Adobe (WKN: 871981)-Aktien haben sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Wer beispielsweise nach der Finanzkrise 2009 zugriff, konnte sein Investment in der Spitze um den Faktor 36,75 steigern. Aus 10.000 Euro wurden so im Laufe der Zeit 367.503 Euro.

Doch seit November 2021 sind sie nun schon mehr als 51 % gefallen (16.09.2022). Besitzt das Unternehmen plötzlich keine Qualität mehr oder gibt es andere Gründe für den Kursverfall?

Wachstum schwächt sich ab

Ein möglicher Grund könnten schwächere Adobe-Ergebnisse sein. Tatsächlich hat der Gewinn im vergangenen Jahr (2021) um 8,3 % auf 4.820 Mio. US-Dollar nachgeben. Doch der Umsatz wuchs um knapp 46 % auf 18.785 Mio. US-Dollar weiter.

Im dritten Geschäftsquartal 2022 sank der Gewinn ebenfalls um 6,3 % auf 1.136 Mio. US-Dollar. Bereinigt stieg er jedoch um 6,6 % auf 1.595 Mio. US-Dollar. Der Umsatz wuchs um 12,7 % auf 4.433 Mio. US-Dollar. Damit erfüllte Adobe die Analystenschätzungen von 4,43 Mrd. US-Dollar.

Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 3,40 US-Dollar und lag damit über den Erwartungen von 3,33 US-Dollar. Trotzdem wächst der Gewinn aktuell nicht mehr wie in den Vorjahren, wo er durchschnittlich um mehr als 21 % zulegte.

Für das vierte Quartal 2022 erwartet Adobe einen Umsatz von 4,52 Mrd. US-Dollar, was unter den bisherigen Erwartungen von 4,6 Mrd. US-Dollar liegt. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll hingegen mit 3,50 US-Dollar die Prognose von 3,47 US-Dollar übertreffen.

In den ersten drei Quartalen 2022 lag Adobe mit einem Gewinn von 3.580 Mio. US-Dollar ebenfalls leicht unter dem Vorjahreswert von 3.589 Mio. US-Dollar.

Adobe übernimmt Figma

Adobe gab für 20 Mrd. US-Dollar zudem die Übernahme von Figma bekannt. Das Unternehmen bietet eine cloudbasierte Design-Software an, die es Teams ermöglicht, in Echtzeit zusammenzuarbeiten.

Die Aktien fielen daraufhin um mehr als 25 % (16.09.2022). Investoren könnte der hohe Kaufpreis nicht gefallen haben. So wurde Figma beispielsweise 2010 in einer Finanzierungsrunde mit etwa 10 Mrd. US-Dollar bewertet. In diesem Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von etwa 400 Mio. US-Dollar. Somit zahlt Adobe das 50-Fache des Jahresumsatzes. Selbst wenn Figma stark wächst, ist dieser Preis zu hoch.

Hinzu kommt, dass sich derzeit alle Aktien verbilligen. Adobe geht dennoch davon aus, dass die Übernahme Potenzial besitzt. Der Konzern will unter anderem die erworbenen Funktionen in seine Produkte integrieren.

„Die Kombination von Adobe und Figma ist transformativ und wird unsere Vision für kollaborative Kreativität beschleunigen“, so der CEO Shantanu Narayen.

Adobe-Aktien weiterhin kein Schnäppchen

Der wichtigste Grund für den starken Kurseinbruch der Adobe-Aktie, ist jedoch ihre vorherige starke Überbewertung. Lag beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2012 bei 19,3, stieg es 2021 auf über 56. Mittlerweile ist es auf 28,5 zurückgekommen (16.09.2022). Dennoch ist die Aktie weiterhin kein Schnäppchen oder klarer Kauf.

Der Artikel Adobe-Aktie: Ist sie nach dem Crash jetzt ein Kauf? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von  Adobe Inc. und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2024 $420 Call auf Adobe Inc. und Short January 2024 $430 Call auf Adobe Inc.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Christof Welzel, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFcwelzel)


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