BONN (dpa-AFX) - Die verschärfte Bedrohungslage im Cyberraum lässt sich nach Einschätzung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nur mit mehr Zusammenarbeit und Automatisierung bewältigen. Kooperation zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sei "die einzige Möglichkeit, wie wir das hinbekommen", sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner am Dienstag bei der Eröffnung des 20. IT-Sicherheitskongresses in Bonn. "Zusammenarbeit muss geübt werden", fügte sie hinzu.

Kommunen sowie kleinere und mittlere Unternehmen zögerten wegen des hohen Aufwands oft, durch ein konsequentes IT-Schwachstellenmanagement für Cybersicherheit zu sorgen, stellte die Behördenleiterin fest. Automatisierte Prozesse, die für mehrere Organisationen und Unternehmen anwendbar sind, könnten hier eine Lösung sein. Denn, "die Frage ist nicht, ob Unternehmen und Behörden Opfer von Cyberangriffen werden, sondern wann", mahnte Plattner.

Für kleine und mittlere Unternehmen ist laut BSI nach wie vor die Erpressung durch sogenannte Ransomware die größte Bedrohung. Dabei verschlüsseln Hacker Nutzerdaten und fordern Lösegeld, um Daten wieder freizugeben. Plattner verwies zudem auf die jüngsten Vorfälle von Cyberspionage. Auch Sabotage durch Hackerangriffe sei ein reales Szenario, warnte sie.

Das BSI nutzt die zweitägige Veranstaltung, bei der die Teilnehmer online zugeschaltet sind, auch, um Fachkräfte anzuwerben. Das Bundesamt habe aktuell rund 1500 Mitarbeiter, sagte Plattner. 200 IT-Fachleute fehlten dem BSI, "die suchen wir"./abc/DP/mis