Ist der Verbrenner dank E-Fuels doch nicht tot? Welche Rolle werden die synthetischen und klimaneutralen Kraftstoffe in Zukunft spielen und lohnt es sich jetzt, in E-Fuel-Aktien zu investieren? Antworten für Anleger!

Seit Wochen wird kontrovers über die Zukunft des Verbrenners diskutiert. Ab 2035 sollen in der EU keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Ein entsprechendes Gesetz war in den EU-Gremien abschließend beraten worden, wurde aber von Deutschland gestoppt. Denn die FDP besteht auf ein Schlupfloch: Sie will nur zustimmen, wenn spezielle Verbrenner-Autos erlaubt bleiben, die ausschließlich mit klimaneutralen E-Fuels betankt werden können.

Sogenannte E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mit Strom hergestellt werden. Dabei wird CO2 gebunden und bei der Verbrennung wieder freigesetzt. Wird für die Herstellung ausschließlich Ökostrom verwendet, sind E-Fuels theoretisch klimaneutral.

Wo werden E-Fuels zum Einsatz kommen?

Der extrem hohe Stromverbrauch bei der Herstellung von E-Fuels macht diese extrem energieintensiv und ineffizient. Zur Veranschaulichung: Für die Herstellung von einem Liter E-Fuel werden rund 27 Kilowattstunden Ökostrom benötigt. Ein modernes Elektroauto wie das Tesla Model 3 kann mit dieser Strommenge fast 170 Kilometer auf der Autobahn fahren. Ein sparsamer Verbrenner wie der Audi A5 kommt mit einem Liter E-Fuel dagegen nur knapp 17 Kilometer weit.

Der zukünftige Einsatz von E-Fuels im Straßenverkehr ist daher höchst umstritten. Maximilian Fichtner vom Helmholtz-Institut sagte gegenüber dem ZDF: "Wir werden E-Fuels auf jeden Fall brauchen, aber nicht im Straßenverkehr". Vielmehr würden die synthetischen Kraftstoffe für den Flug- und Schiffsverkehr benötigt, der nicht elektrifiziert werden könne.

Für Investoren könnten E-Fuel-Aktien aber durchaus interessant sein, auch wenn der E-Fuel-Verbrenner im Straßenverkehr in Zukunft eher ein Nischendasein fristen dürfte. Denn in anderen Bereichen wie dem Schiffs- und Flugverkehr werden E-Fuels hingegen unverzichtbar sein, um die Klimaneutralität zu erreichen.

E-Fuel-Aktien in der Übersicht

Siemens Energy (ISIN: DE000ENER6Y0) gilt als Early Mover im Geschäft mit E-Fuels. Gemeinsam mit dem dänischen Energiekonzern Ørsted (DK0060094928) bauen die Münchner beispielsweise im Nordosten Schwedens Europas größte kommerzielle Produktionsanlage für CO2-neutralen Schiffstreibstoff. Auch an anderen E-Fuel-Projekten sind die Münchner beteiligt.

Neste Corp (ISIN: FI0009013296) gilt als eines der weltweit führenden Unternehmen für erneuerbaren Diesel und Kerosin. Die Finnen konzentrieren sich bisher vor allem auf CO2-arme Biokraftstoffe, investieren aber auch in die Entwicklung von E-Fuels und sind Mitglied der eFuel Alliance.

Ein weiterer wichtiger Akteur im E-Fuel-Geschäft ist Honeywell (ISIN: US4385161066). Zusammen mit der Wood Group arbeiten die Amerikaner derzeit an einem Projekt zur Herstellung von Kerosin mit 80 Prozent weniger CO2-Emissionen. Dabei sollen unter anderem Fette und Bioöle mit Wasserstoff kombiniert werden, um ein effizientes und sauberes E-Fuel zu erzeugen.

Für Anleger, die an die Zukunft von E-Fuels im Straßenverkehr glauben, könnte die Porsche-Aktie (ISIN: DE000PAH0038) interessant sein. Während VW voll auf das batterieelektrische Auto setzt, zeigt sich Porsche E-Fuels gegenüber deutlich aufgeschlossener.

Weitere Aktien mit direktem oder indirektem E-Fuel-Bezug sind laut Trendlink ITM Power (GB00B0130H42), KBR (US48242W1062), Total Energies (FR0000120271), Green Impact Partners (CA39306L1022), Bilfinger SE (DE0005909006).


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Autor: Ferdinand Hammer wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online