ASSLAR (dpa-AFX) - Der Vakuumpumpen-Spezialist Pfeiffer Vacuum hat im vergangenen Jahr ein geringeres operatives Ergebnis erzielt als erwartet. Das Betriebsergebnis stieg vorläufigen Berechnungen zufolge 2022 zwar um gut 28 Prozent auf 119,4 Millionen Euro, die operative Ergebnismarge (Ebit) lag mit 13 Prozent jedoch unter den zuletzt in Aussicht gestellten 14 Prozent. Dies sei hauptsächlich auf Bestandsanpassungen und Wartungskosten zum Jahresende zurückzuführen, hieß es, sowie auf höhere IT-Betriebskosten und die Bewertung von Investitionen zur mittelfristigen Erhöhung der Produktionskapazität in Korea. Die Aktie gab am Dienstagmorgen moderat nach.

Die operative Marge sei eine Enttäuschung, schrieb Jefferies-Analyst Martin Comtesse. Im vierten Quartal habe das Betriebsergebnis die Erwartungen am Markt um 20 Prozent verfehlt. Der Branchenkenner rechnet damit, dass Pfeiffer Vaccum mit einer vorsichtigen Prognose für 2023 ein gedämpftes Umsatz- und Gewinnwachstum ankündigen wird. Auf eine Verlangsamung der Investitionen in diesem Jahr deuteten zudem seiner Meinung nach negative Schlagzeilen von großen Halbleiterkunden wie Samsung hin. Diese hatten im vierten Quartal einen deutlichen Rückgang im Speichergeschäft aufgrund der schwachen Verbrauchernachfrage und des Abbaus von Lagerbeständen verzeichnet.

2022 stieg Pfeiffers Konzernumsatz um knapp 19 Prozent auf 916,7 Millionen Euro und erreichte damit einen Rekordwert, wie das Unternehmen am Montagabend anhand vorläufiger Zahlen in Aßlar mitteilte. Das Management hatte erst im Dezember die Umsatzprognose erneut erhöht und 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ebenfalls auf Rekordniveau lag der Auftragseingang, der um mehr als 14 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro zulegte. Weitere Einzelheiten will das Unternehmen am 21. März veröffentlichen.

Die Anleger reagierten am Dienstag verhalten. Die im SDax -notierte Aktie stand im frühen Handel knapp ein Prozent im Minus bei 164,20 Euro. Die Abwärtstendenz der vergangenen Wochen setzt sich damit fort. Anfang November hatten Übernahmefantasien den Kurs um mehr als ein Viertel in die Höhe katapultiert, der sich seitdem in einer recht engen Bandbreite zwischen 166 und 177 Euro bewegte - allerdings mit negativem Trend.

Als Mehrheitsaktionär hält die Busch Gruppe über die Unternehmenstochter Pangea knapp 64 Prozent der Pfeiffer-Anteile. Die Großaktionärin hatte Anfang November ihr Vorhaben eines Beherrschungsvertrags öffentlich gemacht und entsprechende Verhandlungen angekündigt. Demnach sollen die Koordination und Entscheidungsabläufe zwischen den Unternehmensgruppen vereinfacht werden, die bereits 2019 eine Kooperationsvereinbarung für Bereiche wie Einkauf, Vertrieb und Service, Forschung und Entwicklung sowie IT geschlossen hatten./lew

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