Der DAX markierte im Mai ein neues Allzeithoch – allen Krisen zum Trotz. Doch längst nicht bei allen DAX-Einzelwerten entwickeln sich die Kurse so gut. Die Aktie des Laborzulieferers Sartorius (WKN: 716560) fiel seit Jahresbeginn um 20 % und notiert nun sogar 67 % tiefer als im September 2021 (Stand aller Angaben: 31.05.23). Damit ist die DAX-Aktie aus meiner Sicht heute für langfristige Anleger attraktiv.

Kurzfristige Probleme, langfristiges Wachstum

Schaut man lediglich auf die Zahlen des ersten Quartals 2023, scheint der Grund für den Kursrückgang bei Sartorius schnell gefunden. Der währungsbereinigte Umsatz fiel um 13 %, der Gewinn je Aktie sogar um 31 %. Das sieht nicht gut aus.

Dabei sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass Sartorius in den vergangenen Jahren außergewöhnlich stark gewachsen ist. Das durchschnittliche Umsatzwachstum in den letzten drei Geschäftsjahren betrug 31 % und lag damit deutlich über dem durchschnittlichen Umsatzwachstum der vorherigen Jahre (rund 12 %). Auslöser dieser hohen Wachstumsraten war eine zusätzliche Nachfrage aus den Bereichen Coronavirus-Impfstoffen und Coronatests.

Der Wegfall dieses Sondereffekts sowie ein allgemeines Abkühlen der Konjunktur machen sich nun bemerkbar. Im Gesamtjahr 2023 plant Sartorius dennoch weiterzuwachsen. Insgesamt sollen Umsatz und EBITDA mit niedrigen einstelligen Raten ansteigen.

Dabei soll das kleinere Segment Lab Products & Services (dazu zählen wiederkehrende Umsätze für Laborausstattung wie Pipetten, Waagen und Laborfilter) stärker wachsen als die große Sparte Bioprocess Solutions. Diese machte zuletzt 77 % der Umsätze aus und umfasst Produkte wie Zentrifugen, Bioreaktoren und Geräte zur Zellanalyse. Blendet man das Coronageschäft aus, soll das Gesamtwachstum im Jahr 2023 im oberen einstelligen Bereich liegen.

Das Wachstum soll sich fortsetzen

In den Folgejahren soll sich dieses Wachstum wieder etwas beschleunigen. Der Umsatz soll im Durchschnitt um 10 % pro Jahr steigen und im Jahr 2025 schließlich 5,5 Mrd. Euro betragen. Die hohe EBITDA-Marge aus dem Jahr 2022 (34 %) soll beibehalten werden – das Ergebnis soll also ebenfalls um 10 % pro Jahr gesteigert werden.

Damit plant der Konzern aus Göttingen mit dem prognostizierten Wachstum des gesamten Biopharma-Marktes (10 % p. a.) Schritt zu halten. Der Markt soll langfristig wachsen, da die Weltbevölkerung immer älter wird und ein immer größerer Anteil aller Medikamente den Biopharmazeutika zuzuordnen sind. Der Durchbruch der mRNA-Technologie bei den Coronaimpfstoffen sowie Fortschritte bei der Gentherapie könnten der Industrie einen zusätzlichen Wachstumsschub verleihen.

Gesunkene Bewertung

Die Aussichten für die biopharmazeutische Industrie im Allgemeinen und Sartorius als Zulieferer für Entwicklung und Produktion im Speziellen scheinen mir also weiterhin gut zu sein. Entsprechend sehe ich den Kursrückgang als Chance. Das KGV beträgt nun 26. Bezogen auf das erwartete Ergebnis in 2025 liegt das KGV bei 19. Die Nettoverschuldung liegt mit dem 1,1-fachen EBITDA komplett im Rahmen.

Mein Fazit zur Sartorius-Aktie

Die Bewertung scheint mir damit eher günstig zu sein. Denn Sartorius hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es durch Innovationen und punktuelle Übernahmen langfristig mit zweistelligen Raten wachsen kann. Ich glaube an eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte und würde daher heute Sartorius-Aktien kaufen, wenn ich mich für eine DAX-Aktie entscheiden müsste.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Sartorius. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Hendrik Vanheiden, Investmentanalyst


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Quelle: Aktienwelt360