleich zum Vorjahr besonders.

Der Auftragsbestand ist in den letzten Quartalen stark angestiegen und lag Ende Juni bei 400 Mio. Euro. Hier hatten die Aufträge vor der angekündigten Preiserhöhung im April einen starken Einfluss. Aber auch im zweiten Quartal lag der Auftragseingang noch 9 % über dem Umsatz.

Rational sollte langfristig profitieren

Dennoch ist der Aktienkurs im laufenden Jahr bereits um rund 50 % eingebrochen. Die Bewertung des Unternehmens ist inzwischen deutlich unter das Niveau der Jahre vor Corona gefallen. Obwohl die Bruttomarge unter den höheren Material- und Personalkosten etwas leidet, hat Rational bereits unter Beweis gestellt, dass Kunden bereit sind, höhere Preise für die Produkte des Unternehmens zu bezahlen.

Rational ist Marktführer mit seinen Geräten, die mit der sich zuspitzenden Energiekrise ein weiteres Kaufargument gewinnen. Ein Forschungsprojekt der Universität Zürich hat gezeigt, dass der Ersatz von herkömmlichen Küchengeräten durch Rational-Geräte bei ABB (WKN: 919730) im Jahr 2014 zu einer 53%igen Einsparung von Wasser und einer 34%igen Reduktion des Stromverbrauchs führte. Gleichzeitig konnte die Produktionskapazität von 450 auf 700 Mahlzeiten gesteigert werden.

Zugleich setzen viele Küchen noch immer auf konventionelle Geräte. Rational sieht daher noch ein riesiges Potenzial von 3,5 Mio. Küchen für den iCombi-Dampfgarer und 1,5 Mio. Küchen für das iVario-Kochsystem. Da sich der Fachkräftemangel in der Gastronomie immer deutlicher bemerkbar macht, werden immer mehr Küchen auf technologische Unterstützung angewiesen sein. Ich bin davon überzeugt, dass sich Rational hier einen großen Anteil vom Markt sichern kann.

Ein Konkurrent weniger und eine Überreaktion

Mit der weiteren Verbreitung von Küchengeräten nimmt auch die Bedeutung des weniger schwankungsanfälligen Aftersales-Geschäfts zu. Während die Anzahl der ausgelieferten Küchengeräte aufgrund von Engpässen bei elektronischen Bauteilen nur um 4 % gegenüber dem Vorjahr stieg, verzeichnete Rational bei Reinigern, Serviceteilen und Zubehör ein Wachstum von 35 %. Damit erwirtschaftet Rational inzwischen mehr als 30 % seines Umsatzes auf wiederkehrender Basis.

Trotz des Margendrucks hat Rational eine EBIT-Marge von über 20 % erzielt. Mit einer Eigenkapitalquote von 75 % ist das Unternehmen äußerst solide finanziert. Der freie Cashflow wurde vor allem durch den Aufbau von Vorräten und Forderungen aufgrund der angespannten Lieferketten und Investitionen in die Standorte getrieben. Ich sehe dies als positiv an, da es dem Unternehmen ermöglicht, seine Wettbewerbsposition zu verteidigen, und es sich dabei um eher vorübergehende Effekte handelt.

Der Artikel Rational – Rekordhalbjahr und Kurseinbruch, was jetzt wirklich zählt ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian besitzt Aktien von Rational. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von ABB.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Florian Hainzl, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFfhainzl)


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Quelle: Aktienwelt360