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Original-Research: MOBOTIX AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu MOBOTIX AG

Unternehmen: MOBOTIX AG

ISIN: DE0005218309

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Halten

seit: 17.04.2024

Kursziel: 1,20 EUR (zuvor: 2,60 EUR)

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Miguel Lago Mascato

Starkes Top Line-Wachstum in 22/23 - Guidance für das laufende Jahr

korrigiert

MOBOTIX hat jüngst Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 22/23 vorgelegt.

Nach zwei schwachen Vorjahren konnte MBQ wieder ein kräftiges Umsatzplus

verzeichnen, blieb jedoch umsatz- und ergebnisseitig hinter der eigenen

Erwartung zurück. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand indes wieder

deutlich rückläufige Erlöse und fokussiert sich auf die Generierung

nachhaltig profitabler Geschäftstätigkeiten.

Umsatz v.a. im Software-Bereich deutlich gesteigert: Im abgelaufenen

Geschäftsjahr erzielte MOBOTIX Erlöse von 63,1 Mio. EUR, was einer

Steigerung von 12,7% yoy entspricht. Damit lässt der Konzern die letzten

beiden durch Krisen bestimmten Geschäftsjahre hinter sich, wenngleich die

Top Line marginal hinter der eigenen Erwartung zurückbleibt (64 bis 66 Mio.

EUR). Laut Vorstand konnten sowohl bei den Hardware- als auch den

Softwareverkäufen das jeweilige Vorjahresniveau deutlich übertroffen

werden. Letztere dürften u.E. von der ersten volljährigen Konsolidierung

der VAXTOR-Gruppe profitiert haben, die offenbar erfolgreich in den Konzern

eingegliedert werden konnte. Mit einem Umsatzniveau von knapp 5 Mio. EUR

(>100% yoy) wurden die Managementerwartungen deutlich übertroffen, womit

VAXTOR zunehmend relevanter für MOBOTIX wird. Insgesamt betrugen die

Softwareerlöse laut Vorstand 13% des Konzernumsatzes bzw. 8,2 Mio. EUR.

Sondereffekte belasten Ergebnis - Finanzierung durch Mehrheitsaktionär

gesichert: Durch die Wertberichtigung auf Kundenforderungen (3,3 Mio. EUR)

verfehlte man den unterjährig korrigierten EBIT-Korridor (-3,9 Mio. EUR;

-0,8 bis -0,2 Mio. EUR). Bereinigt hätte das EBIT innerhalb der Guidance

(-0,6 Mio. EUR) gelegen und unsere Erwartung (-1,4 Mio. EUR) deutlich

übertroffen. Dabei dürfte der weiter ausgebaute Anteil an hochprofitablen

Softwareerlösen am Gesamtumsatz zu einer Verbesserung der Material- und

Personalaufwandsquote geführt haben. Neben den Erfolgen im

Software-Geschäft wird das anspruchsvolle Wettbewerbsumfeld im

Hardware-Geschäft in der weiterhin schwachen Konzernprofitabilität

ebenfalls ersichtlich. Der Aufsichtsrat bezeichnet die Finanzlage in seinem

Bericht als 'durchgängig angespannt'. Abgesehen von einer kleinen

Betriebsmittellinie und einer Immobilienfinanzierung für den Hauptstandort

in Langmeil ist die Finanzierung der Gesellschaft mittlerweile durch

Gesellschafterdarlehen gesichert, was die unveränderte

Unterstützungsbereitschaft Konica Minoltas unterstreicht.

Ambitionen für das laufende Jahr deutlich unter bisher kommunizierten

Niveaus: Im Mai 2023 hatte der Vorstand die Mittelfristprognose bis 2026

aktualisiert und in diesem Zuge für das GJ 23/24 ein Umsatzniveau von 79

Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 5,2% in Aussicht gestellt. Die nun

kommunizierte Guidance liegt deutlich darunter und impliziert entgegen

unserer bisherigen Erwartung (Umsatz: +9,0% yoy) eine rückläufige Top Line

zwischen -11,3% bis -14,5% yoy. Laut Vorstand fokussiert sich das

Unternehmen vermehrt auf Projekte mit niedrigeren Volumina, um angemessene

Deckungsbeiträge realisieren zu können. Dies sollte sich ebenfalls positiv

auf die Cash-Generierung auswirken. Neben dem Launch der neuen

Produktplattform MOBOTIX ONE und der Fokussierung auf die attraktiven

Vertikalmärkte Gesundheitswesen, Industrie und Versorgungsunternehmen

sollen sich aus der weiteren Internationalisierung der Umsatzbasis positive

Effekte ergeben. Zuletzt konnte man mit der Unterzeichnung einer

Abnahmevereinbarung mit einem indonesischen Distributor für hochwertige

CCTV- und IT-Lösungen im Umfang von ca. 4 Mio. USD hier einen Erfolg

vermelden.

