TEL AVIV (dpa-AFX) - Eine israelische Hilfsdelegation ist in der Türkei angekommen, um dort nach den schweren Erdbeben bei der Suche nach Verschütteten zu helfen. Die Delegation mit rund 150 Menschen sei am Dienstagmorgen in Adana gelandet, sagte eine israelische Militärsprecherin. Sie seien nun in Bussen unterwegs nach Osmaniye. Zwei Drittel der Delegationsmitglieder gehören den Angaben zufolge zu einer Such- und Rettungseinheit der Armee, die mit hochmoderner Ausrüstung arbeitet. Sie sollen laut israelischem Außenministerium auch die Einrichtung eines Feldlazaretts vorbereiten.

Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden

- so lange kann ein Mensch in der Regel ohne Wasser überleben.

Die israelische Einheit habe bereits nach einem Erdbeben 1999 in der Türkei Hilfe geleistet, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Damals bargen die israelischen Rettungskräfte noch rund 100 Stunden nach einem schweren Erdbeben in Cinarcik an der türkischen Westküste ein neunjähriges israelisches Mädchen lebend aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses. Der Fall sorgte für großes Aufsehen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Montag auch Hilfe für Opfer des Erdbebens in Syrien an, obwohl beide Länder sich offiziell im Kriegszustand befinden. Israelische Regierungsvertreter bestätigten, es sollten für sie Medikamente, Decken und Zelte geschickt werden./le/DP/mis

Quelle: dpa-AFX