Trotz allgemeiner Baisse verbuchten unsere fünf Aktienfavoriten aus den Schwellenländern in 2022 Zuwächse. Mit unseren neuen Empfehlungen wollen wir den Markt erneut schlagen.

Kein Selbstläufer

Bei den Aktienmärkten der Schwellenländer handelt es sich um kein einfaches Pflaster – das belegt ein seit zehn Jahren stagnierender MSCI Emerging Markets Index. Indexmitglieder ohne positive Ergebnisse verbuchten hier Verluste von 5,8 Prozent pro Jahr. An dem US-Aktienmarkt war es seit Ende 2012 dagegen nahezu unmöglich, kein Geld zu verdienen. Sogar die Indexvertreter aus S&P 500, S&P 400 und S&P 600 mit negativen Ergebnissen erzielten im Schnitt eine Jahresperformance von acht bis 13 Prozent.

Auch im Vorjahr lief es für die Schwellenmärkte nicht rund. Während sie 19,7 Prozent verloren, verzeichneten Aktien aus den Industrieländern einen Rückgang von 17,7 Prozent. Lateinamerika erzielte dabei starke Renditen (+9,5 Prozent), vor allem aufgrund eines Anstiegs von 14,6 Prozent in Brasilien (hohes Rohstoffengagement und Währungsstärke). Asien (-20,8 Prozent) hinkte dagegen aufgrund der Schwäche in China (-21,8 Prozent), Taiwan (-29,1 Prozent) und Korea (-28,9 Prozent) hinterher.

Moderate Bewertungen

Wie im Rest der Welt drückten allgemein Inflationsanstieg, nachlassendes Wirtschaftswachstum, geopolitische Spannungen und restriktive Geldpolitiken auf die Notierungen. Eine Bürde stellte auch die Aufwertung beim US-Dollar dar. Zum letztgenannten Punkt ist Folgendes wissenswert: In den vergangenen 20 Jahren führte ein um einen Prozent schwächerer US-Dollar laut der Bank Julius Bär im Durchschnitt zu einem Plus bei Emerging-Markets-Aktien von 3,4 Prozent.

Optimisten, die bei Schwellenländeraktien auf Besserung hoffen, setzen bei den genannten Belastungsfaktoren auf Entspannung im Verlauf des Jahres 2023. Zudem versprechen sie sich positive Impulse von der in China zuletzt drastisch gelockerten COVID-19-Politik.

Setzen sich tatsächlich vorteilhafte Trends durch, dürften Bewertungsüberlegungen bei den Anlageentscheidungen wieder mehr an Gewicht gewinnen. Goldman Sachs beziffert das geschätzte KGV des MSCI Emerging Markets Index auf 11,2 – das ist etwas niedriger als in Japan sowie in Europa und liegt sogar deutlich unter dem Multiplikator für die USA.

Weitgehend unveränderte Anlagestrategie

Da völlig offen ist, ob sich das Umfeld im Schwellenlän­deruniversum im Jahr 2023 positiv oder negativ gestalten wird, setzen wir wieder auf Aktien von Unternehmen, denen wir ohnehin eine gute Entwicklung zutrauen. Ähnlich gingen wir im Vorjahr bei der Aktienauswahl vor, was sich nachweislich bewährt hat: Unsere fünf Favoriten legten im Schnitt inkl. Dividenden um 5,5 Prozent zu. Wir schlugen den Markt um Längen.

Wie schon in der Vorjahresausgabe setzen wir vor allem auf westliche Großkonzerne mit nennenswerten Aktivitäten in den Schwellenländern. Damit hoffen wir, Transparenzprobleme besser meiden zu können und sonstige schwellenländerspezifische Risiken zu verringern.

Kauftipp Nummer eins

Von den Vorjahresempfehlungen schicken wir Chubb Limited erneut ins Rennen. Die Anteilsscheine des weltgrößten börsennotierten Industrie- und Personenversicherers sind auf Rekordkurs. Das sorgt charttechnisch für gute Signale.

Die Preistrends in der Branche entwickeln sich zudem recht vorteilhaft. Das verspricht eine höhere versicherungstechnische Rentabilität. Branchenvertreter mit Wettbewerbsvorteilen und disziplinierter Geschäftspolitik wie Chubb sollten davon mit am meisten profitieren. Passend dazu sehen Analysten den Gewinn je Aktie von 2021 bis 2024 von 12,56 auf 20,17 US-Dollar steigen….

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Autor: Jürgen Büttner für den Smart Investor


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Quelle: Wallstreet Online