PARIS (dpa-AFX) - In Frankreich wollen die Gewerkschaften mit neuen Streiks gegen die beschlossene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron protestieren. Die Behörden erwarten zum Aktionstag am Dienstag landesweit bis zu 600 000 Demonstrantinnen und Demonstranten. Das sind deutlich weniger als zum Höhepunkt der Proteste vor einigen Monaten.

Die umstrittene Reform zur schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre ist inzwischen verabschiedet und soll zum September greifen. Am Donnerstag will die Opposition mit einem eher aussichtslosen Gesetzesvorhaben versuchen, die Anhebung noch rückgängig zu machen.

Macron und die Mitte-Regierung wollen mit der Reform ein drohendes Loch in der Rentenkasse verhindern. Die Einzahldauer für eine volle Rente wird schneller steigen. Derzeit liegt das Renteneintrittsalter in Frankreich noch bei 62 Jahren.

Tatsächlich beginnt der Ruhestand aber bereits jetzt im Schnitt später: Wer für eine volle Rente nicht lange genug eingezahlt hat, arbeitet länger. Mit 67 gibt es dann unabhängig von der Einzahldauer Rente ohne Abschlag. Monatelang hatte es Streiks und Proteste gegen das Vorhaben gegeben. Teilweise war es dabei auch zu Gewalt gekommen./rbo/DP/jha

Quelle: dpa-AFX