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Original-Research: UmweltBank AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu UmweltBank AG

Unternehmen: UmweltBank AG

ISIN: DE0005570808

Anlass der Studie: Research Note

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 16,00 Euro

Kursziel auf Sicht von: 31.12.2023

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann

Außerordentliche Erlöse nach Verkauf von Windpark; EBT-Guidance auf 40 Mio.

EUR angehoben; Kursziel nach Anhebung der Eigenkapitalkosten auf 16,00 EUR

(bisher: 16,30 EUR) reduziert; Rating: KAUFEN

 

Mit Meldung vom 28. Oktober 2022 hat das UmweltBank-Management über die

erfolgreiche Veräußerung einer Windparkbeteiligung informiert. Der erzielte

Nettoerlös in Höhe von ca. 20 Mio. EUR entspricht der im Vorfeld

kommunizierten Größenordnung, die einen außerordentlichen Ergebnisbeitrag

im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich in Aussicht gestellt hatte.

Unter Einbezug des außerordentlichen Ergebnisbeitrages passt die

Gesellschaft die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 an. Nunmehr

wird ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von ca. 40 Mio. EUR erwartet, gegenüber

der bisherigen Prognose, die ein EBT von 34 Mio. EUR in Aussicht gestellt

hatte.

 

Das bedeutet, dass sich nicht der gesamte Nettoerlös im Nachsteuerergebnis

wiederfinden wird. Einerseits wird das Management der UmweltBank AG, als

Antwort auf das aktuell herausfordernde Geschäftsumfeld und den schwächeren

Geschäftsaussichten im Wertpapiergeschäft, eine höhere Vorsorge bilden.

Dabei handelt es sich zwar um einen ergebniswirksamen Effekt, die Vorsorge

erhöht jedoch das regulatorische Eigenkapital und könnte somit als

vorweggenommene Ergebnisthesaurierung betrachtet werden. Auf der anderen

Seite wird der außerordentliche Ertrag dazu genutzt, um aktuell sichtbare

Belastungen aus der Bewertung festverzinslicher Wertpapiere des

Eigenbestandes vorweg in das laufende Geschäftsjahr 2022 ergebniswirksam zu

berücksichtigen. In Summe dürfte sich die hieraus stammende

Ergebnisbelastung auf rund 14 Mio. EUR belaufen, wobei aus der

Unternehmensmeldung nicht hervorgeht, welcher Anteil auf die höhere

Vorsorgebildung und welcher Anteil auf die Bewertungsanpassung

festverzinslicher Wertpapiere entfällt.

 

Da aber die festverzinslichen Wertpapiere von der UmweltBank AG in der

Regel bis zur Endfälligkeit gehalten werden, sollte bei einer

störungsfreien Rückzahlung der von der Abwertung betroffenen Anleihen der

Nominalbetrag zurückfließen. In diesem Falle würde es dann zu einer

Aufholung der zuvor vorgenommenen Abwertung kommen, was mit einem

Sonderertrag einhergehen würde.

 

Grundsätzlich bietet das aktuelle Marktumfeld ein gemischtes Bild im

Hinblick auf die Geschäftsaussichten der UmweltBank AG. Auf der einen Seite

geht die erfolgte Zinswende mit einem Anstieg der Zinsmarge einher, wobei

positive Effekte erst in den kommenden Perioden sichtbar werden dürften. Im

Zeitraum Januar 2022 bis September 2022 sind beispielsweise die Bauzinsen

von 1,0 % auf rund 3,5 % deutlich angestiegen.

 

Im Kreditneugeschäft liegt ein ebenfalls gemischtes Bild vor. Während, nach

Unternehmensangaben, die Nachfrage nach Finanzierungen im erneuerbare

Energien-Bereich hoch bleibt, herrscht bei den Immobilienfinanzierungen

erwartungsgemäß eine verhaltene Nachfrage. Per 31.12.2021 machten

Immobilienkredite insgesamt 35 % am Gesamt-Kreditvolumen der UmweltBank AG

aus.

 

Auch die Nachfrage nach Investmentfonds liegt marktbedingt unter den

Erwartungen des Managements. Insgesamt haben die drei Fonds der

UmweltSpektrum-Familie ein Fondsvolumen von rund 120 Mio. EUR. Im Rahmen des

ersten Pressegespräches 2022 hatte das UmweltBank-Management 230 Mio. EUR als

Zielgröße des Fondsvolumens bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres

publiziert.

 

Wir passen unsere Prognosen des laufenden Geschäftsjahres 2022 an die neu

ausgegebene Guidance an und rechnen nun, bei unveränderten Umsätzen, mit

einem Vorsteuerergebnis von 40,01 Mio. EUR (bisher: 34,01 Mio. EUR). Das

Nachsteuerergebnis sollte demgemäß auf 27,21 Mio. EUR (VJ: 23,13 Mio. EUR)

ansteigen. Für die kommenden Geschäftsjahre behalten wir unsere Prognosen

unverändert bei.

 

Die Summe der diskontierten Residualeinkommen ergibt auf Kurszielbasis

31.12.2023 einen Wert in Höhe von 566,92 Mio. EUR. Angesichts einer

ausstehenden Anzahl von Aktien von 35,44 Mio. Stück kalkuliert sich ein

fairer Unternehmenswert je Aktie in Höhe von 16,00 EUR (bisher: 16,30 EUR). Auf

der einen Seite hat die nach der Veräußerung des Windparks vorgenommene

Prognoseerhöhung einen höheren fairen Wert zur Folge. Allerdings geht die

Erhöhung der Eigenkapitalkosten auf 4,20 % (bisher: 3,95 %), was aus der

Anhebung des risikolosen Zinssatzes auf 1,50 % (bisher: 1,25 %) resultiert,

mit einer Minderung des Kursziels einher. Nach dem starken Kursrückgang der

UmweltBank-Aktie vergeben wir nun das Rating KAUFEN (bisher: HALTEN).

 

 

 

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/25879.pdf

Kontakt für Rückfragen

GBC AG

Halderstraße 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (1,4,5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung

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Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 08.11.22 (15:04 Uhr)

Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 09.11.22 (09:30 Uhr)

-übermittelt durch die EQS Group AG.-

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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