Nach einem eher orientierungslosen Verlauf hat der Dax am Donnerstag etwas höher geschlossen. Vor allem Siemens sorgte mit deutlichen Kursgewinnen dafür, dass er den Donnerstag positiv beendete. Der Dax ging 0,23 Prozent höher bei 14.266,38 Punkten über die Ziellinie. Der MDax dagegen schloss 0,40 Prozent tiefer bei 25.509,56 Zählern. Er verbuchte damit den dritten Verlusttag in Folge. Der EuroStoxx gab knapp um 0,1 Prozent nach. Auch der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stand zuletzt leicht im Minus.

Börsianer sprechen derzeit von einer ablaufenden Konsolidierung, nachdem der Dax seit Ende September um mehr als 20 Prozent gestiegen ist. «Ab und zu ist Zeit für eine Verschnaufpause», sagte Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank.

Mit einem Plus von knapp sieben Prozent waren die schwer gewichteten Siemens-Papiere der größte Punktebringer im Dax. Sie stiegen nach Zahlen auf den höchsten Stand seit Ende März. Aktien von MTU zogen als zweitgrößter Dax-Gewinner um 4,3 Prozent an. Der Triebwerksbauer will nach einem Rekordumsatz in den kommenden Jahren noch höher hinaus. Die erwartete Erholung der Flugzeug-Nachfrage stimmt den scheidenden MTU-Chef Reiner Winkler zuversichtlich.

Aktien von RWE gerieten zeitweise unter Druck wegen einer besiegelten Sondersteuer auf Übergewinne in Großbritannien. Es setzte sich aber das Fazit durch, dass die Auswirkungen milder sind als befürchtet. Zu Handelsschluss lagen die Papiere 1,8 Prozent höher.

In der zweiten Börsenreihe fielen Thyssenkrupp im MDax um 2,1 Prozent. Der Quartalsbericht des Industriekonzerns galt als durchwachsen. Zu den größten Gewinnern zählten im MDax die Papiere des Versicherers Talanx mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent. Sie profitierten von einer Hochstufung durch Oddo BHF.

Nach dem jüngsten Kurseinbruch stabilisierten sich die Aktien von Morphosys nach dem Quartalsbericht des Biopharmazeutikers etwas, indem sie um 4,2 Prozent stiegen. Am Montag war der Kurs wegen großer Enttäuschung mit einem Alzheimer-Wirkstoff um 29 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2010 eingebrochen.

Der Kurs des Euro gab nach, zuletzt wurden 1,0336 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0319 (Mittwoch: 1,0412) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9691 Euro. Die Kurse deutscher Bundesanleihen legten deutlich zu. Der Rentenindex Rex stieg um 0,60 Prozent auf 128,28 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 2,09 Prozent am Vortag auf 1,97 Prozent. Der Bund-Future gab um 0,36 Prozent auf 140,17 Zähler nach.

© dpa-infocom, dpa:221117-99-552889/7

Quelle: dpa