Die monatliche Umfrage unter 259 Fondmanagern zeigt, dass der Optimismus für das globale Wirtschaftswachstum auf einem historischen Tiefstand ist. Die Stimmung sei weiterhin stagflationär, auch wenn die Inflation sinke.

Laut der monatlichen Umfrage der Bank of America (BofA) unter Fondmanagern haben die institutionellen Anleger ihr Engagement in Risikoanlagen auf ein Niveau reduziert, das nicht einmal während der globalen Finanzkrise zu beobachten war. Angesichts der "düsteren" Wirtschaftsaussichten sei dies laut der BofA-Strategen ein Zeichen der völligen Kapitulation.

Die globalen Wachstums- und Gewinnerwartungen sanken laut den Umfrageergebnissen auf ein Allzeittief. Die Rezessionserwartungen hätten den höchsten Stand seit dem pandemiebedingten Abschwung im Mai 2020 erreicht, zitiert Bloomberg die Analysten um Michael Hartnett.

Die Allokation der institutionellen Anleger in Aktien sank auf ein Niveau, das zuletzt im Oktober 2008 erreicht wurde. Der Anteil der liquiden Mittel stieg dagegen auf den höchsten Stand seit 2001, so die Ergebnisse der Umfrage. 58 Prozent der Fondsmanager gaben an, dass sie geringere Risiken als üblich eingehen – ein Rekord, der das Niveau der Umfrage zur globalen Finanzkrise übertreffe.

Eine hohe Inflation werde jetzt als größtes Risiko angesehen, gefolgt von einer globalen Rezession und zinsseitig aggressiven Zentralbanken. Gleichzeitig setzten die meisten Institutionellen darauf, dass die Inflation im nächsten Jahr niedriger sein werde, was niedrigere Zinssätze bedeute, so die Analysten.

Die Strategen der Bank of America betonen, dass ihr Bullen- und Bärenindikator weiterhin "maximal bearish" sei, was ein konträres Signal für eine kurzfristige Erholung sein könnte.

"Die Fundamentaldaten für die zweite Hälfte des Jahres 2022 sind schlecht, aber die Stimmung sagt, dass Aktien in den kommenden Wochen anziehen werden", so die BofA-Analysten.

Institutionelle seien nun sehr stark in liquiden Mitteln und defensiven Werten wie aus der Grundnahrungsmittel-, Versorger- und Gesundheitsbranche investiert. Generell würden sehr wenig Aktien gehalten, insbesondere aus der EU. Das Engagement in Rohstoffen sei ebenfalls reduziert worden.

Am stärksten vertreten seien Long-Positionen in den US-Dollar, Long-Positionen in Öl und Rohstoffen, Long-Positionen in ESG-Anlagen und Short-Positionen in US-Staatsanleihen.

Autorin Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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