ROUNDUP: Deutsche Industrie erhält wieder mehr Aufträge

WIESBADEN - Die Industrie in Deutschland hat im Oktober nach zwei Dämpfern in Folge wieder mehr Aufträge bekommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Dienstag lag der Auftragseingang 0,8 Prozent höher als im Monat zuvor. Analysten hatten zwar einen Anstieg erwartet, aber im Schnitt nur um 0,1 Prozent.

EZB-Chefvolkswirt sieht Inflation in der Nähe des Höhepunkts

FRANKFURT - In der Eurozone hat die Inflation nach Einschätzung des Chefvolkswirtes der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, ihren Höhepunkt wohl nahezu erreicht. Er sei "einigermaßen zuversichtlich", dass sich die Teuerung in der Nähe ihres Zenits befinde, sagte Lane in einem am Dienstag auf der Internetseite der Notenbank veröffentlichten Interview mit der italienischen Wirtschaftszeitung "Milano Finanza". Noch sei es aber unsicher, ob die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, oder ihn erst Anfang 2023 erreichen wird.

Xi Jinping reist nach Saudi-Arabien - Treffen mit Kronprinz geplant

RIAD - Fünf Monate nach dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien reist nun auch Chinas Staatschef Xi Jinping in das Königreich. Nach seiner Ankunft in Riad am Mittwochabend ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag ein Treffen mit König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman geplant. Im Rahmen des dreitägigen Besuchs sei zudem ein Gipfeltreffen angesetzt, an dem auch Anführer weiterer Golfstaaten teilnehmen sollen, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag berichtete.

ROUNDUP: Bauboom vorerst vorbei - kräftiger Rückgang im Wohnungsbau erwartet

BERLIN - Nachdem die Baubranche in den vergangenen Jahren im Höchsttempo unterwegs war und sich auch nicht von der Corona-Krise ausbremsen ließ, stottert der Motor inzwischen kräftig. Steigende Zinsen und hohe Baukosten machen dem Gewerbe zu schaffen. Insbesondere im Wohnungsbau springen Auftraggeber und Investoren ab. Der ohnehin schleppende Neu- und Ausbau gerät weiter ins Stocken, für Wohnungssuchende bleibt die Lage vielerorts angespannt. "Wenn das Bauhandwerk leidet, leiden auch die Menschen", sagte am Dienstag der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Reinhard Quast.

GESAMT-ROUNDUP/Ukraine-Krieg: Drohnen schlagen erneut auf russischem Gebiet ein

KIEW - Im Ukraine-Krieg sind erneut Ziele in Russland von Drohnen attackiert worden. Auf einem militärisch genutzten Flugplatz brach ein Feuer aus. "Wegen des Brandes im Bereich des Flughafens wurde entschieden, den Unterricht an zwei Schulen auszusetzen", erklärte der Gouverneur der russischen Stadt Kursk, Roman Starowoit, am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram. Aus Sicht des britischen Geheimdienstes bedeuten die jüngsten derartigen Angriffe einen erheblichen Rückschlag für Moskau. Unterdessen hat Russland die schweren Raketenangriffe auf zivile Objekte in der Ukraine als militärisch notwendig gerechtfertigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte bei einem Besuch nahe der Front seine Truppen.

ROUNDUP 3/'Trotz gewichtiger Bedenken' grünes Licht für EU-Corona-Fonds

KARLSRUHE - Voll überzeugt ist das Bundesverfassungsgericht nicht, als es die deutsche Beteiligung am milliardenschweren Corona-Aufbaufonds der EU für rechtens erklärt. "Trotz gewichtiger Bedenken", wie Vizepräsidentin Doris König am Dienstag in Karlsruhe bei der Urteilsverkündung betont. Ganz deutlich wird das auch daran, dass ein Verfassungsrichter ausschert: Peter Müller sieht sich nicht in der Lage, die Entscheidung seiner sechs Kolleginnen und Kollegen mitzutragen. Aus seiner Sicht - und aus jener der Kritiker - öffnet das Aufbauprogramm mit dem Namen "Next Generation EU" Tür und Tor für eine Transferunion, in der Staaten die Schulden anderer begleichen.

ROUNDUP/Mit Charme und Druck: EU will Westbalkanstaaten enger an sich binden

TIRANA - Im Wettstreit mit Ländern wie Russland und China bemüht sich die Europäische Union mit Milliardenversprechen um stärkeren Einfluss auf dem Westbalkan. Konkrete Zusagen an die sechs Staaten in ihrem Streben in die EU blieben bei einem gemeinsamen Gipfeltreffen am Dienstag in der albanischen Hauptstadt Tirana allerdings aus.

USA: Handelsdefizit weitet sich spürbar aus

WASHINGTON - Das Außenhandelsdefizit der USA ist im Oktober spürbar gestiegen. Das Defizit erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 4,1 Milliarden auf 78,2 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt ein Defizit von 80,0 Milliarden Dollar erwartet. Das höhere Defizit geht sowohl auf rückläufige Ausfuhren als auch auf höhere Einfuhren zurück.

ROUNDUP: Lindner will Kapital für Aktienrente deutlich aufstocken

BERLIN - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will das Kapital für die sogenannte Aktienrente zur dauerhaften Stabilisierung der Rentenfinanzen deutlich aufstocken. "Wir brauchen mittel- bis langfristig eine dreistellige Milliardensumme, damit die Erträge der Aktienanlage einen spürbaren Effekt auf die Stabilisierung der Rentenbeiträge und des Rentenniveaus haben können", sagte Lindner dem "Tagesspiegel" (Dienstag). Für 2023 wurde als Startschuss eine Summe von zehn Milliarden Euro in den Haushalt eingestellt. Der grüne Koalitionspartner reagierte mit einem Gegenvorschlag auf Lindners Vorstoß.

ROUNDUP: Lauterbach verspricht 'Revolution' für deutsche Krankenhäuser

BERLIN - Patientinnen und Patienten in deutschen Krankenhäusern sollen in Zukunft weniger nach wirtschaftlichen und stärker nach medizinischen Gesichtspunkten behandelt werden. Das ist das Ziel umfangreicher Reformvorschläge, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag in Berlin vorstellte. "Die Medizin wird wieder in den Vordergrund der Therapie gestellt und folgt nicht der Ökonomie", versprach der SPD-Politiker.

Ifo-Umfrage: Volkswirte für höhere Steuer auf sehr hohe Einkommen

MÜNCHEN - Deutsche Volkswirte sind laut einer Umfrage mehrheitlich für eine höhere Steuer auf besonders hohe Einkommen. In einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter 153 Professoren und Professorinnen der Volkswirtschaftslehre sprachen sich 56 Prozent der Befragten für einen höheren Reichensteuersatz auf Einkommen ab 278 000 Euro pro Jahr aus. Eine temporäre Erhöhung des Spitzensteuersatzes, der aktuell bereits bei zu versteuernden Jahreseinkommen ab etwa 59 000 Euro fällig wird, lehnt dagegen eine knappe Mehrheit ab.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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