FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt steigende Zinsen gegen die hohe Teuerung im Euroraum. Das Ende der Zinserhöhungen ist noch nicht erreicht, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde jüngst mehrfach bekräftigte. Die Zinsen müssten "noch deutlich und stetig steigen", um die Inflation ausreichend einzudämmen. Es wird daher erwartet, dass der EZB-Rat bei seiner Sitzung an diesem Donnerstag die Leitzinsen erneut anheben wird. Die Ergebnisse der geldpolitischen Sitzung wird die Notenbank in Frankfurt am Nachmittag (14.15 Uhr) bekanntgeben.

Die EZB hatte im Dezember den Leitzins im Euroraum um 0,50 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent angehoben. Lagarde stellte seinerzeit "für einige Zeit" weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung in Aussicht. Seit Juli hat die EZB vier Mal in Folge die Zinsen erhöht. Steigende Zinsen können hohen Teuerungsraten entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst.

Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Im Januar lagen die Verbraucherpreise im Euroraum einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat zufolge um 8,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Europas größter Volkswirtschaft Deutschland hatte sich das Leben im vergangenen Jahr so stark verteuert wie nie seit Gründung der Bundesrepublik vor mehr als 70 Jahren: Kräftig gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel trieben die Inflation in Deutschland im Durchschnitt des Jahres 2022 auf 7,9 Prozent.

Lagarde betonte zuletzt wiederholt, die Inflation in Europa sei nach wie vor "viel zu hoch". Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern, sie können sich für einen Euro weniger leisten./ben/DP/jha

Quelle: dpa-AFX