Du merkst es sicherlich auch im eigenen Portemonnaie: Inflation und steigende Lebensmittelpreise sorgen dafür, dass viele Verbraucher häufiger zu kostengünstigeren Produkten der großen Handelsketten greifen. Unsere Chance als Investoren: Diese werden in Nordamerika oft von TreeHouse Foods (WKN: 851297) hergestellt. Es ist das einzige große, börsennotierte Unternehmen, das sich ausschließlich auf Handelsmarken konzentriert. Und dennoch kletterte der Aktienkurs in den vergangenen fünf Jahren gerade einmal um 1,6 %. Hier schlummert also noch Aufwärtspotenzial, wie ich finde.

Überlebenskünstler in harten Zeiten

Es waren keine leichten Jahre für TreeHouse Foods, nachdem das Unternehmen 2015 das Geschäft mit Eigenmarken von Conagra übernommen hatte. Dieser Deal hat das Wachstumsprofil des Unternehmens deutlich belastet und im Markt Fragen zur hohen Verschuldung und anderen damit verbundenen Problemen aufgeworfen. Nachdem die Aktien im Jahr 2016 ihren Höhepunkt bei etwa 100 US-Dollar erreicht hatten, handelten sie nie wieder auf diesem Niveau und liegen heute bei etwa der Hälfte dieses Wertes.

Vor dem 2,7 Mrd. US-Dollar schweren Deal mit Conagra im Jahr 2015 war TreeHouse eigentlich ein recht erfolgreicher Akquisiteur, der in den Jahren zuvor mehrere Geschäfte durchziehen und damit den Aktionären erheblichen Mehrwert schaffen konnte. Obwohl TreeHouse nur etwa die Hälfte des Preises zahlte, den Conagra für seine Vermögenswerte in den Jahren zuvor ausgegeben hatte, stellte sich der Deal als mehrjähriger Gegenwind für das Geschäft heraus. Die Gewinne verschwanden und die Sorgen um die Verschuldung nahmen zu.

TreeHouse kämpfte mit steigender Rohstoffinflation, die die ohnehin schon knappen Margen weiter drückte. Lieferkettenprobleme und eine schlechte Integration von Akquisitionen waren weitere Belastungsfaktoren. Zudem enttäuschte die Meal-Prep-Sparte, die zwar rund 60 % des Umsatzes ausmachte, jedoch keinen stetigen Gewinnzuwachs erzielen konnte.

Richtungswechsel durch Verkauf und Fokus

Doch besonders in den vergangenen zehn Monaten hat TreeHouse einen signifikanten Wandel vollzogen. Durch Management-Veränderungen und den Verkauf von Vermögenswerten hat das Unternehmen seinen Fokus auf seine Kernkompetenz verstärkt: hochwertige Produkte für Unternehmen, die ihre Eigenmarkenverkäufe ankurbeln wollen.

Ein Wendepunkt war dann der Verkauf dieser Sparte im August 2022 an eine Private-Equity-Gesellschaft für 950 Mio. US-Dollar. Mit diesem Geld konnte TreeHouse Foods seine Bilanz stärken und sich nun auf sein vielversprechendes Snack- und Getränkeportfolio konzentrieren. Mittlerweile sehe ich auch deshalb gute Chancen dafür, dass sich der Gewinn pro Aktie in den kommenden 12 Monaten mehr als verdoppeln kann.

Es gibt aber auch noch Hürden

Das größte Risiko besteht sicherlich darin, dass eine sinkende Inflation und niedrigere Preise dazu führen könnten, dass wieder weniger Verbraucher zu preisgünstigeren Alternativen wechseln.

Zudem sieht die Verschuldung auf den ersten Blick weiterhin recht hoch aus. Aber: Der Vorstand hat in den vergangenen Jahren gut daran getan, das Geschäft finanziell weniger stark zu hebeln. Er hat etwa die Gesamtschulden in den vergangenen drei Jahren um über 800 Mio. US-Dollar reduziert.

Mittlerweile steht der Hebel von TreeHouse Foods im Zielkorridor von 3 bis 3,5. Und in Zukunft kannst du womöglich von weiteren Schuldenrückzahlungen ausgehen. Zumindest zeigt sich die Geschäftsführung sehr optimistisch bezüglich des freien Cashflows.

Mein Fazit

Insgesamt bietet die Aktie von TreeHouse Foods eine gute Mischung aus Value, verbessertem Leverage-Profil und vielversprechender Wachstumsperspektive – eine der zur Zeit attraktivsten Optionen auf dem Aktienmarkt, wie ich finde.

Der Artikel Heimlicher Gewinner der Inflation: Diese Lebensmittel-Aktie könnte bald durchstarten ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Henning Lindhoff, Investmentanalyst


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