Facebook kündigte mit der Umbenennung in Meta auch sein Metaverse an. Anleger können sich bereits positionieren und auf First-Mover setzen: Welche Branchen und Unternehmen jetzt auf den Kurszetteln stehen sollten!

Metaverse: Der Begriff wurde ursprünglich in dem 1992 von Neal Stephenson erschienenen Roman Snow Crash verwendet. Darin ist das Metaversum ein virtueller gemeinsamer Raum, der Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und das Internet umfasst. Facebooks Metaverse und die Idee dahinter scheinen dieser Beschreibung ähnlich zu sein. Und es verspricht ein Milliardenmarkt zu werden: Laut Grand View Research erreichte allein der Markt für Virtual Reality 2020 bereits ein Volumen von 15,8 Milliarden US-Dollar. Zwischen 2021 und 2028 soll er jährlich im Schnitt um 18 Prozent auf dann 69,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028 anwachsen. Das Marktforschungsinstitut Mordor Intelligence erwartet zwischen 2021 und 2026 sogar ein jährliches Marktwachstum von 48,7 Prozent.

Durch das Mitwirken vieler Unternehmen an dem Projekt, kann Meta Platforms - CEO Mark Zuckerberg noch kein Release-Datum für sein Metaverse bekanntgeben, vor 2030 sei aber nicht mit dem Startschuss zu rechnen.

Meta Platforms

Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC-Markets, steigt mit den für das Metaverse benötigten VR-Brillen in das Gespräch mit wallstreet:online ein und betont die Rolle von Meta Platforms im Metaverse: "Um Computerspiele und Anwendungen dreidimensional werden zu lassen benötigt man eine VR-Brille wie die von Meta Platforms gesponserte Meta Quest 2. Statistiken zeigen allerdings, dass die VR-Brillen größtenteils nur im Schrank liegen." An der Nutzbarkeit der Brillen werde sich letztlich entscheiden, ob VR-Brillen jemals den Durchbruch schaffen werden.

Laut Stanzl sei Mark Zuckerberg jedoch davon überzeugt, dass der Durchbruch in VR bevorsteht: "Zuckerberg investiert bereits seit vielen Jahren massiv in den Bereich Metaverse – vor der Quest 2 VR-Brille gab es bereits eine erste Version der Brille und die Oculus Go. Die Technologie entwickelt sich rasant – die Brillen werden kleiner, bieten neue Funktionen, höhere Auflösung und kommen teilweise auch vollständig ohne Controller und Hand-Tracking aus. Man kann also mit Handgesten den Computer bedienen, um es einfach auszudrücken", fasst Chef-Marktanalyst Stanzl zusammen.

Zuckerberg könne sich mit seinen Anstrengungen einen Burggraben bauen, der dann über digitale Inhalte und Werbeeinnahmen zu einer profitablen Einnahmequelle in der Zukunft werden könnte: "Andere Projekte und Brillen sind hingegen nicht plattformgebunden – Zuckerberg macht bei der Nutzung seiner Brillen einen Account auf Facebook zur Pflicht, weshalb die Brillen in Deutschland zum Beispiel noch gar nicht vermarket werden dürfen. So verkaufen sich heute digitale Inhalte wie besonders aufwendige Avatare oder detailgetreu nachgebildete Flugzeug-Modelle für einen Flugsimulator sehr gut und kosten teilweise drei- bis vierstellige Summen", sagt Stanzl weiter.

Roblox

Die Gaming-Plattform Roblox legte jüngst einen Kurssprung aufs Parkett, nachdem im abgelaufenen Quartal der Verlust halbiert und der Umsatz verdoppelt wurde: "Die Nische der jungen Gamer scheint Roblox also besetzen zu können. Einen Beweis für den Alltagsnutzen des Metaverse für eine breite Bevölkerung liefert das aber nicht", meint Stanzl.

Blockchains

"Blockchains wie Axie Infinity, Decentraland, Enjin Coin oder The Sandbox erleben einen Höhenflug. Bei Metaverse-Blockchains zählt die absolute Dezentralisierung, bei Mark Zuckerberg die absolute Zentralisierung. Wer sich durchsetzt ist ungewiss."

Für Anleger und Unternehmen könnten sich in den kommenden Jahren große Wachstumschancen bieten. Es sei allerdings noch nicht absehbar, ob sich die VR-Technologie durchsetzen und von vielen Menschen genutzt werden wird und welche Unternehmen möglicherweise profitieren könnten: "Daher ist dieser Bereich als spekulatives Investment anzusehen", sagt der Chef-Marktanalyst.

Der Tech-Experte und Berliner Investor Philipp Klöckner sieht vor allem Gaming-Firmen und Entertainment-Anbieter im Konkurrenzkampf um die meisten Nutzer im eigenen Metaverse ganz weit vorn: "Um möglichst viele User in ihre Welt zu ziehen, werden die Tech-Firmen sich um Inhalte wie Konzerte, Spiele, Sport-Highlights und ganz neuartige Kulturevents reißen. CTS Eventim könnte ebenso profitieren wie Universal Music oder die börsennotierten Gaming-Studios." Und weiter: "In der virtuellen Welt werden auch virtuelle Gegenstände und insbesondere NFTs an noch mehr Wert gewinnen, das sollte dem Crypto-Sektor und einschlägigen Börsen wir Coinbase Rückenwind verleihen", glaubt der Digitalexperte.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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