Ein Schachzug gegen Milliarden-Investor Peltz

In einer entscheidenden Abstimmung haben sich die Aktionäre von Disney gegen den Einflussversuch von Nelson Peltz, einem bekannten Finanzinvestor, gestellt. Peltz, dessen Firma Trian nicht unerhebliche Anteile an Disney über rund 3,5 Milliarden Dollar hält, konnte weder sich noch einen seiner Kandidaten in den Verwaltungsrat wählen lassen. Dies markiert einen signifikanten Sieg für Disney-Chef Bob Iger, der die Unterstützung prominenter Disney-Nachfahren und George Lucas, dem "Star-Wars"-Erfinder, gewann.

Ein neues Kapitel in Disneys Führung

Bob Iger, kehrte mit 73 Jahren aus dem Ruhestand zurück, um die Führung von Disney erneut zu übernehmen. Er hat nun die Aufgabe, den Streaming-Dienst Disney+ auf Erfolgskurs zu bringen und den Konzern durch neue wirtschaftliche Herausforderungen zu steuern. Mit einem Sparprogramm von 7,5 Milliarden Dollar und dem Abbau von rund 8000 Arbeitsplätzen setzt Iger klare Zeichen an die Aktionäre. Sein Vertrag wurde bis 2026 verlängert, eine Entscheidung, die Peltz kritisierte, indem er Iger vorwarf, zu lange an der Macht bleiben zu wollen.

Peltz ist für seine Rolle in der Beeinflussung der Management-Strategien in großen Unternehmen bekannt, er hinterfragte nun auch Disneys kreative Ausrichtung und die Notwendigkeit von Filmen mit ausschließlich weiblichen Marvel-Heldinnen oder schwarzen Hauptdarstellern. Seine Kritikpunkte umfassten zudem die finanziellen Verluste im Streaming-Geschäft und die Entwicklung der Disney-Aktie.

Musk und Peltz: Eine unerwartete Allianz

Die Aktionärsversammlung offenbarte nicht nur die Machtkämpfe innerhalb Disneys, sondern zog auch die Aufmerksamkeit anderer Milliardäre auf sich, darunter Elon Musk. Musk, der selbst kein Disney-Aktionär ist, sprach sich öffentlich für Peltz aus und empfahl den Aktionären, diesen in den Vorstand zu wählen. Musk begründete seine Empfehlung mit Peltz' Fähigkeiten und warf dem Unternehmen und seinen Beratern "schmutzige Tricks" vor. Diese ungewöhnliche Unterstützung zeigt, wie die Schlacht um die Kontrolle bei Disney weit über die Grenzen des Unternehmens hinaus Beachtung findet. Vermutlich haben die, gerade von Musk, vehement geführten amerikanischen Kulturkämpfe ihren Anteil daran.

Klarer Sieg in der Abstimmung

Während die Abstimmung mit 31 Prozent für Peltz endete und seine Gegnerin Maria Elena Lagomasino mehr als 60 Prozent der Stimmen erhielt, bleiben die Auswirkungen dieser Auseinandersetzung auf Disneys Zukunft und Igers Strategie abzuwarten. Mit Igers festem Griff am Ruder und der Abweisung von Peltz' Forderungen durch die Mehrheit der Aktionäre scheint Disney auf einem stabilen Kurs zu bleiben, doch die Debatte um die Führung und die Richtung des Konzerns ist alles andere als beendet. Auch muss sich noch zeigen, ob Igers wirtschaftliche Ankündigungen für die Aktionäre Früchte tragen werden.