FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag einen kleinen Teil seiner Vortagesverluste wettgemacht. Stützend wirkten die kräftige Erholung an den Börsen in China und Hongkong. Die Hoffnung allerdings, dass die chinesische Staatsführung ihre Null-Covid-Politik lockern könnte, scheint sich vorerst wohl nicht zu erfüllen.

Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 0,31 Prozent auf 14 428,20 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Werte zeigte sich kaum verändert mit plus 0,05 Prozent auf 25 600,14 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, gewann 0,37 Prozent auf 3950,07 Punkte.

Zum Wochenauftakt hatte der Dax zwar schwach geschlossen, letztlich bewegt er sich jedoch seit rund zwei Wochen in einer engen Handelsspanne seitwärts. Auf dem höchsten Stand seit Juni tut sich das Börsenbarometer schwer, der 20-Prozent-Rally seit Ende September weitere Gewinne folgen zu lassen.

Wie aktuell aus China bekannt wurde, soll die Impfkampagne für ältere Menschen vorangetrieben werden. Dennoch stellte die Gesundheitskommission keine Abkehr von den strikten Maßnahmen gegen Covid in Aussicht. Sie forderte lediglich dazu auf, bereits zuvor angekündigte Anpassungen "schnell und gründlich" umzusetzen. Allerdings soll auf "die falsche Praxis zusätzlicher Maßnahmen" verzichtet werden, hieß es.

Hierzulande stehen zunächst einmal Verbraucherpreisdaten auf der Agenda. Sie werden am frühen Nachmittag mit Spannung erwartet, da sie weitere Signale für die künftige Geldpolitik liefern könnten. "Aktuell ist der Markt gespalten darüber, ob die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember um 50 oder erneut um 75 Basispunkte erhöht", schreiben die Experten der Commerzbank .

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt legten Zalando und Adidas als Spitzenwerte im Dax um etwas mehr als 3 Prozent zu. Puma stiegen um 1,0 Prozent und Hugo Boss gewannen im MDax 1,2 Prozent. Die gute Stimmung aus den USA könnte stützen. Dort hätten die Einzelhändler am sogenannten "Cyber Monday" sehr gute Geschäfte gemacht, sagte ein Händler. Vorläufigen Schätzungen zufolge könnte es einen Rekordumsatz gegeben haben.

Aixtron gewannen 2,0 Prozent. Der niederländische Hersteller von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie ASM International hatte seine Umsatzerwartung für das vierte Quartal angehoben und die Analystenschätzungen übertroffen.

Dagegen gelang es dem Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown nicht, mit seinen Neunmonatszahlen und den bestätigten Jahreszielen die Anleger zu begeistern. Die Aktie büßte im MDax 1,9 Prozent ein.

Uniper gaben einen Teil ihrer kräftigen Gewinne am Vortag wieder ab. Nach einem Kurssprung um 14,5 Prozent nach oben, verlor das Papier nun 7,6 Prozent. Die Schweizer Großbank UBS hatte ihr Kursziel gekappt und ihre Verkaufsempfehlung bekräftigt. Analyst Sam Arie kalkuliert mit Blick auf die nächste Kapitalerhöhung mit 20 Milliarden Euro. Die jüngsten Kurskapriolen erklärt er sich vor allem mit der Schließung großer Leerverkaufspositionen.

Die Aktien des Laborunternehmens Synlab zogen nach einer Empfehlung des Investmenthauses Stifel um mehr als zwei Prozent an./ck/mis

Quelle: dpa-AFX