Ergebnisseitig soll mit einer EBIT-Marge zwischen 0,5 bis 1,4%, unabhängig

von der deutlich rückläufigen Top Line, die Rückkehr in die Gewinnzone

erfolgen. Trotz dynamisch wachsender Softwareerlöse scheinen u.E. deutliche

Kosteneinsparungen hierfür unumgänglich. Denn in 21/22 erzielte MBQ bei

Umsätzen von rund 56 Mio. EUR (entspricht dem oberen Ende der Bandbreite

der aktuellen Guidance) ein deutlich negatives operatives Ergebnis (EBIT:

-7,5 Mio. EUR). Laut Vorstand sollen die Kosteneinsparungen v.a. auf der

Personalseite realisiert werden. Die Einspareffekte aus den sonstigen

betrieblichen Aufwendungen dürften hingegen nur marginal ausfallen.

Zusätzlicher Rückenwind sollte sich aus einem verbesserten Produktmix und

einer dadurch überproportional rückläufigen Materialaufwandsquote ergeben.

Vorstand will zur HV neue Mittelfristplanung präsentieren: Mittelfristig

bilden wir unverändert trotz einer weiteren Steigerung des Softwareanteils

am Gesamtumsatz bis 2026 auf rund 23% eine Materialaufwandsquote zwischen

42% und 43% ab. So dürfte MOBOTIX sich nach dem laufenden Jahr

(Materialaufwandsquote: 39,4%) zukünftig wieder zunehmend an Großprojekten

beteiligen. Dank einer zukünftig restriktiven Einstellungspolitik und

starker Kostenkontrolle bei den Betriebskosten sollten sich Personalaufwand

und sbA im Prognosezeitraum unterproportional zum Umsatz entwickeln und in

niedrigeren Kostenquoten resultieren. Neben der deutlich reduzierten

Umsatzerwartung bilden wir ebenfalls höhere WC- und Investitionsquoten

sowie ein nochmals reduziertes Margenprofil im Prognosezeitraum ab

(24e-29e: 5,1%; zuvor: 8,1%). Auch die Terminal EBIT-Marge haben wir weiter

reduziert (5,0%; zuvor: 8,3%). Der Vorstand überarbeitet aktuell die im Mai

vorgestellte Mittelfristprognose mit der Zielsetzung, diese auf der

anstehenden HV Ergebnisse zu präsentieren.

Weiterentwicklung von VAXTOR als zentrale Säule der Konzernprofitabilität:

Laut Vorstand spielt VAXTOR bei der strategischen Entwicklung des

MOBOTIX-Konzerns eine wichtige Rolle und hat sich in verschiedenen

Anwendungsfeldern (Videoüberwachung, Smart City und Mobilität) als

Marktführer etabliert. Das Management plant mittelfristig die Investitionen

hier fortzuführen, um die starke Marktposition aufrecht erhalten zu können.

Wir gehen davon aus, dass in diesem Segment sowohl die Profitabilität als

auch die Kapitalrenditen deutlich höher ausfallen als im angestammten

Hardware-Bereich, weshalb wir diese Strategie begrüßen.

Fazit: In 22/23 konnte MBQ ein deutliches Umsatzplus verzeichnen und auf

bereinigter Basis ergebnisseitig den Gegenwind im Hardware-Geschäft

weitestgehend durch ein hochprofitables Software-Geschäft kompensieren. Das

Ausmaß der Guidance-Korrektur für das laufende Jahr und die avisierte

Aktualisierung der Mittelfristprognose stellen für uns eine Überraschung

dar. Die Abkehr von Großprojekten aufgrund des nachteiligen Cash

Flow-Profils dieser Aufträge bewerten wir positiv, allerdings verdeutlicht

diese u.E. auch die angespannte Finanzlage des Konzerns. Die Finanzierung

ist aufgrund der Entschlossenheit des Ankeraktionärs zunächst bis Mitte

2025 gewährleistet. Wir bestätigen unser Rating (Halten) mit einem

reduzierten Kursziel von 1,20 EUR (zuvor: 2,60 EUR).

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser

mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum

umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und

wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht

sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und

fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die

Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden

zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und

Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die

Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum

Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der

Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/29455.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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