FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Vorgaben der US-Börsen haben dem Dax am Montag nur kurzzeitig zu kräftigen Gewinnen verholfen. Und auch dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einen früheren Starttermin der Gaspreisbremse auslotet und nun der 1. Januar im Gespräch ist, gab allenfalls leichten Auftrieb. Rasch gab der Dax die Marke von 12 900 Punkten wieder auf. Etwas mehr Vorsicht kehrte zurück, denn der Einkaufsmanager-Index für die heimische Industrie fiel im Oktober schwächer als erwartet aus. Zudem startet in dieser Woche die Berichtssaison hierzulande so richtig und am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über weitere Leitzinsanhebungen.

Der deutsche Leitindex legte am Morgen um 0,67 Prozent auf 12 816,40 Punkte zu. Zeitweise war er bereits wieder in Richtung 12 932 Punkte gelaufen, seinem Hoch aus der vergangenen Woche. Der MDax stieg am Montagvormittag um 0,49 Prozent auf 23 029,66 Punkte. Für den EuroStoxx ging es zugleich um 0,54 Prozent auf 3495,51 Zähler nach oben.

Bevor am Dienstag Europas größter Softwarehersteller SAP seine Quartalsbilanz vorlegt, rückten zunächst die Anteile von Atoss Software aus dem Nebenwerte-Index SDax in den Blick. Sie sprangen um 10,4 Prozent hoch, denn der Anbieter von Personalmanagement-Software wurde optimistischer für das Gesamtjahr. Bis 2025 will Atoss zudem eine 30-Prozent-Marge erreichen statt wie bisher anvisiert 25 bis 30 Prozent. Schwung verleihen dem Konzern vor allem weiter die Aufträge für seine Programme zur Nutzung über das Netz aus der Cloud.

Am Ende des SDax büßten dagegen Morphosys 6,4 Prozent ein. Die Papiere wurden von negativen Analystenkommentaren belastet. Sowohl die Experten von Kempen als auch die der Deutschen Bank Research senkten den Daumen und empfehlen die Aktie nun zum Verkauf. Einmal mehr habe der Biotech-Konzern Negatives zu berichten gehabt, schrieb etwa Deutsche-Bank-Analyst Emmanuel Papadakis. Zwar habe Morphosys seine Prognosen für das Krebsmedikament Monjuvi nur leicht gesenkt, allerdings gebe es aktuell keinen Grund vor den 2024 erwarteten Daten der "Manifest-Studie" zum Wirkstoff Pelabresib gegen Myelofibrose in der Aktien investiert zu sein, schrieb er./ck/mis

Quelle: dpa-AFX