Content ist die Währung in diesem Streaming-War, das gilt für Walt Disney (WKN: 855686) genauso wie für Netflix und jeden anderen Akteur, der sich in diesem Markt mittel- bis langfristig behaupten möchte. Exklusive Inhalte sind das Salz in der Suppe, das die Verbraucher zu dem einen oder anderen Service hin tendieren lässt.

Nun hat Walt Disney erneut Zahlen vorgelegt, die den Investoren zunächst nicht so sehr zu schmecken schienen. Insbesondere die Ergebnisse gaben stark nach, wobei das Management mit inzwischen über 235 Mio. Abonnenten konzernübergreifend eine herausragende Nutzerbasis präsentieren kann.

Für einen Analysten gibt es einen klaren Grund, warum die Aktie nachgegeben hat: Die Verpflichtung zu weiterem Content-Spending. Was hier dran ist und ob es wirklich ein Problem für uns als Investoren ist? Meine Antwort geht jedenfalls teilweise in eine andere Richtung.

Content-Spending: Walt Disney in der Pflicht

Natürlich ist Content das, was Walt Disney weiterhin im Streaming-Bereich priorisieren muss. Mit Star Wars, Marvel und vielen anderen Franchises gibt es eine gute Möglichkeit, um erfolgreiche Inhalte zu produzieren. Der US-Konzern investiert bereits im großen Stil. Möglicherweise bleibt das so, das glaubt zumindest Geetha Ranganathan von Bloomberg Intelligence.

Nach Einschätzung der Analystin dürfte Walt Disney auch in den kommenden Jahren gezwungen sein, 30 Mrd. US-Dollar in eigene Inhalte zu investieren. Der Wettbewerb, das Aufrechterhalten der Relevanz und andere Dinge spielen dabei eine Rolle. Natürlich können wir auch direkt sagen: Mensch, das ist eine Menge Geld, das dann nicht für andere Dinge zur Verfügung steht.

Natürlich müssen wir abwarten, welche Investment-Strategie das Management von Walt Disney entwickelt, Content bleibt jedoch relevant. Eigentlich lautet eine der Kernfragen daher: Sollte das Management wirklich derart stark in den Ausbau der eigenen Streaming-Einheit investieren? Wenn wir es darauf herunterbrechen, so bin ich weiterhin überzeugt: Ja, definitiv!

Es mag zugegebenermaßen sein, dass Walt Disney in den nächsten Jahren Investitionen in Inhalte gegenüber starken Ergebnissen und freien Cashflows priorisiert. Trotzdem funktioniert die langfristige Neubewertung über ein solches starkes Wachstum. Mit einem in Zukunft starken Content- und Streaming-Segment, das profitabel werden dürfte, und der Cash-Cow der Freizeitparks sehe ich langfristig das Potenzial, dass ein vollkommen neuer Konzern entsteht. Auch die Ergebnisse dürften nach der Phase der extremen Investitionen über das bisherige Niveau hinausgehen.

Geduld ist gefragt

Walt Disney investiert und das kann heißen, dass wir uns auf schwierige Jahre einstellen müssen. Die Investitionen können Ergebnisse und die freien Cashflows belasten, ganz klar. Wenn die These jedoch aufgeht und der US-Konzern zum Beispiel bis zum Jahre 2024 seine 350 Mio. Abonnenten konzernübergreifend erreicht, so spricht wenig gegen eine Neubewertung. Es gäbe dann ein Segment, das Milliarden von US-Dollar an Umsatz generiert (übrigens schon heute) und bei dem die Profitabilität noch im Raum steht.

Letztlich dürfte das irgendwann auch einer Value-These dienen. Beziehungsweise: Es ermöglicht die Chance, dass aus Walt Disney ein Konzern wird, der Freizeitparks, Streaming, ein starkes Lizenzgeschäft und mehr unter einem Dach bündelt. Für diese Zukunft bin ich gerne bereit, die Investitionen mitzutragen und geduldig auf das Ergebnis zu warten.

Der Artikel Content-Spending: Ein Problem für Walt Disney ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2024 $145 Call auf Walt Disney und Short January 2024 $155 Call auf Walt Disney.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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