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Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG

Unternehmen: Schweizer Electronic AG

ISIN: DE0005156236

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 07.03.2024

Kursziel: 10,00 EUR

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Miguel Lago Mascato

Schramberg - Das gallische Dorf im Schwarzwald

Bekanntermaßen plant die EU die Stärkung der lokalen Lieferketten und hat

in letzter Zeit enorme Fördervolumina hierfür im Bereich Halbleiter ins

Leben gerufen. Der Branchenverband ZVEI argumentiert, dass für die

Sicherung der vollständigen Lieferkette auch die Leiterplattenproduktion

gefördert werden müsste.

Wertschöpfung verlagert sich seit 20 Jahren stetig nach Asien: Laut ZVEI

wies der Weltmarkt für Leiterplatten (engl. PCB - Printed Circuit Board) im

Jahr 2022 ein Volumen von 78,6 Mrd. USD auf. Das entspricht in etwa einer

Verdopplung des Marktes im Zeitraum von 2000 bis 2022. Mit 85% (2022)

repräsentierte die Region China/Südostasien den größten Marktanteil. Neben

Japan (8%) und Amerika (4%) entfielen lediglich 3% des Produktionsvolumens

auf Europa (EMEA). In 2000 repräsentierte die Region noch 20% des Marktes.

Gleichzeitig sank die Zahl der Hersteller in der EMEA-Region um zwei

Drittel auf 160 Unternehmen.

Positionspapier für Stärkung der lokalen Lieferkette veröffentlicht: Die

wesentlichen Positionen umfassen neben einem umfassenden Förderregime auch

die Schaffung von vergleichbaren Produktionsbedingungen im Vergleich zur

asiatischen Konkurrenz, um im hart umkämpften Markt die

Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dabei sollen auch Initiativen im

F&E-Bereich gefördert werden, dieser gilt als wesentlicher

Wettbewerbsvorteil europäischer Hersteller ggü. der asiatischen Konkurrenz.

Laut ZVEI ist für die Stärkung der lokalen, europäischen

Halbleiter-Wertschöpfungskette eine gleichzeitige Stärkung der lokalen

Leiterplattenindustrie unerlässlich. Sollte dies ausbleiben, würde es nach

Auffassung des Verbandes zu einer weiteren Verdrängung der lokalen Anbieter

durch die asiatische Konkurrenz kommen.

Schweizer Electronic hat sich als deutscher Anbieter im Markt etabliert:

Trotz des Rückzugs eines Großteils der kontinentalen Konkurrenz operiert

SCE noch immer äußerst erfolgreich aus dem Stammsitz in Schramberg. Neben

Schweizer dürfte u.E. als nennenswerter Konkurrent mit vergleichbaren

Finanzmetriken in Deutschland nur das Industriekonglomerat Würth verblieben

sein. Daneben ist das österreichische Unternehmen AT&S hier ebenfalls

aktiv. Durch die vollzogene Konsolidierung des europäischen Marktes in den

letzten beiden Jahrzehnten dürfte Schweizer u.E. als einer der wenigen

Akteure überproportional von einem potenziellen Förderregime profitieren.

Transformation dürfte in 2024 erfolgreich gelungen sein: Nach einer

missglückten China-Expansion im Zeitraum 2019 bis 2022 veräußerte der

Konzern die Mehrheit der Anteile an der lokalen Produktionsgesellschaft

(SEC) in 2023. Seither wird die Gesellschaft als Finanzbeteiligung

bilanziert und stellt unverändert einen Grundpfeiler in der Ausrichtung

Schweizers dar. So dürften sich hieraus deutlich positive Ergebnisbeiträge

ergeben, die im Zusammenhang mit der Etablierung der Embedding-Technologie

im Leiterplattensegment stehen. Daneben umfasste die strategische

Neuausrichtung einen verstärkten Fokus auf das Handelsgeschäft, ergänzt

durch den strategischen Produktionsstandort am Hauptquartier. In 2023

dürfte dieser Schwenk u.E. mit einem Umsatz von 135,5 Mio. EUR bei einer

EBITDA-Marge - nach Entkonsolidierungseffekten i.H.v. 46,9 Mio. EUR (MONe)

- von 7,3% erfolgreich vollzogen worden sein (9M: 102,1 Mio. EUR; ber.

Marge: 8,2%). Angesichts schwacher Konjunkturaussichten reduzieren wir

unsere Erwartungen für die Jahre 2024ff. marginal.

Fazit: Kurzfristig rechnen wir zwar nicht mit der Umsetzung der Forderungen

des ZVEI. Diese sind u.E. jedoch berechtigt und SCE wäre ein klarer

Profiteur. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen nach der

Entkonsolidierung der SEC wieder über einen u.E. in Anbetracht des

Geschäftsmodells angemessenen Verschuldungsgrad. Schweizer dürfte nach dem

abgeschlossenen Turnaround zukünftig nachhaltig positive Free Cashflows

erwirtschaften. Wir bekräftigen unsere Kaufempfehlung inkl. des Kursziels

von 10,00 EUR.

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser

mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum

umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und

wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht

sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und

fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die

Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden

zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und

Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die

Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum

Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der

Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/29097.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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