Während der breite Aktienmarkt seit Jahresbeginn schön gestiegen ist, lief es im Finanzsektor zuletzt weniger gut. Eine neue Bankenkrise scheint um sich zu greifen und sorgte dafür, dass der iShares S&P 500 Financials Sector in diesem Jahr um 8 % gefallen ist (Stand aller Angaben: 07.05.2023). Während ich um klassische Banken weiterhin einen Bogen machen, finde ich die Aktie des größten Vermögensverwalters der Welt BlackRock (WKN: 928193) nun attraktiv.

Aktuelle Geschäftsentwicklung

Wir beginnen mit einem Blick auf die Zahlen des ersten Quartals 2023. Auf den ersten Blick scheinen diese ernüchternd: Der Umsatz sank um 10 %, der angepasste Gewinn je Aktie ging sogar um 18 % zurück. Dieser Rückgang lässt sich jedoch leicht erklären. Gesunkene Kurse von Aktien und Anleihen führten zu einer Reduktion des verwalteten Vermögens um 14 %. Dieses betrug aber immer noch unglaubliche 9.090 Mrd. US-Dollar. Dies ist fünfmal mehr als die Marktkapitalisierung aller 40 DAX-Unternehmen zusammengenommen.

Aufgrund der gesunkenen Vermögenswerte sanken die Gebühren, die BlackRock für die Verwaltung des Kapitals kassiert (diese machten zuletzt 78 % der Umsätze aus). Dies sind zum Beispiel Verwaltungsgebühren für ETFs oder auch performanceabhängige Gebühren bei aktiven Geldanlagen.

Blendet man die Börsenentwicklung, die BlackRock ja nicht beeinflussen kann, aus, war das Quartal meiner Meinung nach positiv. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Anleihen-ETFs und Cash-Management-Anlagen betrug der Netto-Kapitalzufluss 110 Mrd. US-Dollar. Während BlackRock in den Vorjahren von einer hohen Nachfrage nach Aktien und alternativen Anlagen profitierte, wirkte sich nun die Nachfrage nach weniger risikobehafteten Investments positiv aus.

2018 2019 2020 2021 2022 Q1 2023
Netto-Kapitalzuflüsse (Mrd. US-Dollar) 124 429 391 540 308 110

Quelle: Investor Relations BlackRock

Langfristige Wachstumstreiber

Das gründergeführte Unternehmen scheint mir also gut durch die aktuell schwierige Phase im Finanzsektor zu navigieren. Die langfristige Perspektive wird meiner Einschätzung nach weder von stark gestiegenen Zinsen noch von den Bankenpleiten der letzten Wochen beeinflusst. Der größte Vermögensverwalter der Welt hat sich bei Themen wie nachhaltigem Investieren, Analyse von Investmentdaten und ETFs frühzeitig klar positioniert. Als Konsequenz wächst BlackRock seit langem stärker als die Konkurrenz.

Bei ETFs ist das Unternehmen mit seiner Marke iShares Marktführer und konnte im Jahr 2022 mehr Kapitalzuflüsse als der große Konkurrent Vanguard erzielen. Langfristig profitierten beide davon, dass das weltweit in ETF investierte Vermögen in den letzten zehn Jahren um 22 % pro Jahr angestiegen ist. BlackRock selbst erwartet noch eine jahrzehntelange Fortsetzung dieses Trends. Wachstumstreiber sollen unter anderem institutionelle Anleger, die immer stärker auf ETFs setzen (auch im Bereich von Anleihen), und themenbasierte ETFs für Privatanleger sein.

Um seine eigenen Investments zu verwalten, entwickelte BlackRock die Technologieplattform Aladdin. Diese wird mittlerweile auch anderen institutionellen Anlegern angeboten – mit großem Erfolg. Der Umsatz stieg in den letzten fünf Jahren um 18 % jährlich und machte zuletzt bereits 8 % der Gesamtumsätze aus.

Und dann profitiert das Unternehmen aus New York noch von dem Trend des nachhaltigen Investierens. BlackRock konnte seine nachhaltigen Anlagen allein im Jahr 2020 um 64 % steigern und hat das Ziel, beim nachhaltigen Investieren weltweit führend zu sein.

Darum finde ich die BlackRock-Aktie jetzt attraktiv

Alle beschriebenen Wachstumstreiber sind meiner Meinung nach intakt. Entsprechend wird dem Unternehmen immer mehr Geld anvertraut. Die Umsätze und Gewinne sollten somit wieder anziehen, wenn die Börsenentwicklung dreht. Für mich ist dies nur eine Frage der Zeit.

Bis es so weit ist, zahlt BlackRock eine Dividende mit einer Rendite von 3,1 % – diese wird kontinuierlich erhöht. Das KGV von 19 scheint mir für diesen Marktführer mit seiner immensen Größe und starken technologischen Aufstellung nicht zu hoch. Ich überlege daher, meine BlackRock-Position aufzustocken.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von BlackRock. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Hendrik Vanheiden, Investmentanalyst


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Quelle: Aktienwelt360