BASF (WKN: BASF11) und Münchener Rück (WKN: 843002) haben eine Gemeinsamkeit: Sie gehen aller Voraussicht nach im April Ex-Dividende. Einkommensinvestoren, die die Anteilsscheine daher noch nicht besitzen, aber eine Dividende erhalten wollen, müssten schnell sein.

Wobei die große Preisfrage ist: Lohnt sich heute der Kauf? Unternehmensorientiert verdienen beide Dividendenaktien durchaus einen näheren Blick. Schauen wir daher einmal, was für und gegen einen Kauf spricht.

BASF: Dividendenaktie, die im April interessant wird?

Die erste Dividendenaktie, die wir uns nun näher ansehen wollen, ist BASF. Gängige Portale verweisen darauf, dass der Chemiekonzern voraussichtlich am 25. April dieses Jahres Ex-Dividende geht. Vor diesem Datum müsste man daher die Aktie gekauft haben, um die 3,40 Euro je Anteilsschein erhalten zu können.

Bei einer Dividendenrendite von momentan 6,3 % erscheint die Bewertung vergleichsweise günstig. Allerdings dürfen wir nicht vergessen: BASF hat einige schwierige Jahre hinter sich. Alleine im Geschäftsjahr ist der Umsatz stark rückläufig gewesen. Mit 69,3 Mrd. Euro sind wir weit vom Vorjahresergebnis und Bestwerten entfernt. Auch ein EBIT vor Sondereinflüssen ist mit 3,8 Mrd. Euro vergleichsweise moderat ausgefallen. Je Aktie hat es wiederum ein Ergebnis in Höhe von 0,25 Euro gegeben. Das heißt: Das Management zahlt die Dividende im Moment aus der Substanz heraus.

Zwar ist die Dividende von BASF insgesamt sehr stabil geblieben in den vergangenen Jahren und das Management hat eine starke Historie aufgebaut. Einkommensinvestoren sollten trotzdem das Risiko kennen. Wenn BASF noch weitere zwei, drei schwierige Geschäftsjahre vorweisen könnte, würde ich jedenfalls für die weitere Stabilität der Dividende nicht meine Hand ins Feuer legen.

Insofern glaube ich: Lediglich opportunistische Einkommensinvestoren, die mittel- und langfristig auf einen Turnaround setzen wollen, sollten heute die BASF-Aktie kaufen. Sie ist vergleichsweise preiswert, besitzt eine hohe Dividendenrendite und eine insgesamt günstige Bewertung. Aber eben auch ein schwächendes Zahlenwerk, das (noch) keinen Tiefpunkt gefunden zu haben scheint.

Münchener Rück ist gut gelaufen

Anders könnte es selbstverständlich bei der Dividendenaktie der Münchener Rück aussehen. Der DAX-Rückversicherer blickt auf ein glänzendes Geschäftsjahr 2023 zurück. Mit einem Ergebnis je Aktie von 33,87 Euro hat man den Vorjahreswert von 24,63 Euro deutlich übertroffen. Allerdings dürfen wir nicht vergessen: Die Aktie ist alleine in den letzten 12 Monaten um 41 % gestiegen. Seit den Tiefpunkten des Sommers vor knapp zwei Jahren liegen wir mittlerweile fast 100 % im Plus.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,2 ist die Aktie der Münchener Rück zwar nicht teuer. Auch möchte das Management die Dividende je Aktie auf 15,00 Euro erhöhen, was immerhin noch 3 % Dividendenrendite entsprechen würde. Für die man übrigens die Aktie bis zum Ex-Dividenden-Datum am ebenfalls 25.04.2024 besitzen müsste. Auch dieser Wert erscheint jedoch historisch vergleichsweise „teuer“.

Nicht teuer für ein Dividendenwachstum von über 27 %. Sowie auch nicht teuer für ein Gewinnwachstum von 37,5 % im direkten Jahresvergleich. Wohl aber relativ teuer, wenn die Münchener Rück mittelfristig kein Wachstum mehr liefern sollte. Derzeit sehen wir diese Prognose nicht, der Rückversicherer plant im Jahre 2024 sogar mit einem weiteren Gewinnwachstum auf 5 Mrd. Euro. Zusammen mit den Aktienrückkäufen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro könnte das zu einem Gewinnwachstum je Aktie im niedrigen zweistelligen Prozentbereich führen. Der Lauf der Münchener Rück ist trotzdem bemerkenswert und insbesondere die Dividendenrendite derzeit alles andere als hoch.

Versteh’ mich nicht falsch: Die Aktie der Münchener Rück ist derzeit sogar eine meiner größten Positionen im Depot. Allerdings würde ich, wenn ich sie heute kaufen wollte, lediglich eine kleinere Position wagen. Und nachinvestieren, wenn die Aktie günstiger wird. Auch wenn ich damit vielleicht einen Teil der Dividende im Jahre 2024 auslasse.

Zwei interessante Dividendenaktien?!

Um ehrlich zu sein: BASF und Münchener Rück reizen mich beide nicht mehr unmittelbar vor der DAX-Dividendensaison. Bei dem Chemiekonzern ist das Gesamtpaket eher risikoreich. Die Anteilsscheine des Rückversicherers sind gut gestiegen. Zwar weiterhin fundamental eher preiswert (gemessen am Gewinn). Aber die Münchener Rück ist keine passive Einkommensmaschine mehr mit einer hohen Dividendenrendite.

Mein Favorit bliebe der DAX-Rückversicherer. Aber, wie gesagt: Eher mit einer kleineren Position und der Möglichkeit, im Dip nachzukaufen.

Der Artikel BASF & Münchener Rück: 2 Dividendenaktien, bei denen man im April zugreifen muss? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen

Hohe Inflation, drohende Rezession, wackelnde Banken: Die Liste der Bedrohungen für den Aktienmarkt ist lang. In unsicheren Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, Aktien finanziell gesunder Unternehmen zu halten.

Das nötige Grundwissen und das passende Handwerkszeug erhältst du in unserem exklusiven und kostenlosen Sonderbericht „15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen”.

Klicke hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Vincent besitzt Aktien von BASF und der Münchener Rück. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien der Münchener Rück.

Aktienwelt360 2024