NEW YORK (dpa-AFX) - Weiter steigende Ölpreise sowie Hoffnungen auf eine unverändert moderate US-Zinspolitik haben den Dow Jones Industrial am Dienstag erstmals seit Ende April wieder über 18 000 Punkte getrieben. Positive Impulse kamen außerdem von den aktuellen Konjunkturdaten.

Im frühen Handel legte der US-Leitindex zuletzt noch um 0,30 Prozent auf 17 975,19 Punkte zu und baute damit sein Plus vom Wochenbeginn weiter aus. Der breit gefasste S&P-500-Index rückte um 0,26 Prozent auf 2114,82 Punkte vor, womit er sich weiter seinem im Juli 2015 erreichten Rekordhoch bei 2132,82 Punkten nähert. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab am Dienstag hingegen um 0,05 Prozent auf 4521,17 Punkte nach. Die Ölpreise der Sorten Brent und WTI notieren beide über 50 US-Dollar je Barrel.

Laut der zweiten Veröffentlichung war im ersten Quartal die Produktivität der US-Unternehmen weniger deutlich als zunächst ermittelt gesunken. Zugleich waren die Lohnstückkosten stärker als erwartet gestiegen.

Zudem wirkte die Rede der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vom Vortag nach. In Philadelphia hatte sie unverändert eine Zinserhöhung in moderatem Tempo in Aussicht gestellt, aber weiterhin keinen konkreten Termin genannt. Die meisten Marktteilnehmer glauben nach den unverändert vorsichtigen Tönen von Yellen vor dem Hintergrund der schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag kaum mehr daran, dass es bereits im Juni oder Juli zu einer Leitzinsanhebung kommt.

Im Dow profitierten die Aktien der Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil vom Ölpreisanstieg und zählten mit jeweils etwas mehr als 1 Prozent zu den Favoriten. Verizon mischten ebenfalls an der Index-Spitze mit und legten um 1,25 Prozent zu. Der Telekom-Konzern will laut einem Zeitungsbericht rund drei Milliarden Dollar für das Web-Geschäft des Internet-Pioniers Yahoo bieten. Im Rennen sei aber auch noch der Finanzinvestor TPG, schrieb das "Wall Street Journal". An den Immobilien und Patenten von Yahoo habe Verizon aber kein Interesse, hieß es weiter. Die Yahoo-Papiere verloren im Nasdaq-100-Index 0,76 Prozent.

An der New Yorker Börse stachen zudem die Aktien von Valeant mit einem Minus von 15,70 Prozent hervor, nachdem der Pharmakonzern sein Ergebnisziel für das laufende Jahr gekappt hatte. Für die Aktien von Navistar ging es dagegen um fast 20 Prozent aufwärts. Der Lkw-Hersteller hatte im zweiten Quartal überraschend einen Gewinn erzielt. Die verringerte Jahresprognose für das operative Ergebnis fand vor diesem Hintergrund kaum Beachtung.

Die Aktien von United Natural Foods gewannen im Nasdaq-Composite-Index knapp 14 Prozent, nachdem der Naturkosthändler sein Gewinnziel für das Geschäftsjahr 2015/16 angehoben hatte. Dagegen waren die Anteilsscheine von Biogen mit minus 12,25 Prozent schwächster Wert im Nasdaq 100. Versuchsdaten zu einem Multiple-Sklerose-Mittel mit dem Namen Opicinumab hatten die Erwartungen verfehlt./ck/he